Kriege und Klimawandel verschärfen Hunger
Welthungerhilfe zum neuen UN-Hungerbericht.
Bonn / Berlin, 15.7.2019 Die heute von den Vereinten Nationen veröffentlichten Hungerzahlen zeigen erneut einen leichten Anstieg. Im Jahr 2018 gab es laut UN-Angaben weltweit 821,6 Millionen hungernde Menschen. Im Jahr 2017 lag die Zahl noch bei 811 Millionen. Zunehmende Wirtschaftskrisen, Konflikte und Klimawandel sind die Hauptgründe dafür.
„Trotz internationaler Abkommen gehen wieder mehr Menschen hungrig ins Bett. Wir wissen, dass Kriege und die Folgen des Klimawandels den Hunger weltweit verschärfen. Schon 2017 konnten sich knapp 40 Millionen Menschen aufgrund von Klimaereignissen nicht mehr gesund ernähren. Überschwemmungen, Dürren und Stürme vernichten ganze Existenzen. Auch Ungleichheit trägt zu Hunger bei: Besonders Frauen, ethnische Minderheiten oder Kleinbauern sind durch ihre rechtliche, soziale und wirtschaftliche Benachteiligung besonders von Hunger bedroht. Gleichzeitig sehen wir zum Beispiel im Südsudan, dass sich die Situation in einzelnen Regionen verbessern kann, wenn die bewaffneten Kämpfe nachlassen. Während sich mehr als 60 Prozent der Bevölkerung nicht mehr ausreichend ernähren können, gibt es Gebiete, in denen wir mittlerweile wieder die landwirtschaftliche Produktion unterstützen. Sobald die Waffen ruhen, bestellen die Menschen wieder ihre Felder. Um Kriege und Konflikte weltweit zu beenden und die ärmsten Länder bei der Anpassung an den Klimawandel stärker zu unterstützen, braucht es unmittelbares Handeln einer starken internationalen Gemeinschaft. Denn wir haben genügend Ressourcen, um alle Menschen auf der Welt ausreichend zu ernähren“, sagt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden mehr als 9.300 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,71 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.