Hurrikans sind gigantische tropische Wirbelstürme. Insbesondere für Menschen in Entwicklungsländern stellen sie eine enorme Gefahr dar, denn dort fehlen oft Mittel und Möglichkeiten, um sich ausreichend vor den Naturgewalten zu schützen.
Erdbeben: Entstehung, Ursachen und Folgen
Die Erde ist in Bewegung. Unterhalb der Erdkruste wirken immense Kräfte, die weltweit jeden Tag für rund 9000 Erdbeben sorgen. In der Regel bekommen wir oberhalb von diesen Kräften wenig mit. Nur zwei Prozent dieser Beben sind stark genug, um Auswirkungen auf uns Menschen zu haben.
Unter diesen zwei Prozent gibt es jedoch immer wieder Erdbeben, die Landstriche zerstören und Menschen innerhalb von Minuten ins Elend stürzen können. Katastrophen, die unmittelbar auf Erdbeben folgen, wirken sich oft auch auf andere Regionen weit vom Epizentrum aus. Vor allem durch Seebeben ausgelöste Tsunamis sind ein Multiplikator für die von Erdbeben ausgehende Zerstörungskraft.
+++ Ein Jahr nach den Erdbeben in der Türkei und in Syrien +++
Mehrere Erdbeben erschütterten am 6. Februar 2023 den Südosten der Türkei, nahe der Grenze zu Syrien. Über 56.000 Menschen verloren ihr Leben. Die WHO spricht von einer Jahrhundertkatastrophe – in der Türkei waren rund 13,5 Millionen Menschen betroffen, in Nordwestsyrien etwa 9 Millionen.
Die Welthungerhilfe unterstützte Betroffene in der Türkei und Nordwestsyrien mit lebenswichtigen Hilfsgütern, wie Nahrungsmitteln, Zelten und sauberem Wasser. Auch heute arbeiten wir mit den Menschen vor Ort gegen die langfristigen Folgen der Katastrophe.
Wie alle Naturkatastrophen treffen auch Erdbeben Menschen in Entwicklungsländern besonders hart. Dort wo Armut herrscht und die Infrastruktur nicht widerstandsfähig ist, können Erdbeben von jetzt auf gleich die Lebensgrundlage vieler Menschen zerstören und humanitäre Krisen auslösen. Die Welthungerhilfe setzt in ihren Projektländern daher sowohl auf akute Nothilfe im Katastrophenfall als auch auf nachhaltige Katastrophenvorsorge, um die Folgen von Erdbeben zu mindern und Menschen auch mit Blick auf die Zukunft zu helfen.
Wie stark können Erdbeben sein? Eine Richterskala gibt Überblick
Die Stärke einzelner Beben wird mit Seismografen gemessen und in der Regel auf der sogenannten Richterskala angegeben. Schon ein Erdbeben der Stärke 4 (auch Magnitude genannt) setzt mechanisch ungefähr die Energie einer kleinen Atombombe frei. Die freiwerdende Energie von Beben der Stärke 7 bis 9 gleicht ungefähr der eines Meteoriteneinschlags. In dieser Stärke treten sie zeitlich gesehen zwar seltener auf, doch die Folgen dieser Erdbeben sind groß und bedeuten für Menschen und Umwelt immense Zerstörung.
Auf Erdbeben folgen Hunger und Elend
Dort, wo Erdstöße auf Armut treffen, haben sie dramatische Folgen für die Betroffenen. Behausungen und Infrastrukturen in von Armut betroffenen Regionen sind nicht erdbebensicher und haben gegen einen gewaltigen Erdstoß keine Chance. Die betroffenen Menschen verlieren alles durch die Verwüstung. Doch sie werden nicht nur schlagartig obdachlos: Erdbeben vernichten zusätzlich ganze Ernten, Viehbestände sowie Nahrungsmittelvorräte und verunreinigen das Trinkwasser. Kein Dach über dem Kopf und keinen gesicherten Zugang zu Nahrungsmitteln oder sauberem Trinkwasser - ohne Hilfe von außen würde das zu einer akuten Hungersnot und Wasserkrise führen. Aber selbst wenn die eigene Existenzgrundlage nicht zerstört wird, droht in solch schweren Krisensituationen der Verlust von Arbeit, was in diesen Regionen meist unweigerlich zu Armut und Hunger führt.
Erdbeben sorgen auch indirekt für Zerstörung und Leid. Ein weit entferntes Seebeben kann bei entsprechend hoher Magnitude einen gewaltigen Tsunami auslösen, der gleich mehrere Küstenabschnitte zerstören kann.
Die Welthungerhilfe greift in Erdbebengebieten sofort mit schneller Nothilfe ein, um das Überleben der Menschen zu sichern. Dazu gehört die Verteilung von Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Hygieneartikeln und der Aufbau provisorischer Unterkünfte. Zudem fokussiert unsere Arbeit stets eine nachhaltige Katastrophenvorsorge. Die Investitionen in Prävention sind auf lange Sicht effektiver als solche in Reaktion.
Resilienz ist das Stichwort - Menschen helfen widerstandsfähiger zu werden, um die Auswirkung zukünftiger Katastrophen abzumildern. Dabei arbeiten wir nach der Prämisse “Early Warning und Early Action”: Risiken und Gefahren werden für jede Region im Vorfeld analysiert, woraufhin im Anschluss, gemeinsam mit lokalen Partnern und Regierungsstellen, vorausschauende Maßnahmen zur Katastrophenverhütung erarbeitet werden.
Fallbeispiel Nepal-Erdbeben: die Folgen sind bis heute zu spüren
Wie unaufhaltsam Erdbeben in Ländern des Globalen Südens wüten können, zeigen die beiden Beben, die am 25. April und am 12. Mai des Jahres 2015 Nepal trafen. Die Erdbeben erreichten Stärken von 7,8 und 7,2 auf der Richterskala und zerstörten insgesamt rund 600.000 Häuser. Besonders in den Epizentren und der Hauptstadt Kathmandu waren die Schäden immens. Hier war bis zu 90 Prozent der Infrastruktur betroffen. Ungefähr 8.800 Menschen verloren dabei ihr Leben, 22.300 weitere wurden teils schwer verletzt. In der Geschichte Nepals stellen die Erdbeben die bisher schlimmste Katastrophe dar.
Nepal war schon vor der Katastrophe eines der ärmsten Länder der Welt. Viele Menschen verloren innerhalb von Sekunden ihre komplette Existenzgrundlage. Die Welthungerhilfe leitete unmittelbar Nothilfemaßnahmen in den betroffenen Gebieten ein und organisierte langfristige Projekte zum Wiederaufbau und Katastrophenschutz. Mit Ihren Spenden für Nepal konnten Sie uns dabei helfen, eine Reihe verschiedener Projekte umzusetzen und neue zukunftsweisende Projekte zu beginnen.
Dennoch sind die Folgen der Erdbeben in Nepal bis heute zu sehen, auch weil der Wiederaufbau aufgrund verschiedener Faktoren nur langsam vonstattenging. Überall in Kathmandu findet man zerstörte Häuser, Straßen und andere Infrastruktur, die bisher nicht instandgesetzt wurde. Viele Menschen leben immer noch in provisorischen Unterkünften wie Wellblechhütten. Es gibt weiterhin viel zu tun. Helfen Sie jetzt mit einer Spende!