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Eine Frau hält eine Ziege auf dem Arm in Moroto, Uganda.
Uganda

Ziegen für starke Frauen

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Projektstatus laufend
Themenschwerpunkt

In der Region Karamoja im Nordosten Ugandas leben die Karamajong, ein halbnomadisch lebendes Volk. Der Klimawandel mit häufig wiederkehrenden Dürren führt dazu, dass 80 Prozent der 1,2 Millionen Einwohner*innen Karamojas unterhalb der Armutsgrenze leben müssen. Die Welthungerhilfe setzt sich mit Projekten zur nachhaltigen Ernährungssicherung dafür ein, dass sich die Lebensbedingungen der Menschen dort verbessern.

„Ich stehe jeden Morgen um sechs Uhr auf. Ich gehe zum Brunnen und hole Wasser. Ich trage Wasserkanister für andere Leute vom Brunnen zu ihnen nach Hause. Für einen 20-Liter-Kanister bekomme ich 200 Schillinge (fünf Cent). Wenn ich fünf Kanister am Tag getragen habe, reicht mein Verdienst, um Nahrung für meine Kinder zu kaufen. Wenn ich das nicht schaffe, bleibt mir immer noch die Milch der Ziegen“, sagt Angelina Aisu. Diese erhielt die 32-Jährige im Rahmen eines Welthungerhilfe-Projektes.

Ziegen verhelfen Frauen zu mehr Ansehen

Im Zuge des Projekts der Welthungerhilfe erhielten über 400 Hirtenfamilien Ziegen. Ausgehändigt wurden die Tiere an Frauen. Ein unkonventioneller Ansatz: Traditionell sind in Karamoja Männer Eigentümer des gesamten Viehs. Nach anfänglicher Skepsis haben die Männer die Vorgehensweise akzeptiert. Inzwischen sind Ziegenbesitzerinnen angesehene Gemeindemitglieder. Die eiweißreiche Milch der Ziegen steht auf dem Speiseplan vieler Familien. Der Verkauf der Nachzucht ist eine wichtige Einnahmequelle. Für Familien, die ihre Tiere durch Dürren und Seuchen verloren hatten, ist das Ziegenprojekt der Schlüssel zu einer besseren Zukunft.

Zwei Frauen mit einer jungen Ziege in Moroto, Uganda.
Zwei Frauen mit einer jungen Ziege in Moroto, Uganda. © Mirjam Knickriem

Auch Angelina Aisus Leben und das ihrer sechs Kinder hat sich durch die Ziegen verbessert. Sie haben immer Ziegenmilch: „Wenn wir Mehl haben, mischen wir es mit der Milch und machen Brei. Das ist für mich eine Versicherung. Ich weiß, dass ich nicht verhungern werde.“

Da die Tiere sehr beliebt sind und bereits viele Familien in Karamoja vor Hunger und Armut bewahrt haben, sind sie Bestandteil der Nachfolgeprojekte. Beim Ansatz ,,Goat for Work” zum Beispiel erhalten Frauen und ihre Kinder als Lohn für ihre Arbeit – das Bestellen der Felder – täglich eine Mahlzeit. Nach 16 Tagen Arbeit gibt es für die Teilnehmerinnen eine Ziege und Saatgut.

+++ Aktuelles +++

Aktuell findet die Verteilung von Ziegen nur im Distrikt Amudat statt, da es im Distrikt Moroto vermehrt zu Viehdiebstählen kam. Wir haben die Verteilungen deshalb in Moroto vorübergehend ausgesetzt. Sobald sich die Lage in Moroto bessert, werden wir auch dort die Verteilungen wieder aufnehmen.

Ernährungssicherung für Mütter und ihre Kinder

Doch nicht alle Haushalte in Karamoja sind so wie Angelina Aisus in der glücklichen Lage, ihre Ernährung mit Ziegenmilch aufzuwerten. Die Konsequenz: Viele Kinder müssen wegen Unterernährung ins Krankenhaus. Während der einen Monat lang dauernden Behandlung werden die Kinder von ihren Müttern begleitet. Viele Mütter leben und schlafen während der Behandlungsdauer im Freien vor dem Krankenhaus. An Arbeiten und Geldverdienen ist in dieser Zeit nicht zu denken. Die Welthungerhilfe versorgt die Frauen mit Essen und Matten und Decken zum Schlafen und berät sie zu ausgewogener Ernährung. Dazu werden am Krankenhaus Kochdemonstrationen durchgeführt. Ein kleiner Gemüsegarten wurde auf dem Krankenhausgelände angelegt und wird von den Müttern selbst bestellt. Manche Pflanze, wie Kuhbohnen und Amarant, keimen schnell und liefern schon nach drei Wochen vitaminreiches Blattgemüse.  

Frauen mit ihren Kindern vor einem Krankenhaus in der Karamoja-Region in Uganda.
Frauen mit ihren Kindern vor einem Krankenhaus in der Karamoja-Region in Uganda. Die Welthungerhilfe unterstützt Mütter, die während der Behandlung ihrer unterernährten Kinder vor Krankenhäusern ausharren. © Welthungerhilfe

Kinder sind in Karamoja für die Eltern wichtige Arbeitskräfte. Viele Eltern tolerieren den Schulbesuch nur, weil die Kinder dort Essen bekommen. Doch das Essen in der Schule ist einseitig. Die Kinder werden oft nicht satt, geschweige denn gesund ernährt. Die Welthungerhilfe legt mit den Kindern und Lehrer*innen Schulgärten an, in denen sie Gemüseanbau lernen und mit dem Gemüse gleichzeitig ihren eigenen Speiseplan aufwerten.

So hilft die Welthungerhilfe in Uganda

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