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13.08.2015 | Blog

Flüchtlingslager und Straßenbau

Im Kongo behindern Gewalt, Konflikte und politische Unsicherheiten das Leben der Menschen und hindern die Entwicklung des Landes. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Trotz der Gewalt im Kongo arbeiten die Menschen an einer positiven Zukunft.

Flüchtlingscamp Uganda
Ein Flüchtlingscamp in Uganda. © Andreas Herzau

Die Demokratische Republik Kongo ist der zweitgrößte Staat Afrikas und trotz beachtlicher Rohstoffvorkommen eines der ärmsten Länder der Welt. Dabei könnte das Land ganz Zentralafrika mit Nahrungsmitteln zu versorgen - genügend fruchtbare Ackerfläche und günstige klimatische Bedingungen wären vorhanden. Doch in der DR Kongo beherrschen Gewalt, Konflikte und politische Unsicherheiten das Leben der Menschen und hindern die Entwicklung des Landes.

Verfeindete Rebellengruppen ringen um die Macht und um die Rohstoffe im Land. Immer wieder flammen Kämpfe auf, die Angst vor Gewalt und Plünderungen vertreibt die Bewohner aus ihren Dörfern. Viele Schulen und Krankenstationen wurden dabei zerstört. In den verlassenen Gegenden überwuchert Urwald die Verkehrswege und somit auch wichtige Handelsstraßen. Seit Mai 2013 sind im Ostkongo wieder Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen entbrannt, tausende Menschen sind erneut auf der Flucht.

Die Welthungerhilfe ist seit 1997 im Land aktiv. Sie leistet Nothilfe für Flüchtlinge, unterstützt lokale Krankenhäuser und schafft Arbeitsplätze im Bereich Straßenbau.

Zu wenige Latrinen im Lager Mugunga III

Das Flüchtlingslager Mugunga III liegt außerhalb der Stadt Goma, hier finden schon seit Beginn des Bürgerkrieges viele Flüchtlinge aus Ruanda und Binnenvertriebene Zuflucht. Es herrschen katastrophale Verhältnisse, da es zu wenig Latrinen und Platz für neu ankommenden Flüchtlinge gibt.

Die Welthungerhilfe versorgt hier mehr als 3.000 Flüchtlingsfamilien. Die Familien bekommen Pakete mit Seife, Decken, Kleidung, Kochgeschirr und Planen und richten sich damit notdürftig im Flüchtlingslager ein. Um mehr Platz für neue Flüchtlinge zu schaffen und neue Latrinen zu errichten, setzt die Welthungerhilfe ihre Baumaschinen ein, die bisher für die Sanierung des Flughafens Goma benutzt wurden.

Vor dem Ausbruch der Gewalt – und zwar schon seit dem Jahr 1999 –, hat die Welthungerhilfe die Menschen im Kongo dabei unterstützt, Straßen in ländliche Regionen auszubauen oder wieder instandzusetzen. Sobald es die Lage zulässt, sollen die Straßenbauarbeiten wieder aufgenommen werden. Denn nur über intakte Straßen und Wege ist der Austausch von Waren, Dienstleistungen und Informationen auch in abgeschiedenen Gegenden möglich. Für ihre Mitarbeit bei Straßen- und Brückenbauten erhalten möglichst viele Ortsansässige ein vorübergehendes Einkommen. So können die Arbeiter ihre Familien mit dem Nötigsten versorgen.

Intakte Wege führen in abgeschiedene Gegenden

Weiterhin unterstützt die Welthungerhilfe im Ostkongo ein lokales Krankenhaus in Butembo. Im FEPSI Hospital finden Opfer von Vergewaltigungen  medizinische und psychologische Hilfe. Entscheidend für die Zukunft im Kongo ist zudem, dass die Menschen langfristig ihre Ernährung sichern können. Die Welthungerhilfe fördert daher Landwirtschaft in fruchtbaren Gegenden, vergibt Saatgut und landwirtschaftliche Geräte an Bauernfamilien und bringt ihnen in Schulungen, neue, verbesserte Anbaumethoden näher.

Die Projekte werden gefördert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), dem Auswärtigen Amt, Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und der Welthungerhilfe.

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