
Myanmar
Der südostasiatische Vielvölkerstaat Myanmar, ehemals Birma bzw. Burma genannt, zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Auch nachdem im Jahr 2015 nach jahrzehntelanger Militärdiktatur die ersten als frei bewerteten Wahlen stattfanden, gab es weiterhin gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Regierungstruppen und Rebellen aus ethnischen Minderheiten, die für mehr Unabhängigkeit kämpften. Eine seit Jahrzehnten systematisch verfolgte ethnische Gruppierung ist die der Rohingya. Sie wird von der Regierung Myanmars nicht als einheimische Bevölkerungsgruppe anerkannt. Allein seit 2017 sind fast eine Millionen Rohingyas vor der Gewalt ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Nach dem Militärputsch im Februar 2021 gehen die Streitkräfte immer wieder gewaltsam gegen jeglichen Widerstand vor, es gibt tausende Festnahmen und Todesopfer. Im August 2021 wurde eine „Übergangsregierung“ ernannt, die laut Oberbefehlshaber Min Aung Hlaing bis zum August 2023 regieren soll. Die anhaltende Krise und die Folgen der Corona-Pandemie haben besorgniserregende Auswirkungen: Das Gesundheitssystem ist am Boden und die wirtschaftliche Situation verschlechtert sich zunehmend.