Der Leidensweg der Menschen in Liberia ist lang: Erst ein jahrelanger Bürgerkrieg, der 270.000 Menschen das Leben kostete. Dann der verheerende Ebola-Ausbruch 2014. Immer wieder mussten die Liberianer*innen von vorne anfangen. Doch es ist Zeit für neue Hoffnung: Im Februar 2020 startete die Welthungerhilfe ein Hühnerzucht-Projekt erneut, das schon vor der Ebola-Epidemie große Erfolge zeigte. Die Menschen in Liberia brauchen jetzt Unterstützung, damit der Neuanfang gelingen kann.
Nach Ende des 6-jährigen, grausamen Bürgerkrieges 2003 waren weite Teile der Infrastruktur und der Wirtschaft Liberias zerstört. Die Welthungerhilfe wurde umgehend aktiv und half beim dringend notwendigen Wiederaufbau. Viele, insbesondere Frauen, hatten alles verloren.
Das Hühnerzucht-Projekt wurde zum wichtigsten Hoffnungsträger. Durch die Geflügelzucht hatten sie die Chance, ein eigenes Einkommen zu erzielen, sich so selbst zu versorgen und unabhängig leben zu können. Viele der Frauen setzten durch das Projekt Kräfte frei, die sie selber nicht mehr für möglich gehalten hatten.
Doch dann kam Ebola. Wieder starben Tausende. Die tödliche Seuche brachte die Arbeit in den Dörfern zum Erliegen. Grenzen wurden geschlossen und wichtige Lieferketten unterbrochen. Dadurch fehlte das Futter für die Tiere. So musste das Hühnerprojekt schweren Herzens aufgegeben werden. Wieder standen die Menschen vor dem Nichts.
„Dann kam Ebola und zerstörte alles. Und heute …?
Menifa Davies 46 Jahre alt. Als Teilnehmerin am Hühnerprojekt schöpft sie nun neue Kraft.Ihre Spende für Liberias Frauen
Wie Hühner neue Hoffnung schenken
Die Menschen in Liberia hatten das Projekt zur Hühnerzucht mit dem Ziel einer verbesserten Ernährung und eines besseren Einkommens nach dem Ausbruch von Ebola schmerzlich vermisst. Jetzt gibt es wieder Hoffnung – trotz Corona: Im Februar 2020 ist es neu gestartet.
Innerhalb des Projektes erhält eine Gruppe von 200 Personen Schulungen zum Thema Geflügelmanagement und Eierproduktion. Für die Gesamtdauer von rund 40 Wochen erhalten alle Projektteilnehmer*innen jeweils 75 Legehennen sowie das zu Anfang benötigte Geflügelfutter. Das Projekt erstreckt sich über zwei Phasen:
- Phase 1: Einstieg in die Geflügelhaltung. In Aufzuchtstationen lernen die Teilnehmer*innen alles, was sie über das Aufziehen von Küken, die Pflege der Legehennen und die Eierproduktion wissen müssen. Bereits nach einigen Wochen können die ersten Eier verkauft werden.
- Phase 2: Übergang zur Selbstversorgung. Die Teilnehmer*innen nehmen ihre Hennen mit auf ihre eigenen Farmen. Von den Hühnern erzeugter Mist wird innerhalb des Projektes als natürliches Düngemittel verwendet. Überschuss kann verkauft werden.
- Weitere 500 Projektteilnehmer*innen erhalten viertägige Schulungen in der Mais- und Gemüseproduktion. Außerdem erhalten sie Saatgut und landwirtschaftliches Werkzeug. Dünger kommt von den Hühnerfarmen, so profitieren beide Seiten voneinander. Der Mais wird dann zu Futtermittel für das Geflügel verarbeitet.
- Zusätzlich zur Arbeit in der Geflügel- und Futterproduktion werden im Rahmen des Projektes 30 Straßenverkäufer*innen ausgebildet. Diese erhalten spezielle Verkaufstrainings. Außerdem ermöglicht die Welthungerhilfe ihnen den Zugang zu strategisch günstig positionierten Verkaufsständen.
Das Elend kann ein Ende haben
Die Hoffnungen sind groß. Allein die Nachricht, dass das Projekt der Welthungerhilfe in Liberia neu gestartet wird, hat die Frauen in den betroffenen Gemeinden erstarken und neuen Mut schöpfen lassen, dass sich ihr Leben nun vielleicht endlich bessern wird. Aus eigenem Antrieb bauten sie schon vor Projektstart zerstörte Hühnerställe wieder auf. Jetzt kann es losgehen!
Die Menschen Liberias sind bereit für einen Neuanfang. Doch sie brauchen Ihre Unterstützung!
Ihre Spende hilft gezielt
16 Euro ermöglichen eine Schulung in der Gemüse- und Maisproduktion.
75 Euro finanzieren Küken für die Aufzucht von 50 Legehennen.