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Auf großem Fuß: Was ist der ökologische Fußabdruck?

Jeder Mensch hinterlässt ihn – einen ökologischen Fußabdruck. Wie man ihn misst und was Lebensmittelverschwendung damit zu tun hat.

Bild aus der Vogelperspektive: Eine Plantage grenzt an den Regenwald
In vielen Ländern der Welt - so auch in Indonesien - wird Regenwald gerodet, damit Plantagen für unseren Konsum angebaut werden können. Die so produzierten Lebensmittel vergrößern den ökologischen Fußabdruck der Konsument/innen. © Florian Kopp/Welthungerhilfe

Wir alle hinterlassen ihn – einen ökologischen Fußabdruck. Der Fußabdruck ist ein komplexer Nachhaltigkeitsindikator, der beschreibt, wie viel Fläche ein Mensch benötigt, um seinen Bedarf an Ressourcen zu decken. Kriterien sind unter anderem Herkunft und Art der Lebensmittel, die verbraucht werden, genutzte Transportmittel und die Produktionsbedingungen von Konsumgütern. 

Wir Menschen leben auf zu großem Fuß. 1,7 Erden bräuchte die Weltbevölkerung, um ihren aktuellen Lebensstil aufrecht zu erhalten. Der Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag) macht uns dabei deutlich, wann die ökologischen Ressourcen eines Jahres aufgebraucht sind. Der Tag wird vom Global Footprint Network berechnet, indem der globale ökologische Fußabdruck in das Verhältnis zur gesamten globalen Biokapazität gesetzt wird. 2023 fällt der Earth Overshoot Day auf den 2. August.

Ab dann leben wir also auf Pump. Natürliche Ressourcen können nicht so schnell nachwachsen und sich regenerieren, wie wir sie verbrauchen. Dabei sind sie für uns überlebenswichtig. Um diese Entwicklung zu stoppen, muss jeder Mensch aktiv werden und seinen ökologischen Fußabdruck verkleinern: Indem wir unser Konsumverhalten überdenken und zum Beispiel weniger Lebensmittel verschwenden.

Wie wird der ökologische Fußabdruck gemessen?

Was ist der CO2-Fußabdruck?

Ein weiteres Messinstrument, um die Nachhaltigkeit des menschlichen Lebens zu bestimmen ist der CO2-Fußabdruck. Er gibt an, wie viele CO2-Emissionen ein Mensch in einer bestimmten Zeit verursacht.

Ausgangspunkt der Berechnung ist die natürliche Biokapazität der Erde, die der Menschheit theoretisch zur Verfügung steht. Sie ergibt sich aus den unterschiedlichen Flächen des Planeten, darunter Produktionsflächen wie Ackerland, Weideland, Fischgründe, bebautes Land, Waldflächen und Landflächen, die Kohlenstoffemissionen binden. Als valide Einheit wurde für den ökologischen Fußabdruck die durchschnittliche biologische Produktivität von Flächen ermittelt, der sogenannte „globale Hektar“ (gha).

Doch wie viel verbrauchen wir tatsächlich? Lebensmittelproduktion, Viehzucht, die Herstellung von Konsumgütern, Energiegewinnung, Transport und Reisen - nahezu alles, was wir tun, verbraucht Ressourcen. Dazu zählt auch die Entsorgung von Abfällen und die Aufnahme von Kohlenstoff-Emissionen, die wir ausstoßen. Der ökologische Fußabdruck wird ermittelt, indem unser tatsächlicher Verbrauch von Ressourcen und Fläche in Verhältnis zur Biokapazität der Erde gesetzt wird.

Deinen persönlichen ökologischen Fußabdruck kannst du beim Global Footprint Network berechnen.

Beeinflusst Lebensmittelverschwendung den ökologischen Fußabdruck?

Ein wöchentlicher Speiseplan hilft, Einkäufe besser zu planen und somit Lebensmittelabfälle zu vermieden.

Du hast deinen ökologischen Fußabdruck im Test berechnet und – oh, Schreck! – er ist zu groß? Es ist gar nicht so schwer, daran etwas zu verändern. Anfangen kannst du zum Beispiel beim Wocheneinkauf: Kaufe bewusst nur das, was du sicher verbrauchst. Denn Lebensmittelverschwendung hat einen großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck: Würden wir die weltweit anfallenden Lebensmittelabfälle um die Hälfte halbieren, könnten wir den Earth Overshoot Day um elf Tage nach hinten verschieben (Quelle: WWF).

Jedes Lebensmittel hat mehr Ressourcen verbraucht, als wir ahnen. Ackerböden, Wasser, Dünger, Futtermittel und viel Energie für den Transport und die Weiterverarbeitung. Oft werden Lebensmittel im Ausland produziert und mit viel Aufwand aus allen Ländern der Welt nach Deutschland gebracht. Die Produkte haben dann hunderte Kilometer hinter sich gebracht, bis sie in den Regalen der Supermärkte ankommen. Deutschland gehört derzeit zu den zehn weltweit größten „landimportierenden“ Staaten. 22 Millionen Hektar Ackerland müssen für unseren Konsum bewirtschaftet werden. Davon werden nur 12 Millionen Hektar durch die Produktion im eigenen Land gedeckt. Den Rest müssen Flächen im Ausland bereitstellen.

Werden die Lebensmittel von Verbraucher*innen dann weggeschmissen, werden auch all diese Rohstoffe vergeudet. Hinzu kommen auch noch die Ressourcen, die die Müllentsorgung des Produktes verbraucht.

Lebensmittelverschwendung ist also nicht nur aus moralischen Aspekten eine Katastrophe – denn während in Deutschland jährlich 11 Millionen Tonnen Lebensmittel in der Tonne landen, hungern weltweit bis zu 783 Millionen Menschen. Sie trägt außerdem dazu bei, dass die Biokapazität unserer Erde an ihre Grenzen gerät.

Ein achtsamer Umgang mit Lebensmitteln ist gut für die Erde. Hier findest du Infos und Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung:

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