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Zwei Kakaobauern präsentieren ihre Erzeugnisse.
Sierra Leone

Neustart mit Bio-Kakao

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Projektstatus beendet
Themenschwerpunkt
Ernährung

2002 endete in Sierra Leone ein langer Bürgerkrieg, der ein ganzes Volk bis heute traumatisiert. Nicht genug, dass Morde und Vergewaltigungen tiefe Spuren in den Familien hinterließen, auch die Wirtschaft leidet noch immer schwer an den Folgen von Zerstörung und den politischen Wirren. Arbeitslosigkeit, fehlende Bildungschancen sowie eine schlechte medizinische Versorgung bestimmen den Alltag der Menschen.

Sierra Leone Kakao.
Landwirt*innen der Gemeinde entfernen die im Fruchtfleisch eingebetteten Kakaobohnen. © Welthungerhilfe

Geschichten aus Sierra Leone

Obwohl das Land über reichhaltige Bodenschätze verfügt und heute als politisch stabil gilt, herrscht extreme Armut. Die mangelhafte Gesundheitsversorgung führt zu einer der weltweit höchsten Kindersterblichkeitsraten (WHI 2023: In Sierra Leone liegt die Sterblichkeit bei Kindern unter fünf Jahren bei 10,5%). Mangelernährung und Malaria sind zudem weit verbreitet.

Das Trainingsprogramm LANN+ setzt auf integrierte Ernährungssicherung und fördert die Schwächsten der Welt.

Zerstörte Felder, schlechte Verkaufspreise

Traditionell zählt Kakao zu den wichtigsten Exportgütern in Sierra Leone. Während des Bürgerkriegs aber mussten die meisten Farmer*innen ihre Dörfer verlassen, ihre Anbauflächen lagen viele Jahre brach. Als dann Rebellengruppen und Soldat*innen endlich Frieden schlossen und die Kakaobäuer*innen in ihre Dörfer zurückkehrten, fanden sie nur Zerstörung: Ihre Häuser waren zum Teil bis auf die Grundmauern abgebrannt und die Felder verwüstet. Wer dennoch die Möglichkeit hatte, ein wenig Kakao zu verkaufen, konnte seine Familie jedoch kaum damit ernähren: Die Ernten wurden qualitativ so gering eingestuft, dass der Verkaufspreis weit unterhalb des Weltmarktniveaus lag. Dabei hat die Kakaoproduktion eigentlich ein vielversprechendes Potenzial: Die Preise steigen und die Märkte für fair gehandelten Bio-Kakao wachsen stetig.

Um dieses Potenzial zu entwickeln, geht die Welthungerhilfe gemeinsam mit den kleinbäuerlichen Landwirt*innen das Problem an. Brachliegende Anbaufelder werden wieder nutzbar gemacht und neue Kakaobäume gepflanzt. Baumschulen produzieren Setzlinge für die Zukunft und Trainings vermitteln den Landwirt*innen, wie sie den Prozess des Fermentierens, Trocknens und Lagerns der Früchte schonender gestalten können

Bessere Bedingungen durch Bio-Kakao und Kooperativen

Hamburger Freundeskreis in Sierra Leone: Anbau von fair gehandeltem Bio-Kakao.

Durch eine Fairtrade- und Biozertifizierung erzielen die Kakaobohnen deutlich höhere Preise auf dem Weltmarkt. Bereits im letzten Jahr ließen sich 7.000 bäuerliche Familien zertifizieren. Die Welthungerhilfe unterstützte sie bei der Umstellung und machte sie mit den Regeln des ökologischen Anbaus vertraut. In fünf Jahren sollen es 40.000 Familien sein, die von ihrer Ernte leben können. In Kooperativen können sie den Kakao direkt an die Exporteur*innen verkaufen – ohne Zwischenhändler*innen, die sie in Abhängigkeit bringen und Profit aus ihrer Not schlagen.

Dass Landwirt*innen sich in Gruppen zusammenschließen, hat auch für die Vermarktung viele Vorteile: Sie erzielen bessere Preise auf dem Markt und erhalten endlich einen fairen Lohn für ihre Arbeit.

So hilft die Welthungerhilfe

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