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Menschengruppe in Nigeria
Niger

Wenn die Lebensader schrumpft

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Projektstatus beendet
Themenschwerpunkt
Landwirtschaft & Umwelt Ländliche Entwicklung fördern

Er ist ihre Lebensader und war einmal einer der größten Seen der Welt: der Tschadsee. Über 40 Millionen Menschen sind von ihm abhängig, beziehen von ihm Wasser und Nahrung. Doch die Lebensader schrumpft, der See hat bereits 90 Prozent des Wassers eingebüßt. Mindestens die Hälfte des Verlusts ist auf den Menschen zurückzuführen: Klimawandel, Bewässerung von Feldern, Abholzung. Als Folge erlebt die gesamte Region eine ökologische Krise. Die Ernährungssicherheit von 14 Millionen Menschen ist in Gefahr.

Nahaufnahme Frau
Geflüchtete Frau in Niger © Bernd Schwenk

Der Terror der Boko Haram verstärkt Hunger und Armut

Der Verlust des Wassers ist nicht das einzige Problem im westafrikanischen Niger und seinen Nachbarländern Nigeria, Kamerun und Tschad. Seit 2002 versetzen Kämpfer von Boko Haram die Region, vor allem Nigeria, in Angst und Schrecken. 2014 verschleppten die Terroristen 276 nigerianische Schülerinnen. Der Fall erregte weltweit Aufmerksamkeit, unter dem Schlagwort #BringBackOurGirls forderten Menschen rund um den Globus die Freilassung. Ein Großteil der Mädchen ist bis heute verschwunden.

Der Niger zählt zu den ärmsten und unsichersten Ländern der Welt. Die Welthungerhilfe leistet unter anderem Nothilfe und Ernährungssicherung.

Hunderttausende Menschen sind bereits vor den Gräueltaten der Boko Haram ins Nachbarland Niger geflohen. Viele finden Zuflucht bei Familien. Nicht selten sind es Fremde, die selbst kaum genug zum Überleben haben: Der Druck auf die Ressourcen steigt. Solange die Lebensader Tschadsee weiter schrumpft, gibt es gibt einfach nicht genug Wasser für Menschen, Tiere und Felder. Das Büro für Humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen (UN OCHA) warnt vor einer Hungersnot.

In der Region Diffa, dem Projektgebiet der Welthungerhilfe im Süden des Nigers, leben rund 106.162 Flüchtlinge (UNHCR, Februar 2017). 75 Prozent davon sind Frauen und Kinder. Viele von ihnen sind traumatisiert. Wer keine Bleibe findet, muss auf der Straße leben - und betteln. Rund 400.000 Menschen sind allein in Diffa von Hunger bedroht, schätzt UN OCHA. Innerhalb eines Jahres hat sich die Zahl der mangelernährten Kinder mehr als verdoppelt.

Menschenmenge in Niger
Verteilung von Lebensmittelpaketen an die arme Bevölkerung und Flüchtlinge in der Diffa Region, Niger. © Bernd Schwenk

So hilft die Welthungerhilfe in Niger

Die Welthungerhilfe passt ihre Projektaktivitäten in Diffa den veränderten Bedürfnissen an. Gemeinsam mit HELP unterstützt sie Flüchtlinge und Familien, die Flüchtlinge aufnehmen. Im Zuge der humanitären Hilfe sorgt sie dafür, dass die Grundbedürfnisse der Menschen gestillt sind. Andere Projektmaßnahmen, wie der Bau von Bewässerungskanälen, werden aufgrund der instabilen Lage derzeit ausgesetzt.

Projekte in der Region Diffa setzt die Welthungerhilfe gemeinsam mit HELP und mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amts und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) um.

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