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Fluchtursachen

Viele Menschen haben im letzten Jahrzehnt ihre Heimat verlassen – unfreiwillig. Warum fliehen Menschen aus ihrem Land oder flüchten innerhalb ihres eigenen Landes? Flucht hat oft vielfältige Gründe. Was die wesentlichen Fluchtursachen sind und wie man ihnen entgegenwirken kann.

Frau mit Baby flüchtet nach Uganda
Eine geflüchtete Frau mit ihren Wertsachen und ihrem Baby auf dem Rücken in einem Flüchtlingscamp in Uganda.

Die Welthungerhilfe spricht von Ländern des Globalen Südens und Nordens. Die Bezeichnungen versuchen, eine wertfreie Beschreibung zwischen den unterschiedlichen Ländern in einer globalisierten Welt zu schaffen und auf eine Hierarchisierung zu verzichten. Auf den Begriff Entwicklungsland oder Bezeichnungen wie dritte oder vierte Welt wird deshalb verzichtet.

120 Millionen Menschen sind laut aktuellem UNHCR-Bericht „Global Trends“ weltweit auf der Flucht vor Krieg, Gewalt oder politischer Verfolgung (Stand Mai 2024). Circa 68,3 Millionen davon sind Binnenvertriebene, die innerhalb ihres eigenen Landes Zuflucht vor Konflikten und Gewalt suchen. Weitere schätzungsweise 5,9 Millionen, die nicht in der Statistik zu Menschen auf der Flucht erfasst sind, flüchteten aufgrund von Naturkatastrophen im eigenen Land.

Die Auswirkungen der Klimakrise und damit verbunden oft Armut, Hunger oder im schlimmsten Fall eine Hungersnot sind enorm gestiegen. Vor allem in Ländern des globalen Südens, wo bereits Armut und Hunger herrscht und die Perspektivlosigkeit groß ist, sind die Menschen zunehmend gefährdet.

Fluchtgründe – multiple Krisen nehmen zu 

Wenn physische, soziale, wirtschaftliche und politische Sicherheit nicht mehr gegeben ist und Menschen in ihrer Heimat keine Perspektive für sich und ihre Familien sehen, verlassen sie ihr Zuhause – die Gründe für Flucht und Migration sind oft vielfältig

Krieg, Not, Verfolgung und Perspektivlosigkeit im Herkunftsland – das sind die bekanntesten Fluchtgründe, die Schutzsuchende häufig als Motive für ihre Flucht nennen. Doch neben den genannten Gründen für Flucht und Migration tragen zunehmend die Folgen der Klimakrise dazu bei, dass Menschen ihre Heimat verlassen. Auch die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Menschen aus ihrem Land geflüchtet sind.

Jesidische Geflüchtete mit ihrem kleinen Kind aus Sinjar im Bersive Fluechtlingslager nahe Zakho, Irak. Mindestens 50 Prozent aller Flüchtlinge weltweit sind Frauen und Mädchen.
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Eine Frau beim Abwasch. In diesem Slum in Delhi leben rund 1.000 Menschen in Hütten aus Bambuspfählen, Plastik-Planen, Stoffresten und Wellblech.
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Eine Gruppe jesidischer Flüchtlinge, die vor dem Bürgerkrieg geflohen sind, sitzt innerhalb einer Siedlung von Hausrohbauten in Yazidi, Irak.
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Durch die häufige, langanhaltende Dürre sind die Böden in Mont Organisé, Haiti, ausgetrocknet. Extremwetterereignisse wie dieses, aber auch weitere Folgen der Klimakrise, zwingen Menschen im Globalen Süden immer häufiger zur Flucht.
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Flüchtlinge der Rohingya aus Myanmar überqueren die Grenze nach Bangladesch im November 2017.
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Wenn Menschen vor Krieg, bewaffneten Konflikten und Gewalt aus Ihrer Heimat flüchten müssen, werden sie als Kriegsflüchtlinge bezeichnet. Die Menschen fliehen, um ihr Leben zu retten.

