Hintergründe zum Thema Wasserversorgung und Hygiene
Wasser ist ein Menschenrecht. Doch für viele Millionen Menschen ist dieses Recht bisher lediglich ein Wunschtraum. Damit er Realität wird, setzt sich die Welthungerhilfe in vielen Ländern für die Versorgung mit sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen ein – so auch in der Karamoja-Region im ostafrikanischen Staat Uganda.
Kleinstädte in Karamoja: Sauberes Wasser und Toiletten sind knapp
Ugandas städtische Bevölkerung wächst – bis 2050 möglicherweise um bis zu 34 Prozent. Besonders schnell gedeihen die Kleinstädte. Hunger und Armut, verursacht durch Dürre und Verlust an Vieh, treiben die Menschen vom Land in die benachbarten Zentren. Sie hoffen, dort Arbeit zu finden. Doch die Kommunen können mit den schnellwachsenden Spontansiedlungen nicht Schritt halten – es entstehen Slums. Dort fehlt es an sanitären Anlagen und einer ausreichenden Wasserversorgung. Die Folgen: Besonders die Kinder werden krank; sie leben und spielen in Schmutz und Schlamm, leiden unter dem Wassermangel und unter "wilden" Müllplätzen. In der Stadt Moroto gibt es große Probleme, sauberes Wasser zu bekommen:
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Die meisten Menschen holen ihr Wasser mit Handpumpen aus Bohrbrunnen. Da der Boden unter den Brunnen oft nur unzureichend befestigt ist, gelangt durch Unrat und Fäkalien verschmutztes Regenwasser in das Grundwasser.
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Nur fünf Prozent der Haushalte haben eine eigene Latrine. Die wenigen öffentlichen Latrinen sind stark überlastet. Es bleibt vielen nichts anderes übrig, als ihr Geschäft draußen zu verrichten. Daraus entsteht ein großes gesundheitliches Risiko.
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Problematisch ist die Situation auch in den Schulen: Viele Kinder auf dem Land besuchen Internate in der Stadt, wo sie häufig in den Klassenräumen übernachten müssen. Es gibt viel zu wenige Toiletten: Oft müssen sich mehr als 100 Kinder eine Latrine teilen. Es fehlt an Waschräumen und an sauberem Trinkwasser.
In Moroto und in Namalu geht die Welthungerhilfe das sanitäre Problem mit WASH-Projekten an und verbessert Wasserversorgung, sanitäre Einrichtungen und hygienische Bedingungen.
So hilft die Welthungerhilfe
- In Schulen und Gesundheitszentren werden Latrinen, Waschräume und Tanks zum Sammeln von Regenwasser gebaut.
- Die Welthungerhilfe fördert Brunnenkomitees, die sich um die Instandhaltung der Brunnen kümmern. Nutzer*innen der Wasserstellen zahlen einen kleinen Beitrag an das Komitee. Das gesammelte Geld wird für zukünftige Reparaturen und Ersatzteile verwendet.
- Bohrlöcher werden saniert und an strategischen Positionen in den Städten wieder als Wasserquellen eingesetzt.
- Der Ausbau und Betrieb von Rohrleitungssystemen mit Zapfstellen zur städtischen Trinkwasserversorgung wird unterstützt.
- Außerdem werden öffentliche Latrinen und Familienlatrinen, besonders auch für Miete gebaut.
- Arbeitslose Jugendliche werden im Latrinenbau ausgebildet und können so Geld verdienen.
Den Menschen in den Regionen wird so der Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene-Anlagen ermöglicht und ihr Gesundheitszustand langfristig verbessert. Die Projekte fördern besonders Kinder: Rundum gesund können sie wieder regelmäßiger zur Schule gehen und lernen, was langfristig der gesamten Bevölkerung zugutekommt.
Das Konzept funktioniert. Helfen auch Sie, damit Wasser weltweit ein selbstverständliches Grundrecht wird. Ihre Spende wirkt!