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15.09.2015 | Blog

Mali: Dem Hunger entkommen, ein Stück Frieden finden

Im Peace Garden nahe Timbuktu arbeiten Frauen an einem friedlichen Miteinander.

Mali ist eines der ärmsten Länder der Welt. Etwa die Hälfte der Bevölkerung lebt von weniger als 1,25 US-Dollar am Tag und damit unterhalb der Armutsgrenze. Der Welthunger-Index stuft die Hungersituation im Land 2015 als "ernst" ein. Auch geografisch gesehen ist Mali, das zu zwei Dritteln aus Wüste besteht, eine Herausforderung. Es gibt nur eine einzige Straße nach Timbuktu. Ist die gesperrt, kommt nichts mehr hinaus oder hinein in die Stadt. 

Seit Beginn einer politischen Krise 2012 kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen - auch in Timbuktu. Die Bewohner hatten Angst, ihre Häuser zu verlassen, die Märkte waren verwaist, Händler blieben fern. Die Ernährungssituation verschlechterte sich zusehends. Dabei fielen die Ernten aufgrund von Trockenheit schon vor den Unruhen schlecht aus. Die Menschen waren von Hunger bedroht. 

Aus trockenem Busch wurde ein grüner Garten

Als die Frauen um Zarin Yattara mit dem Wiederaufbau des Peace Gardens Mitte 2013 begannen, war dort nicht mehr als trockene Erde und totes Buschwerk. Heute strahlt der Garten in saftigem Grün. Das ist die gemeinsame Leistung der Frauen aus dem Friedensgarten, die hier am Stadtrand von Timbuktu  gemeinsam eine neue, friedliche Zukunft gestalten möchten. Das ist nicht selbstverständlich, denn die Frauen gehören unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen an. Immer wieder kommt es zum Beispiel zu Auseinandersetzungen zwischen sesshaften Bauern und nomadischen Viehzüchtern um Land und Wasser. 

Der Gedanke hinter dem Peace Garden ist es, Menschen zusammenzubringen. Frauen aller Bevölkerungsgruppen wirtschaften gemeinsam, egal ob sie Ansässige, Vertriebene oder Rückkehrerinnen sind. Wir kommen alle sehr gut miteinander aus und haben unsere Würde zurückbekommen.

Tita Maïga, arbeitet im Peace Garden

Es gilt, Misstrauen zu überwinden und zusammen an den gemeinsamen Zielen zu arbeiten. Und die sind überlebensnotwendig: frisches Gemüse anzubauen und zu ernten, sich und seine Kinder wieder gesünder zu ernähren und etwas Geld aus dem Verkauf der Ernte zu erwirtschaften. 

Frauen auf Erfolgskurs: Frisches Gemüse für die eigene Familie und den Markt

460 Frauen bewirtschaften den Peace Garden das ganze Jahr hindurch. Der Garten versorgt die Märkte in Timbuktu mit Bohnen, Salat, roter Bete, Möhren, Tomaten und Kartoffeln. Vier Hektar Land gilt es zu beackern, 42 Frauenverbände sind beteiligt. 

Heute essen unsere Familien wieder Gemüse. Ein Teil davon wird an Nachbarn verteilt oder auf dem Markt in Timbuktu verkauft. Unsere Kinder sind wieder gesund. Mit dem Geld, das wir verdienen, können wir unsere Kinder zur Schule schicken oder Medikamente kaufen.

Zarin Yattara, die Präsidentin der Frauengruppe Alhamdouhlaye

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