Fluchtursachen im Überblick

Wie Klimawandel und Flucht/Migration zusammenhängen

Infografik: Wie hängen Klimawandel und Flucht/Migration zusammen?
Wie hängen Klima und Flucht/Migration zusammen? Die Vielfältigkeit der Ursachen verdeutlicht die Grafik. © Welthungerhilfe

Fluchtursachen bekämpfen 

Die steigenden Zahlen von Flüchtlingen zeigen, dass die internationale Gemeinschaft mehr in die Minderung von Fluchtursachen investieren muss. Die Reduzierung der Ursachen von Migration und Flucht ist eine politische Daueraufgabe.  

Eine immer wichtigere Rolle spielen die Binnenvertriebenen – Menschen, die innerhalb ihres Landes Zuflucht suchen. Bis Ende 2023 wurden circa 68,3 Millionen Menschen innerhalb ihrer Heimatländer vertrieben. In einigen Konfliktgebieten erhalten die Asylsuchenden zwar Unterstützung durch das UNHCR, im Rahmen der Genfer Flüchtlingskonvention werden sie aber nicht berücksichtigt.

Eine Vermischung der Faktoren, die Menschen zur Flucht veranlassen, nimmt zu. Die Politik muss dringend handeln und nachjustieren. Denn wenn zum Beispiel eine Hungersnot als Folge von Unwetterereignissen entsteht und die Menschen flüchten müssen, darf kein Unterschied mehr gemacht werden, ihnen Hilfe zukommen zu lassen, auch wenn sie innerhalb ihres Landes Schutz gesucht haben.

Veränderungsbedarf beim Umgang mit den Themen Flucht, Vertreibung und Migrationszwänge.

So unterstützt die Welthungerhilfe 

Menschen benötigen oftmals Hilfe von außen, wenn sie in ihrer Heimat keine Perspektive mehr sehen, unter Armut und Hunger leiden, von Krieg, Gewalt oder den Auswirkungen der Klimakrise bedroht sind. Die Welthungerhilfe hat jahrzehntelange Erfahrung bei der Versorgung von Flüchtlingen und Migrant*innen. Auf Basis dieser setzen wir uns für politische Veränderungen im Umgang mit Flüchtlingen ein – auch in der deutschen und europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik.  

Moderne Humanitäre Hilfe und insbesondere Entwicklungszusammenarbeit helfen, Fluchtursachen zu bekämpfen und neue Perspektiven für Geflüchtete zu eröffnen. Die meisten werden innerhalb ihres Landes oder in Nachbarländern aufgenommen, häufig in Asien und Afrika. Diese Länder dürfen nicht im Stich gelassen werden, da gerade die Industriestaaten oft eine Mitverantwortung an der Flucht verursachenden Situation tragen.

Es braucht global innovative Unterstützungsansätze, die über die üblichen Versorgungsleistungen wie Nahrung und Unterkunft hinausgehen. Die Menschen brauchen auch psychosoziale Betreuung, einen Zugang zu Bildung und Arbeit und Rechtsberatung. Es müssen Bedingungen für eine nachhaltige Entwicklung geschaffen werden, die sich an der Agenda 2030 orientiert. Mit Strategien zur Krisen- und Konfliktprävention, fairen Handelsbeziehungen und einer gerechten Finanz-, Wirtschafts- und Umweltpolitik. 

Unsere Arbeit in vielen Projekten hat gezeigt, dass diese zur gesellschaftlichen und landwirtschaftlichen Entwicklung beiträgt. Sie macht Menschen widerstandsfähiger und hilft ihnen dabei, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Dabei spielen auch gezielte Präventionsmaßnahmen eine große Rolle, um beispielsweise besser auf Krisen wie Konfliktbewältigung oder Naturkatastrophen vorbereitet zu sein. 

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