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04.08.2015 | Blog

Indien: Landleben mit Zukunft

Eine Fortbildung für junge Erwachsene setzt auf die Umwelt

Korbflechter im Dorf Dharwa, Jharkand
Eine Fortbildung für junge Erwachsene setzt auf die Umwelt. © Christina Felschen
Kerstin Bandsom Team Communications (bis Februar 2024)

Weil sie in ihren Dörfern keine Zukunft sehen, wandern immer mehr junge Menschen in Indien in die großen Städte ab. Damit sie dazu eine Alternative haben - nämlich eine gute Zukunft in ihrem eigenen Dorf - bietet die Welthungerhilfe ihnen Fortbildungen im Bereich Umweltmanagement an. Ein aktueller Bericht  über die Fortschritte des Projekts:

Große Armut und kaum eine Chance auf eine qualifizierte Ausbildung oder Arbeit – so sieht das Dorfleben für junge Leute in vielen Teilen Indiens aus. Immer mehr wandern in die Städte ab, auf der Suche nach dem vermeintlichen Glück. Neue Perspektiven müssen her, um diese Landflucht zu stoppen und um das Leben auf dem Land wieder attraktiver zu machen. Genau hier, setzt das von der Welthungerhilfe und Partnerorganisationen geförderte Bildungsprogramm im Nordosten Indien (Jharkand, West Bengalen und Orissa) an. Es bietet benachteiligten Jugendlichen - egal zu welcher Schicht oder Kaste sie gehören - eine Berufsausbildung.

Junge Menschen brauchen Perspektiven

Gut ausgebildete Inder sind der Motor für soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Junge Menschen erhalten im Projekt eine praxisorientierte Ausbildung und werden bei Unternehmensgründungen im grünen Bereich unterstützt. Dabei können sie zwischen verschiedenen Schulungen wählen: Kurse in nachhaltiger Landwirtschaft, erneuerbarer Energien oder in Nahrungsmittelverarbeitung. Neben der praktischen Ausbildung werden in allen Lehrgängen auch die notwendigen theoretischen Kenntnisse vermittelt, die eine erfolgreiche Geschäftsplanung und -führung erst möglich machen.

Im Dorf lernen und bleiben

Die Kurse finden dabei oftmals direkt im Dorf statt und bieten neben den kurzen Wegen für die Auszubildenden noch weitere wesentliche Vorteile: Die Schulungen können speziell auf die lokale Situationen und die lokalen Märkte angepasst werden, zugleich können nachhaltige Verhaltensweisen und Ideen im Dorfalltag verankert werden.

So lernen die jungen Erwachsenen zum Beispiel, wie man Solarlampen wartet oder wie man Jutetaschen herstellt und gewinnbringend weiterverkauft. In der armen und nur per Boot zugänglichen Region werden außerdem Kurse für Fischzucht und -vertrieb angeboten. Mit ihrem neuem Knowhow und Einkommen stärken die jungen Frauen und Männer ihre Dorfgemeinschaft: Sie setzten ihre neu erlernten Fähigkeiten in ihrer Heimat ein, anstatt abzuwandern.

Neue Berufsfelder im grünen Bereich

Bis heute wurden 2.000 junge Menschen im Rahmen des Programms ausgebildet. Viele von ihnen haben einen festen Arbeitsplatz gefunden oder sogar ihr eigenes kleines Unternehmen gegründet. Besonders die Weiterbildungen im Umweltbereich haben gute Zukunftsaussichten in Indien: Die Installation, Wartung und Reparatur von solarbetriebenen Geräten wie Pumpen, Telefoneinheiten oder Lampen ist auf dem Land sehr gefragt.

Die Commerzbank-Stiftung unterstützt das Bildungsprogramm in Indien. Seit 22 Jahren unterstützt die Stiftung jährlich Welthungerhilfe-Projekte unter dem Aspekt der Hilfe zur Selbsthilfe.

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