Wirtschaftliche Entwicklung
Wie Müll Perspektiven schafft
Jetzt spendenBo City versank einst im Müll. Die 240.000-Einwohner-Stadt in Sierra Leone war den Auswirkungen der Verstädterung nicht gewachsen. An den Straßenrändern wuchsen Ansammlungen aus Plastiktüten, Dosen und Essensresten zu Müllbergen heran. Wilde Mülldeponien schossen an vielen Ecken der Stadt aus dem Boden. Die Menschen wussten nicht mehr, wohin mit ihrem Abfall.
Heute trägt Bo den Titel als sauberste Stadt Sierra Leones. In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sagte die Welthungerhilfe dem Müll den Kampf an: Im Rahmen der Initiative „Klin Bo Services“ bildeten sie 60 Jugendliche zu Müllsammler*innen aus. Die Azubis erfahren hier, wie Müll getrennt und an welchen Stellen er gesammelt werden muss.
Mit dem Roller in entlegene Stadtteile
Für ihre Arbeit werden die Müllsammler*innen mit motorisierten Dreirädern ausgestattet. Per Roller geht`s dann los auf Tour – entlang der Hauptstraßen bis hin in entlegene Stadteile, wo die Müllabfuhr nicht hinkommt. Die Müllsammler*innen suchen jeden Bewohner*innen auf, der sich bei der Initiative meldet: Wer sich einmal angemeldet hat, kann seinen Müll regelmäßig gegen eine kleine Gebühr abholen lassen.
Entsorgt wird der Abfall dann in speziellen Sammelstellen. Ein gutes Geschäft für beide Seiten: Die Kund*innen werden ihren Müll los, die Jugendlichen, die für „Klin Bo Services“ tätig sind, entgehen der weit verbreiteten Arbeitslosigkeit und verdienen eigenes Geld.
Verwertbares wird weiterverarbeitet
Doch nicht der gesamte Müll landet in Deponien. Alles, was noch verwertbar ist, wird weiterverarbeitet. In von der Welthungerhilfe unterstützten Werkstätten werden aus Plastiktüten Handtaschen, aus Aluminiumdosen Töpfe, Kleiderbügel oder Aschenbecher. Biomüll wird als Kompost angesetzt.
Kreative Wertschöpfung aus alten Dingen - ein Erfolgskonzept für viele Menschen in Bo.
Die Hilfsmaßnahmen werden finanziell unterstützt vom Department for International Development (UK).