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Ein lachendes Mädchen in Gummistiefeln steht auf einer matschigen Straße. Im Hintergrund sieht man ein weißes Zelt.
Syrien/Türkei

Ein menschenwürdiges Leben im Flüchtlingscamp

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Projektstatus beendet
Projektbudget 454.501 €
Themenschwerpunkt

Seit Jahren verlassen Menschen ihre Heimat in Syrien, aus Angst vor der immer wieder aufflammenden Gewalt des Bürgerkrieges. Mehr als fünf Millionen sind ins Ausland geflohen – die Mehrheit der Vertriebenen, etwa 6,2 Millionen, schafft die anstrengende Flucht in ein anderes Land jedoch nicht und sucht deshalb Schutz in einer anderen Region Syriens. Viele mussten schon mehrmals fliehen, weil die Gewalt auch in ihrem Zufluchtsort eskalierte. Zudem bieten die oft provisorischen Flüchtlingscamps in Syrien kaum Schutz, die Versorgungslage ist dramatisch. Besonders prekär ist die Situation in der Region Nord-Aleppo.

Unhaltbare Zustände in den Flüchtlingscamps

Nach Welthungerhilfe-Schätzungen leben etwa 450.000 Menschen in den Bezirken von Nord-Aleppo (A‘zaz, Al Bab, Jarablus), darunter 150.000 Flüchtlinge aus anderen Krisengebieten Syriens. Nur etwa 50.000 von ihnen leben in offiziellen Flüchtlingscamps, der Großteil hingegen harrt in improvisierten Camps unter menschenunwürdigen Bedingungen aus: Die provisorischen Zelte schützen nicht vor Wind und Wetter. Es gibt kein fließendes Wasser, keinen Strom und kaum benutzbare Toiletten.

Schlammige Wege im Flüchtlingscamp in Azaz, Syrien.
Schlammige Wege im Flüchtlingscamp in Azaz, Syrien. © Welthungerhilfe

Wenn Tausende Menschen in einer syrischen Region Schutz suchen, verschärft dies den sozioökonomischen Druck und die Ernährungssicherheit des meist ohnehin bereits krisengebeutelten Gebietes enorm. Das extreme Bevölkerungswachstum hat Konsequenzen: Zum Beispiel werden Nahrungsmittel knapp und deshalb immer teurer. Obwohl die Märkte in der Region funktionieren, können sich viele die steigenden Preise von Lebensmitteln und anderen Alltagsgütern nicht leisten.

Gutscheine geben den Geflüchteten ein Stück Würde zurück

Seit 2011 dauert der bewaffnete Konflikt in Syrien an, mit katastrophalen Folgen für die Menschen im Land.

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Die Familien haben bereits alles verloren. Damit sie ihre Freiheit und Würde bewahren können, verteilt die Welthungerhilfe sogenannte „Mehrzweck-Gutscheine“ an rund 10.000 Menschen. Mit den Gutscheinen können sie dringend benötigte Artikel bei ausgewählten Läden einkaufen. Die Entscheidung, ob dies Lebensmittel, Hygiene-Artikel, Koch-Utensilien oder andere Alltagsgüter sind, bleibt ihnen selbst überlassen. Die Mehrzweck-Gutscheine fördern gleichzeitig auch die lokale Wirtschaft und halten die Märkte funktionsfähig.

Kinder und Frauen machen fast Dreiviertel der Camp-Bevölkerung in Nord-Aleppo aus. Weil männliche Familienmitglieder fehlen, sind Frauen meist Haupternährerinnen der Familie. Gleichzeitig sind Frauen und Mädchen in den Camps häufig Opfer von Missbrauch, Ausbeutung, sowie Früh- und Zwangsheirat. Sie haben meist einen eingeschränkten Zugang zu Informationen und Bildung und werden bei Entscheidungen in der Gemeinschaft nicht einbezogen. Ihre Familien ausreichend zu ernähren, fällt ihnen deshalb oft schwer.

Frauen erhalten Hygiene-Ausbildung

Indem die Welthungerhilfe Frauen zu Hygiene-Trainerinnen ausbildet, unterstützt die Organisation sie dabei, sich aktiv am sozialen und wirtschaftlichen Leben zu beteiligen. Die Trainerinnen werden in Hygienepraktiken geschult und in Methoden, wie sie schutzbedürftige Frauen helfen können. Anschließen können die Trainerinnen anderen Camp-Bewohner*innen das Gelernte vermitteln und tragen so dazu bei, gefährliche Krankheiten einzudämmen.

Das macht die Welthungerhilfe in A’zaz (Nord-Aleppo)

Alle Fakten zum Projekt

Jun 2019 Projektbeginn
Mär 2020 Projektende
0 € Projektbudget 2024
454.501 €
Themenschwerpunkte
Nothilfe
Landwirtschaft & Umwelt
Ernährung
Wasser & Hygiene
Wirtschaftliche Entwicklung
Stärkung der Zivilgesellschaft
Projekt-ID SYR 1068-19
Ansprechperson
Kerstin Bandsom Team Communications (bis Februar 2024)

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