Hunger und Mangelernährung
Gute Aussichten für junges Gemüse
Jetzt spendenKaum geeignetes Ackerland, karge Böden und harte Winter. Die Sommer sind sehr heiß. Heftige Regenfälle wechseln sich zunehmend mit langen Trockenperioden ab. Landwirtschaft ist unter diesen Bedingungen alles andere als einfach in Nordkorea.
Hinzu kommt, dass es in dem isolierten asiatischen Land an Dünger, Saatgut und ausreichend Energie fehlt. Die Mechanisierung der Landwirtschaft ist nicht weit fortgeschritten.
Zerstörung von Ackerland bedeutet Hunger
Das Ergebnis sind in normalen Jahren bestenfalls durchschnittliche Ernten der traditionellen Grundnahrungsmittel Reis, Soja, Mais und Kartoffeln. In den vergangenen Jahren hat der Klimawandel die Bedingungen zusätzlich verschlimmert. Starkregen führt immer wieder zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Jeder Verlust von Ackerland hat unmittelbare Auswirkungen auf die Ernährungssituation. Rund 45 Prozent der Nordkoreaner*innen sind unterernährt. Etwa 17 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden unter Wachstumsverzögerung.
Die Welthungerhilfe arbeitet rund um die Hauptstadt Pjöngjang an der nachhaltigen Verbesserung der Situation. In den Provinzen Nord-Hwanghae, Süd-Hwanghae sowie Nord- und Süd-Pyongan profitieren insgesamt rund 3,6 Millionen Menschen von der Produktion von hochwertigem Gemüsesaatgut.
Maßnahmen der Welthungerhilfe zur Ernährungssicherung in Nordkorea
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Entwicklungshilfe funktioniert in Nordkorea nur in enger Abstimmung mit staatlichen Behörden. Auch dieses Projekt ist Ergebnis geduldiger Lobbyarbeit.
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In der Region rund um Pjöngjang produzieren Vermehrungsbetriebe Saatgut für den Anbau von Karotten, Spinat, verschiedenen Kohlarten und weiteren vitaminreichen Gemüsesorten. Ziel ist es, rund 300 Tonnen Gemüsesaatgut im Jahr zu produzieren.
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Das Saatgut wird in Saatgutzentren weiterverarbeitet, verpackt und dann an Landwirtschaftskooperativen verteilt.
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In enger Absprache mit dem Landwirtschaftsministerium baut die Welthungerhilfe drei Solargewächshäuser und 125 Folientunnel zum Gemüseanbau.
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Vorhandene Bewässerungssysteme werden instandgehalten und die notwendigen landwirtschaftlichen Geräte und Maschinen zur Verfügung gestellt.
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Die Welthungerhilfe berät zudem staatliche Kindergärten und Krippen in Ernährungsfragen. Ziel ist es, das Gemüse in den Ernährungsplan aufzunehmen. Rund 855.000 Kinder profitieren davon.
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Wir schulen mehr als 150 Mitarbeiter*innen auf allen Ebenen in den Saatgutkooperativen, den Verteilungszentren und im Landwirtschaftsministerium, um den Erfolg nachhaltig zu sichern.
Die Ernährungssituation verbessert sich laufend. Die Demokratische Volksrepublik Korea will inzwischen den Anbau von hochwertigen Gemüsesorten offiziell fördern, um die Versorgung mit hochwertigen Nährstoffen wie Vitamin A, Eisen und Zink in der Bevölkerung zu erhöhen.