Integrierte Ernährungssicherung
Ernährungssicherheit beginnt in der Familie. Das Trainingsprogramm LANN+ fördert die Schwächsten der Welt.

Mangelernährung und Hunger haben viele Ursachen. Oft reicht eine verbesserte Landwirtschaft allein nicht aus, um sich gesund zu ernähren. Es fehlt an Wissen, Zugang zu Märkten, guten hygienischen Bedingungen, optimaler Ressourcennutzung und der Entscheidungsmacht der Frauen. Mit dem ernährungsbasierten Entwicklungskonzept LANN+ (Linking Agriculture and Natural Resource Management towards Nutrition Security) verbindet die Welthungerhilfe alle wichtigen Sektoren in einem inklusiven Trainingsprogramm.
Der Blick durch die Ernährungsbrille
Oberstes Ziel von LANN+ ist eine gesicherte Ernährung in den abgelegenen Regionen der Welt. Hier leben die Menschen meist von der Natur und gefährden damit ihre Lebensgrundlage. LANN+ nimmt die schwächsten Familien in den Blick und motiviert sie, ihr gesamtes Verhalten und Wirtschaften auf eine gesunde Ernährung auszurichten. Kinder, schwangere Frauen und stillende Mütter rücken in den Fokus, weil sie besonders stark unter Mangelernährung leiden.
LANN+ verbindet das Ziel Zero Hunger mit den fünf Schlüsselbereichen
- Frauen gründen Produzentinnengruppen für Gemüse, Hülsenfrüchte und Saatgut.
- In Sparvereinen verfügen Frauen über eigenes Geld, mit dem sie ihre Gärten erweitern, die Produkte verarbeiten oder Latrinen bauen.
- Die hygienischen Bedingungen haben sich durch Schulungen verbessert. Magen-Darm-Krankheiten gehen zurück. Damit ist eine grundlegende Ursache für Mangelernährung behoben.
- Der Anteil der Ehemänner, die Geld für Nahrungsmittel zur Verfügung stellten, stieg von 70 auf 83 Prozent.
- Der Anteil der Ehemänner, die wildwachsende Nahrungsmittel sammelten und gemeinsam mit ihren Ehefrauen Mahlzeiten planten, stieg von 25 auf 50 Prozent.
- Der Anteil der Kinder, die unmittelbar oder innerhalb einer Stunde nach der Geburt gestillt wurden, stieg von 60 auf 94 Prozent.
- Der Anteil der Väter, die die besten Teile von Fisch und Fleisch verzehrten, sank von 50 auf 20 Prozent. Entsprechend mehr Kinder nehmen Protein zu sich.
- Die Bevölkerung entwickelt mit Expert*innen ein Konzept für gemeindebasierte Waldbewirtschaftung mit Fokus auf weiblichen Führungskräften.
LANN+ hat sich in Sierra Leone als erfolgreiches Modell für ganzheitliche und kostengünstige Ernährungsprogramme erwiesen, gerade weil die schwächsten Mitglieder von Haushalten und Gemeinden mehr Mitspracherecht und Kontrolle über die natürlichen Ressourcen erhielten.