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19.04.2018 | Pressemitteilung

Weltweit jeder dritte Mensch fehlernährt

Global Nutrition Report 2017: Zwei Milliarden Menschen sind unter- oder übergewichtig oder leiden an Mikronährstoffmangel. Welche Maßnahmen notwendig sind, um dem entgegenzuwirken, formulieren Aktion gegen den Hunger, Brot für die Welt, CARE, Save the Children Deutschland e. V., Welthungerhilfe und World Vision Deutschland e. V. gemeinsam im Rahmen dieser Pressemitteilung.

Martha Nyasak
Martha Nyasak hält frische Bohnen. Diese werden im Rahmen eines Ernährungssicherungs-Projekts im Ganyiel (Südsudan) angebaut. © Glinski
Simone Pott Team Communications

18. April 2018 – Immer mehr Menschen, insgesamt über zwei Milliarden, leiden weltweit an Hunger und Fehlernährung. Das zeigen Ergebnisse des Global Nutrition Reports 2017, der gestern von einem Bündnis deutscher Hilfsorganisationen mit einer klaren Botschaft an die Politik vorgestellt wurde: Um Fehlernährung in all ihren Formen zu bekämpfen, besteht jetzt Handlungsbedarf.

So vermeldete die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen  FAO im Herbst 2017 erstmals, nach Jahren sinkender Zahlen, einen Anstieg der vom Hunger betroffener Menschen auf 815 Millionen. Eine besorgniserregende Entwicklung mit schweren sozialen und wirtschaftlichen Folgen. Um die Ursachen von Hunger und Fehlernährung zu bekämpfen, ist es notwendig, mehr finanzielle Mittel zukünftig gezielter einzusetzen. Und es sollten auch die strukturellen Ursachen wie zum Beispiel die Vernachlässigung der ländlichen Entwicklung, eine falsche Handelspolitik und die Vermarktungsstrategien transnationaler Nahrungsmittelkonzerne beseitigt werden. 

Länder des globalen Südens sind besonders betroffen

Die Ergebnisse des aktuellen Global Nutrition Reports 2017 veranschaulichen das globale Ausmaß der Ernährungssituation deutlich. Demzufolge gilt weltweit jeder dritte Mensch als fehlernährt. Das bedeutet: Zwei Milliarden Menschen sind unter- oder übergewichtig oder leiden an Mikronährstoffmangel. Insbesondere die Länder des globalen Südens sind davon betroffen. Vor allem Frauen oder Kinder leiden dort oft ihr Leben lang unter chronischer Unterernährung und Wachstumsstörungen, die sie nicht nur anfällig für Krankheiten machen, sondern ihre geistige und körperliche Entwicklung langfristig beeinträchtigen. Noch heute ist fast die Hälfte aller jährlichen Todesfälle von Kleinkindern unter fünf Jahren auf mangelnde Ernährung zurückzuführen.

Empfehlung für transparente Investitionen in nachhaltige Projekte 

Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, empfehlen Aktion gegen den Hunger, Brot für die Welt,  CARE, Save the Children Deutschland e. V., Welthungerhilfe und World Vision Deutschland e. V. der deutschen Politik, ihren finanziellen Beitrag zur Verwirklichung des Rechts auf Nahrung und angemessene Ernährung maßgeblich zu steigern. Hierbei muss das Ziel sein, mit gezielten Investitionen und interdisziplinären Programmen den vielfältigen Ursachen von Hunger und Mangelernährung entgegenzuwirken. Hier sollte die Bundesregierung klar darlegen, in welche Sektoren und Interventionen mit welchen Resultaten investiert wird. 

Die aktuelle Bestandsaufnahme der weltweiten Ernährungssituation. Hier können Sie den gesamten Bericht herunterladen.

Eine Kernaufgabe muss zukünftig sein, mit entsprechenden Programmen zu einer nachhaltigen Ernährungssicherung beizutragen. Dabei müssen besonders betroffene Bevölkerungsgruppen noch stärker in den Fokus der Bemühungen rücken. Hier besteht Verbesserungsbedarf, denn lediglich ein Viertel des Gesamtbudgets der Sonderinitiative EINE WELT ohne Hunger der Bundesregierung floss bisher in entsprechende Projekte, die diese Bevölkerungsgruppen in den Mittelpunkt stellen.

Die Weltgemeinschaft hat sich mit der Agenda 2030 das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 Hunger zu beenden und weltweite Ernährungssicherung zu realisieren. Doch hierfür bleibt nicht mehr viel Zeit. Die Bundesregierung hat jetzt die Möglichkeit, aktiv Hunger und Fehlernährung in allen Formen zu bekämpfen und dafür zu Beginn der 19. WP die Weichen zu stellen.

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Über den Global Nutrition Report

Der Global Nutrition Report ist eine jährlich unabhängig produzierte Bestandsaufnahme der weltweiten Ernährungssituation. Im Zuge der von der Weltgesundheitsorganisation verabschiedeten globalen Ernährungsziele berichtet der Report international, regional und länderspezifisch über Entwicklungen und Herausforderungen globaler Ernährung. Auf Basis dieser Ergebnisse bewertet der Bericht die gemachten Fortschritte zur Einhaltung der Ernährungsziele seitens internationaler Regierungen und bietet Empfehlungen zur Erfüllung dieser Ziele. Der vollständige Global Nutrition Report 2017 ist hier verfügbar: www.globalnutritionreport.org

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