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Wie Wasser und Hygiene Hunger bekämpfen

Sauberes Wasser, Wissen um Hygiene und Sanitärversorgung – ohne diesen Dreiklang ist ein gesundes Leben kaum möglich. Mit zahlreichen WASH-Projekten weltweit legt die Welthungerhilfe Grundlagen für eine nachhaltige Versorgung.

Junge trinkt Wasser an Brunnen.
Hygiene-Projekt an einer Schule im Dzenza-Distrikt: Ein Junge trinkt frisches Wasser vom Brunnen. © Kai Loeffelbein
Stephan Simon Team Sector Strategy, Knowledge & Learning

Menschen, die keinen Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene (WASH) haben, werden häufig krank und sind dadurch von Armut bedroht. Sie geben ihr Einkommen für Medikamente aus, wodurch Geld für gesundes Essen fehlt. Die Mangelernährung macht sie anfällig für Krankheiten, und bei schwindender Arbeitskraft drohen eine finanzielle Notlage, Hunger und Verarmung. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen und die Ziele Zero Hunger und nachhaltige ländliche Entwicklung zu erreichen, ist WASH ein zentraler Projektschwerpunkt der Welthungerhilfe.

Mit WASH erfolgreich gegen Armut und Hunger

Die Welthungerhilfe führt derzeit 32 Projekte mit Schwerpunkt WASH durch, sowie weitere 98 Projekte, die WASH-Maßnahmen beinhalten. Mit diesen Maßnahmen ermöglichen wir rund 3 Mio. Menschen in Afrika und Asien ein besseres Leben. Als besonders wirkungsvoll hat sich die Verknüpfung verschiedener Aktivitäten erwiesen:

Sanitäre Grundversorgung verbessert die Chancen von Schüler*innen

Sauberes Wasser ist ein Menschenrecht. Doch wie sieht es aus mit der Verfügbarkeit und der Qualität von Wasser weltweit?

Zwei Beispiele aus Malawi und Madagaskar verdeutlichen die sichtbaren Erfolge. In Malawi hat ungefähr die Hälfte der rund 16 Millionen Einwohner*innen keinen Zugang zu Toiletten. Die Gefahr, sich Durchfall- und Infektionskrankheiten zuzuziehen, ist hoch. Ein Projekt zu Wasserversorgung, sanitärer Grundausstattung und Hygiene in den Städten Liwonde, Mangochi und Zomba hat den Zugang zu sauberem Trinkwasser verbessert: Insgesamt wurden 100 Brunnenanlagen saniert oder neu errichtet.

In einem Projekt in Madagaskar baut die Welthungerhilfe gemeinsam mit Partnerorganisationen das Abwasser- und Abfallentsorgungssystem aus. Außerdem entstehen "Wasserkioske", an denen sich die Menschen gegen einen Wassertarif Wasser besorgen können. Zusätzlich werden an insgesamt 26 Schulen die Hygienebedingungen grundlegend verbessert: 

Die sauberen Sanitäranlagen verbessern das Wohlbefinden der Schüler*innen und verringern das Risiko, krank zu werden. Sind Schüler*innen gesund, verpassen sie weniger Unterricht und verbessern ihre Chancen für die Zukunft.

Abwasserentsorgung schafft Arbeitsplätze

In Madagaskar leben mehr als drei Viertel der Bevölkerung in extremer Armut, besonders hoch ist der Anteil auf dem Land. Daher wandern viele Familien in die Städte ab, in der Hoffnung, sich dort eine Existenz aufbauen zu können.

So eine Stadt ist Tuléar im Südwesten Madagaskars. Tuléar hat ungefähr eine Viertelmillion Einwohner, von denen etwa ein Drittel zugewandert ist – in den letzten zehn Jahren hat sich die Einwohnerzahl der Stadt mehr als verdoppelt. Dadurch nehmen auch die Probleme zu: Müllberge und Abwasser verunreinigen das Oberflächen- und Grundwasser, Fliegen übertragen Keime auf Lebensmittel, Infektionskrankheiten haben leichtes Spiel. 

Mitfinanziert durch das BMZ unterstützt die Welthungerhilfe die Stadtverwaltung in Tuléar, Madagaskar beim Aufbau einer funktionierenden Müllsammlung und Müllabfuhr. © Haddad Toni/Welthungerhilfe
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Spielende Kinder auf einer Mülldeponie in Tuléar, Madagascar. © Haddad Toni
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Die Welthungerhilfe fördert Straßenreinigung, Müllentsorgung und Recycling in Madagaskar. © Haddad Toni
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Mit Unterstützung der Welthungerhilfe entsteht in Tuléar ein Müllentsorgungs- und Wiederverwertungssystem. Daneben verbessert der Bau von Latrinen die Lebensbedingungen entscheidend. Geplant ist, ein Netz von Dienstleistern aufzubauen, die für die Entleerung der Gruben sorgen. So entstehen Arbeitsplätze, die Lebensqualität der Menschen steigt, und der Kreislauf aus Krankheit, Hunger und Elend wird durchbrochen.

2023 – ein Wendepunkt in der globalen Wasseragenda? Das Positionspapier zum 6. SDG.

Hilfe zur Selbsthilfe

Damit die Menschen dauerhaft von den Ergebnissen profitieren, plant die Welthungerhilfe ihre WASH-Projekte so, dass die Projektentwicklungen auch langfristig genutzt und nachhaltig in Wert gesetzt werden. Daher ist es wichtig, die lokale Bevölkerung an der Konzeption und Umsetzung zu beteiligen.

Das beginnt bereits mit der Beachtung von Eigentumsrechten, Land-, Wasser- und Wegerechten, damit am Ende niemand vom Zugang ausgeschlossen wird. Zusammenarbeit auf Augenhöhe und Hilfe zur Selbsthilfe sind eine Grundvoraussetzung dafür, dass das Ziel Zero Hunger näher rückt.

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