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Zwei Kleinbauern schauen in ihr Smartphone und beschäftigen sich mit der Landwirtschafts-App AgriShare, Uganda 2021.
Uganda

AgriShare: Geteilter Traktor - gesteigerter Ertrag

Themenschwerpunkt
Innovation

Wie eine App Bedarf und Angebote von Kleinbäuer*innen zusammenbringt

John Semanda ist Bauer und lebt in dem Dorf Kabakedi in Uganda. Früher schälte er seinen Mais auf traditionelle Weise. Dabei wird der Mais in einen Sack gefüllt und mit einem Stock geschlagen, um die Schale abzulösen. Das traditionelle Schälen verursacht jedoch große Verluste, da die Samen dabei oft beschädigt werden, außerdem ist es sehr arbeitsintensiv und dadurch zeitaufwendig.

Ein Bauer aus Uganda bring seine Maisernte zum Schälen, 2021.
John Semanda bringt einen Teil seiner Maisernte zu Tomasi Kasasa, der den Mais dann für ihn schält. © Welthungerhilfe

Die AgriShare-App hilft Landwirt*innen dabei sich zu vernetzten. Weitere Informationen gibt es auf der Website von AgriShare (auf Englisch).

AgriShare vernetzt, schafft Transparenz und gibt Sicherheit

Tomasi Kasasa kaufte vor kurzem eine Maisschälmaschine mit dem Ziel, durch den Verleih ein Einkommen zu erzielen. Doch ihm fehlte es an Kunden. Er hörte von AgriShare und begann die Smartphone-App zu nutzen. So fanden Tomasi und John zusammen. Seitdem erwirtschaftet Tomasi mehr Einnahmen und nutzt das Geld, um seine Familie zu ernähren und John kann seinen Mais schneller und ohne Verluste schälen lassen. Tomasi erzählt, dass das Schälen durch die Maisschälmaschinen erheblich schneller geht und außerdem der Mais dabei vor Schäden bewahrt wird. AgriShare ermögliche es ihm, die Preise der verschiedenen Maisschälmaschinen-Betreiber zu vergleichen und sich der Qualität der Dienstleistungen zu versichern.

Derick Yawe verleiht Traktoren und bietet Dienstleistungen an. Jedoch fehlte es ihm an Kunden, manche Landwirt*innen bezahlten ihn nicht für seine Dienstleistungen oder es gab Probleme bei der Terminabsprache. Jetzt kann er die Tage angeben, an denen er keine Arbeit hat. An diesen Tagen bietet ihm AgriShare auf der Grundlage der Buchungen über die Plattform Arbeitsmöglichkeiten an. Das vereinfacht die Terminbuchung und Derick hat die Gewissheit, dass er für seine Dienste bezahlt wird, da die Landwirte das Geld zunächst bei AgriShare einzahlen, bevor Derick auf den Hof geht, um dort zu arbeiten. © Welthungerhilfe
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Rashid Kasozi und seine Familie züchten Fische. Um die Wasserqualität und damit seinen Ertrag zu sichern, muss das Wasser regelmäßig ausgetauscht werden. Eine Wasserpumpe kann sich die Familie jedoch nicht leisten. Über AgriShare können sie sich diese nun für einen günstigen Preis leihen. Über die App bietet Rashid jetzt auch seine Kenntnisse als Teichbauer an und hilft anderen Landwirt*innen beim Bau von Fischteichen. So hat er eine weitere Einkommensmöglichkeit. © Welthungerhilfe
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Fred Ssebadduka ist Händler auf einem der belebtesten Märkte, dem Balikyejusa-Markt, und arbeitet auch als Landwirt. Zusätzlich kauft er Produkte von den umliegenden Höfen ein. Die Herausforderung besteht darin, die Produkte von den Bauernhöfen zu seinem Marktstand zu transportieren. Er hat kein Geld, um sich einen eigenen Lastwagen zu kaufen. Früher verließ er sich auf einige wenige LKW-Fahrer, zu denen er Kontakte hatte. Er sagt jedoch, dass die LKW-Fahrer oft hohe Preise verlangen und manchmal nicht verfügbar sind. Durch AgriShare kann er nun sehen, welche LKW verfügbar sind und die Preise vergleichen. © Welthungerhilfe
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Ali Sonko ist Ananasfarmer und braucht Arbeitskräfte, die ihn bei der Ernte unterstützen. Er sagt, dass der Zugang zu Landarbeitern es ihm ermöglicht hat, seine Ananas besser zu pflegen und somit mehr Einkommen durch bessere Ernten zu erzielen. Ali möchte jetzt auch Passionsfrüchten anbauen. Er ist dabei, eine Wasserquelle zu bauen, damit er eine Bewässerungspumpe bei AgriShare mieten kann, um seine Passionsfrüchte zu bewässern. © Welthungerhilfe
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Fatuma Oluke ist Bäuerin und stellt Matten her. Immer, wenn sie Landarbeiter braucht, wendet sie sich an ihren Nachbarn Ali Sonko, der sie über AgriShare bucht. Die Plattform bietet die Möglichkeit, Arbeitskräfte für andere einzustellen und auch für Gruppen zu buchen. Diese Funktionen kommen vor allem Kleinbäuer*innen zugute, die vielleicht kein Telefon haben. © Welthungerhilfe
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Eine Plattform für alle - Angebot und Nachfrage zusammenbringen 

Und genau das ist das Ziel der Smartphone-App AgriShare. Kleinbäuerliche Familien und Betriebe können sich miteinander vernetzen und so Ressourcen und Dienstleistungen teilen. Seit Jahrzehnten haben kleinbäuerliche Landwirt*innen in Afrika und Asien kaum Zugang zu wichtigen Ausrüstungen und Dienstleistungen, um ihre Produktivität, ihre Erträge und ihre Wertschöpfungsmöglichkeiten zu verbessern. Nur wenige private und öffentliche Dienste stehen den landwirtschaftlichen Gemeinschaften für den Verleih von Materialien zur Verfügung. Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage ist groß. Trotzdem ist bei denjenigen, die Ausrüstung besitzen und verleihen, der Grad der Nichtauslastung sehr hoch, denn oft wissen Landwirt*innen und Dienstleister*innen nichts voneinander.

Mit neuen Ideen gegen den Hunger: Wie wir innovative Ideen und Projekte fördern.

Erst Simbabwe, jetzt auch Uganda

Seit März 2019 ist AgriShare auf dem Markt, zunächst in Simbabwe, jetzt auch in Uganda. Von Anfang an wurde die App in enger Zusammenarbeit mit den potentiellen Nutzer*innen konzipiert. Mithilfe von User Tests wird AgriShare stetig optimiert und weiterentwickelt. Auch außerhalb der Welthungerhilfe fand die App bereits Anerkennung: Bei der WFP Innovation Pitch Night gewann AgriShare den Jury-Award.

AgriShare funktioniert wie viele Apps über ein Smartphone und den Mobilfunk. Landwirt*innen brauchen daher kein eigenes Vermögen, um sich mit gewerblichen oder privaten Vermietungsdiensten zu verbinden. So haben sich nicht nur John und Tomasi gefunden. Genau wie die beiden, profitieren auch viele weitere User*innen der App in Uganda und Simbabwe. 

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