Als das neue Landrechtsgesetz in Liberia im Herbst 2018 verabschiedet wurde, war das nicht nur ein großer Erfolg für die Menschen in den ländlichen Regionen, deren Rechte auf Zugang und Nutzung von Land, vor allem für Landwirtschaft und Selbstversorgung, gestärkt wurden.
Das Gesetz ist auch ein Erfolg für die Zivilgesellschaft in Libera. Ein Bündnis von mehr als 30 Organisationen, die „Civil Society Organization Working Group on Land Rights Reform in Liberia“, hatte den Prozess der Landreform begleitet und in Gesprächen mit Entscheidungsträgern mitgestaltet. Fast alle ihrer Forderungen finden sich in dem neuen Gesetz wieder.
Multi-Akteurs-Partnerschaft
Die "MAP" ist eine Kooperationsform, in der ...
- Akteure aus mind. drei unterschiedlichen Sektoren,
- gemeinsam auf Augenhöhe,
- organisiert und langfristig
- auf eine gemeinwohlorientierte Lösung hinarbeiten.
Mehr dazu, wie das in der Praxis funktioniert.
Die Welthungerhilfe hat das Bündnis im Rahmen des Projekts „Land for Life“ unterstützt. Mehr Investitionen in Landwirtschaft und ländliche Entwicklung sind dringend notwendig. Allerdings: nicht jede Investition trägt dazu bei, Hunger und Armut wirkungsvoll zu bekämpfen. Vielmehr haben auch Studien der Welthungerhilfe gezeigt, dass sich die Existenzgrundlage und die Ernährungssicherheit der lokalen Bevölkerung durch großflächige Agrarinvestitionen internationaler Konzerne noch verschlechtern kann. Das Menschenrecht auf Nahrung ist in Gefahr.
Politikgestaltung für Ernährungssicherung
Hier setzt die Welthungerhilfe mit dem Projekt „Land for Life: Politikgestaltung für Ernährungssicherung“ an. Gemeinsam mit Partnern unterstützt die Welthungerhilfe in Äthiopien, Burkina Faso, Liberia, Sierra Leone und Deutschland Plattformen, um alle relevanten Akteure zum Gespräch an einen Tisch zu bekommen: zivilgesellschaftliche Gruppen, politische Entscheider und Investoren. Das Ziel dieser sogenannten Multi-Akteurs-Partnerschaften (MAP) ist, Strategien für Landbesitz und verantwortungsvolle Investitionen in Landwirtschaft zu formulieren und umzusetzen, die mit internationalen Standards und insbesondere dem Menschenrecht auf Nahrung vereinbar sind.
So unterstützt „Land for Life“ in Äthiopien, Burkina Faso, Liberia, Sierra Leone
- Unterstützung relevanter Akteure beim Aufbau neuer oder Stärkung bestehender Multiakteurs-Partnerschaften zu Land Governance.
- Organisation von Dialogveranstaltungen zu land governance und verantwortungsvollen Investitionen in Landwirtschaft.
- Durchführung von Trainings für Organisationen in Multiakteurs-Prozessen sowie bedarfsorientierte Schulungen.
- Erstellung von Erhebungen über Land Governance, Agrar-Investitionen sowie Akteurs-Mapping.
- Capacity Building von Organisationen, um Fachwissen aufzubauen und eigene Interessen konstruktiv zu vertreten.
- Förderung zivilgesellschaftlicher Advocacy-Strategien für Landrechte und verantwortungsvolle landwirtschaftliche Investitionen.
Partner des Projekts "Land for Life"
Network Movement for Justice and Development (NMJD), Sierra Leone
Seit 2018 unterstützt ein Konsortium von sechs erfahrenen zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich mit Themen wie Landnutzung, Justiz, Recht auf Nahrung und Konfliktlösung befassen, die "Land for Life"-Initiative. Hauptpartner ist das Network Movement for Justice and Development (NMJD), eine menschenrechtsorientierte Entwicklungs- und Interessenvertretungsorganisation der Zivilgesellschaft.
Confédération Paysanne du Faso (CFP), Burkina Faso
Die Confédération Paysanne du Faso ist ein 2002 gegründeter politisch neutraler und nicht religiös gebundener Dachverband, der 15 Mitgliedsorganisationen vertritt. Die CPF setzt sich für die Sicherung der Landrechte für landwirtschaftliche Kleinproduzenten ein.
Forum for Social Studies (FSS), Äthiopien
Das 1998 von einer Gruppe von Wissenschaftlern und Aktivisten gegründete Forum for Social Studies ist eine nichtstaatliche, gemeinnützige Institution, die sich mit politikorientierter Forschung und der Förderung einer fundierten öffentlichen Debatte über ein breites Spektrum von Entwicklungsfragen beschäftigt. Seit der Gründung von FSS ist die politische Ökonomie der Land- und Agrarwissenschaften einer der Schwerpunkte der Forschungs- und Dialogprogramme.
Rights & Rice Foundation, Liberia
Die Rights & Rice Foundation ist eine Nichtregierungsorganisation mit dem übergeordneten Ziel, sich für soziale Gerechtigkeit und die Stärkung der Gemeinschaft einzusetzen. RRF arbeitet im Bereich Governance, einschließlich Land und natürliche Ressourcen. Sie ist einer der Mitveranstalter der nationalen CSO-Arbeitsgruppe zur Landrechtsreform in Liberia, einer Koalition von über 18 CSOs.
Welthungerhilfe, Deutschland
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Mehr über die Organisation und ihr Netzwerk.