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Eine Frau steht unter einem Baum, in der Hand hält sie zwei Flaschen mit Gewürzgurken, Türkei 2021.
Syrien/Türkei

Glück und Gewürzgurken in der Türkei

Projektstatus beendet
Projektbudget 3.913.895 €
Themenschwerpunkt
Landwirtschaft & Umwelt Ländliche Entwicklung fördern

Es ist kurz nach 10 Uhr morgens und die Sonne brennt bereits unerbittlich, als Halime in ihr Haus in Midyat zurückkehrt. Ihre fünf Kinder warten ungeduldig darauf, dass ihre Mutter die Säcke voller Gurken öffnet, die sie seit 4:30 Uhr morgens auf ihrem Feld außerhalb des Dorfes geerntet hat. Während die Kinder die kleinen knackigen Gurken genießen, ist Halime mit ihrer Arbeit noch lange nicht fertig. 

Mehrarbeit, die sich auszahlt

Wenn Halime die Gurken auf ihrem Feld erntet, wählt sie die kleinsten Gurken aus, um sie zu Gewürzgurken zu verarbeiten. Sie verarbeitet dabei 10 bis 15 Kilo, eine Mehrarbeit, die sich auszahlt. Auch heute richtet Halime ihren kleinen Arbeitsplatz in der Mitte ihres Hauses ein. "Jeden zweiten Tag gehe ich auf das Feld, um mich um meine Gurken zu kümmern. In der Hochsaison konnte ich etwa 90 kg Gurken ernten. Ich verkaufe aber nur die großen und mittleren Gurken an die Händler oder auf dem örtlichen Markt. Die kleinen und schmackhaftesten nehme ich mit nach Hause", erklärt Halime, während sie die Gewürze in die Flasche gibt.

Eine Frau schneidet Gurken, Türkei 2021.
Sorgfältig säubert Halime die Gurken, um sie dann einzulegen. © Welthungerhilfe

"Ich habe nicht viel erwartet"

Halime war immer auf sich selbst angewiesen und hat in der Landwirtschaft gearbeitet, wie es viele Dorfbewohner*innen tun, die oft mit der Landarbeit aufgewachsen sind. Doch das Geld reichte nicht aus. Die Mutter bewarb sich ohne große Erwartungen für ein landwirtschaftliches Projekt der Welthungerhilfe, von dem sie auf einem Plakat im Gemeindezentrum von Midyat gelesen hatte.

"Als ich mich beworben habe, habe ich nicht viel erwartet. Wir lesen oft von solchen Projekten, aber der Nutzen für uns ist gering. Ich wollte nicht noch einmal enttäuscht werden, aber als alleinerziehende Mutter, die keine Unterstützung erhält, muss ich jede Chance nutzen", sagt Halime, ohne den Blick von den Gurken zu nehmen, die sie gerade sorgfältig schneidet.

Eine Frau kniet auf dem Boden und schneidet Gurken, Türkei 2021.
Halime bei der Zubereitung der Essiggurken. Die Weiterverarbeitung ihrer Ernte hilft ihr dabei, ihr Einkommen zu erhöhen.

"Dennoch war ich sehr glücklich, als ich erfuhr, dass ich zusammen mit anderen Familien ausgewählt worden war. Nach einer Einführungsveranstaltung, bei der wir das Team der Welthungerhilfe und die anderen syrischen und türkischen Landwirt*innen kennenlernten, brachten sie uns zu unseren Feldern am Stadtrand von Midyat. Es war erstaunlich, das Land zu sehen. Und ich muss sagen, dass nach all den Zweifeln, die ich anfangs hatte, meine Ernte eine der besten war. Ich habe wirklich sehr von dem Projekt profitiert", sagt Halime.

Finanziellen Stabilität und neue Freundschaften

Die Welthungerhilfe und ihre Partner unterstützen Menschen in Syrien und der Türkei Koordiniert wird diese Arbeit von dem Büro in Gaziantep, Türkei.

Halime ist eine von 115 türkischen und syrischen Projektteilnehmer*innen. Alle Teilnehmenden erhielten eine Schulungen zum Gurkenanbau, um eine erfolgreiche Ernte zu gewährleisten. Die Familien lernen zusätzlich Verhandlungstechniken, die ihnen helfen, den bestmöglichen Preis für ihre Gurken zu erzielen. Neben der finanziellen Stabilität konnte Halime auch neue Freundschaften mit den anderen Frauen schließen, die an dem Projekt teilnahmen. "Am Anfang konnten wir nicht miteinander reden. Einige sprechen Arabisch, andere Türkisch, meine Muttersprache ist Kurdisch. Wir haben auch Türkischkurse bekommen, jetzt ist es leichter, sich mit den anderen zu unterhalten. Die Sprachkurse helfen mir nicht nur bei der Kontaktaufnahme mit den anderen Familien, sondern auch im täglichen Leben", erklärt Halime.

Projektinhalte

Alle Fakten zum Projekt

Okt 2020 Projektbeginn
Dez 2023 Projektende
0 € Projektbudget 2024
3.913.895 €
Themenschwerpunkte
Nothilfe
Landwirtschaft & Umwelt
Ernährung
Wasser & Hygiene
Wirtschaftliche Entwicklung
Stärkung der Zivilgesellschaft
Projekt-ID TUR 1008-20

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