Dürre in Ostafrika
Ziegen gegen Hunger
Jetzt spendenKaramoja im Norden Ugandas zählt zu den ärmsten Regionen der Welt und ist von langen Trockenzeiten bestimmt. Die Welthungerhilfe setzt sich dafür ein, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern – mithilfe von Ziegen.
Die Einwohner*innen Karamojas sind traditionell vor allem Hirt*innen – zusätzlich pflanzen sie Nahrungsmittel an. Rinder, Schafe und Ziegen waren stets die „Sparkasse” der Familien: Fiel zu wenig Regen für eine gute Ernte, konnten sie Vieh verkaufen und mit dem Erlös Nahrungsmittel kaufen. Doch infolge von Dürren, Seuchen und Stammesauseinandersetzungen haben die Viehbestände in den vergangenen Jahren stark abgenommen.
Heute besitzen vier von zehn Haushalten in Karamoja keine Tiere mehr, nicht einmal ein Huhn. Das macht sich bemerkbar: Früher galten Kinder in Karamoja als besonders gut genährt, heute fehlen ihnen Proteine. Die Hauptnahrung besteht aus Maisbrei. Die Mangelernährung ist erschreckend: jedes zehnte Kleinkind ist akut unterernährt.
Mit der Thüringer Waldziege gegen Mangelernährung in der Savanne Ugandas
Die Welthungerhilfe stellt daher bedürftigen Haushalten und Frauengruppen Ziegen zur Verfügung. Das Programm sieht vor, dass verschiedene Frauengruppen jeweils 50 Ziegen und einen Ziegenbock erhalten und bei der Aufzucht der Tiere beraten werden. Das hat einen weiteren Effekt: Die Frauen werden selbstbewusster und erhalten in der Gemeinschaft Anerkennung und Gleichberechtigung.
Ziegenmilch ist besonders nahrhaft – doch viel Milch gibt die in Karamoja verbreitete Ziegenrasse, die „kleine ostafrikanische Ziege“ nicht. Durch vorsichtige Einkreuzung leistungsfähigerer Arten – wie etwa der „Thüringer Waldziege“ können die Milcherträge langfristig gesteigert werden.
So hilft die Welthungerhilfe in Uganda
- Die Frauen erhalten Ziegen und kümmern sich gemeinsam um die Pflege. Das ist für Karamoja neu: Traditionell sind die Männer Eigentümer der Ziegen. Inzwischen ist der Ansatz bekannt und akzeptiert.
- Sie werden zu Themen wie artgerechte Tierhaltung, Unterbringung und Fütterung beraten.
- Traditionelle Tierheiler*innen erhalten Aus- und Fortbildungen, um Tierseuchen zukünftig auch mit Impfkampagnen wirkungsvoll begegnen zu können.
Die Welthungerhilfe arbeitet gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Uganda.