Zivilgesellschaft stärken
Welthungerhilfte setzt auf Netzwerke mit starken Partner

Die Welt verändert sich – und mit ihr die Anforderungen an die Entwicklungszusammenarbeit. Manche Staaten haben den wirtschaftlichen Aufschwung geschafft, doch die Schere zwischen Arm und Reich klafft weit auseinander. Gerade Kleinbauern in entlegenen Regionen bekommen vom Gewinn nichts ab. Im Gegenteil: Wirtschaft und Politik beschneiden häufig ihre Rechte. Ein entscheidender Schritt zu Zero Hunger bis 2030 ist der Aufbau einer aktiven Zivilgesellschaft. Die Advocacy-Strategie der Welthungerhilfe gibt den ausgegrenzten Menschen eine Stimme, ihr Menschenrecht auf Nahrung aktiv einzufordern.
Vom Hilfsempfänger zum mündigen Bürger
In Indien mobilisierte die Welthungerhilfe mit ihren Partnern während der Dürre 2016 ein breites Bündnis, das den Staat zum Handeln brachte. Tausende Kleinbauern beteiligten sich bei Großdemonstrationen in Delhi. Inzwischen fördert die Regierung traditionelle Wassersysteme in den dürregeplagten Dörfern. Die Menschen sind stolz auf ihren Erfolg.
Neuer Fokus der Welthungerhilfe
In Peru und anderen Transformationsländern unterstützt die Welthungerhilfe den Aufbau und die gegenseitige Vernetzung zivilgesellschaftlicher Akteure. Das betrifft bestehende Nichtregierungsorganisationen, aber genauso auch Kleinbauern und Alpakazüchter, die sich in Gruppen, Vereinen und anderen Organisationsformen zusammenschließen. Durch Trainings, Beratung und Netzwerkarbeit werden sie selbstbewusste Bürger, die ihre Rechte kennen und vom Staat einfordern.
In Äthiopien übernehmen die Partnerorganisationen eigenverantwortlich die „klassischen“ technischen Projekte der Welthungerhilfe. Die Experten aus dem Landesbüro beraten sie auf Organisationsebene selbstverständlich weiter. In Kambodscha und weiteren Ländern hat sich die Civil Society Academy (CSA) der Welthungerhilfe etabliert. Seit 2014 fördert sie zivilgesellschaftliche Organisationen, indem sie Talente und Kompetenzen mit dem Ziel schult, Menschen und im Kampf gegen Hunger, Landraub und Ungleichheit zu befähigen. Dabei werden Führungspersönlichkeiten ausgebildet, Netzwerke organisiert und Konferenzen und eine Plattform für Wissensmanagement entwickelt.
- länderspezifische Analyse für Chancen und Risiken zivilgesellschaftlichen Engagements
- Kooperation mit Schlüsselpartnern der Zivilgesellschaft für eine inklusive und gerechte Entwicklung
- Qualifizierung (Capacity Development) von Partnerorganisationen
- Ermächtigung (Empowerment) von Basisgruppen und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren
- Beratung, Training, Ausbildung von Führungspersönlichkeiten
- Organisationsentwicklung
- lokale, nationale, regionale und internationale Netzwerkarbeit
- regelmäßiges Monitoring
- systematische Feedbackmechanismen
- finanzielle und materielle Unterstützung
- Transparenz und Accountability (Rechenschaft)
- gegenseitiges Lernen
Die menschenrechtsbasierte Advocacy-Strategie der Welthungerhilfe setzt Maßstäbe in der Entwicklungszusammenarbeit. Sie nimmt die Agenda 2030 beim Wort, niemanden zurückzulassen. Nur eine starke Zivilgesellschaft sorgt für soziale Gerechtigkeit und mit ihr für eine Welt ohne Hunger.