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Eine Frau mit ihrem Baby auf dem Rücken.
Mali

Gewappnet gegen die Folgen des Klimawandels

Projektstatus beendet
Themenschwerpunkt

5,9 Millionen Menschen in Mali sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Das sind fast ein Drittel der gesamten Bevölkerung. Weitere 360.000 Menschen sind geflüchtet und 950.000 Menschen benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe.

Steigende Temperaturen und ein Rückgang der jährlichen Niederschläge, bewaffnete Konflikte zwischen den malischen Streitkräften und radikalen Dschihadistengruppen, die COVID-19-Pandemie und die allgemeine sozio-politische Instabilität im Land haben die Entwicklung Malis beeinträchtigt. Für Millionen von Malier*innen bedeutet das eine schlechte Versorgung mit Lebensmitteln und eine massive Ernährungsunsicherheit.

Um die Lebensbedingungen im Land zu verbessern, leistet die Welthungerhilfe gemeinsam mit dem Alliance2015-Partner People in Need (PIN) und ihren lokalen Partnern mit finanzieller Unterstützung des Außenministeriums der Tschechischen Republik seit 2019 humanitäre Hilfe in Mali. Die Region Kayes im Südwesten des Landes ist eins der am stärksten von Wetterextremen und Konflikten betroffenen Gebiete. Die Arbeit der Welthungerhilfe und ihrer Partner hier zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit der Bewohner*innen gegen diese Gefahren zu stärken.

Dieses Faktenblatt beschreibt die Situation vor Ort, wie die Welthungerhilfe die Menschen unterstützt und gibt einen Ausblick für die Zukunft.

Klimawandel, bewaffnete Konflikte und COVID-19 tragen zur Unsicherheit bei

2020 führten die durch den Klimawandel immer häufiger werdenden Naturkatastrophen in Mali zu einer Verschlechterung der Lebensbedingungen der Bevölkerung, zu einem Anstieg der Preise und zu Vertreibungen. Richard Walker, PIN-Regionaldirektor für Afrika, sagt: "Der Klimawandel hat sich 2020 in der Sahelzone auf vielfältige Weise gezeigt, darunter mit Dürren, die zu Verlusten bei Vieh und/oder der Ernte führten, mit Überschwemmungen durch sehr starke Regenfälle, die Infrastrukturen wie Straßen, Häuser, Gärten und Dämme beschädigten, und mit Hitzewellen mit Höchsttemperaturen von bis zu 45° Celsius, von denen vor allem Kleinkinder und ältere Menschen bedroht waren."

Darüber hinaus hat die von Dschihadisten und bewaffneten Kriminellen verursachte Unsicherheit in der Sahelzone im Jahr 2020 die landwirtschaftlichen Aktivitäten und Märkte gestört und die Mobilität von Menschen und Tieren beeinträchtigt.

"Ich habe Wasser zwölf Kilometer weit getragen"

Ein Foto von einer Frau, die lächelnd in die Kamera schaut. Vor ihr stehen gelbe Wasserkanister, im Hintergrund sind zwei Esel in einer kargen Landschaft zu sehen.
Hawa Sidibé musste früher jeden Tag zwölf Kilometer weit gehen, um den nächsten Brunnen zu erreichen und Wasser für sich und ihre Familie zu holen. © Cheick T Doumbia/People in Need

Hawa Sidibé, 54, lebt mit ihrer zehnköpfigen Familie in einem kleinen Dorf in Guessé Thierno. Ihre Haupteinnahmequelle sind Schafe und Ziegen, die sie zu den saisonalen Weiden rund um das Dorf treibt.

Hawa Sidibé sagt: "Wir haben Probleme mit der Wasserversorgung, seit das Dorf Guessé Thierno gegründet wurde. Ich musste das Wasser für meine Familie immer mindestens zwölf Kilometer weit tragen. Stellen Sie sich eine Bevölkerung vor, die von der Viehzucht lebt, aber kein Wasser für sich selbst und für die Tiere hat. Ich habe oft bis zu 5.000 Francs pro Tag für Wasser ausgegeben". Hawa Sidibé erzählt, dass sie alles versucht hat, um das Wasserproblem zu lösen – aber ohne Erfolg. “Dann erfuhren der Dorfvorsteher und seine Berater, dass es endlich einen Plan für den Bau eines Bohrloches gab”.

Im Rahmen der Nothilfe-Maßnahmen erhielt das Dorf Guessé Thierno einen neuen Brunnen für die Bewohner*innen mit zwei Tränkebecken für die Tiere. Hawa Sidibé fügt hinzu: "Über 500 Menschen profitieren von diesem Wasser, und das tägliche Leben der Frauen hat sich deutlich verändert. Wir haben mehr Zeit, uns unseren anderen Aufgaben zu widmen, und wir haben auch mehr Zeit, uns von unseren langen Arbeitstagen zu erholen."

Mehrere Menschen gehen auf einen Brunnen zu.
Ein neuer Brunnen für die Bewohner*innen des Dorfes Guessé Thierno mit zwei Tränkebecken für die Tiere. © People in Need

Insgesamt 60.000 Menschen werden unterstützt

Etwa 6.300 Haushalte konnten bis jetzt von den Aktualisierungen und dem Ausbau profitieren. Die kleinen Staudämme im Projektgebiet sind zu Zentren einer integrativen und nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung geworden. Sie kommen der Gartenarbeit, dem Reis- und Getreideanbau, der Fischzucht, der Wasserversorgung des Viehs, dem Anbau von Bäumen und andere produktive Tätigkeiten zugute.

Darüber hinaus haben 203 junge Menschen an der Sanierung einiger der kleinen Dämme mitgewirkt, so dass sie durch ihre Arbeit für die Gemeinschaft Geld verdienen konnten. Insgesamt sollen 10.000 Haushalte bzw. 60.000 Menschen direkt von dem Projekt profitieren.

Dieser Artikel wurde verfasst von Petr Štefan, Kommunikationsbeauftragter von People in Need.

Das macht die Welthungerhilfe in Mali

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