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11.03.2020 | Pressemitteilung

Flüchtlinge dürfen nicht als Geisel der Politik missbraucht werden

Welthungerhilfe zum 9. Jahrestag des Bürgerkriegs in Syrien

Ein kleiner Junge läuft über matschigen Boden, im Hintergrund sind Notunterkünfte zu sehen
Ein Kind in einem Flüchtlingscamp in der syrischen Provinz Idlib. © HIHFAD
Simone Pott Team Communications

Bonn/Berlin, 11.03.2020. Die Situation der Flüchtlinge in Syrien, auf den griechischen Inseln oder an der türkisch-syrischen Grenze wird immer verzweifelter. Mehr als eine Million Menschen sind derzeit in einer katastrophalen Lage. Nur durch politische Lösungen und ein Ende des Krieges kann das Elend beendet werden. 

„Menschen, die vor Krieg, Armut oder Verfolgung geflohen sind, werden von der Politik als Spielball und Geiseln benutzt. Besonders schlecht geht es derzeit den Flüchtlingen in der syrischen Provinz Idlib. Dort erleben wir die schlimmste Flüchtlingskrise seit Ausbruch des Krieges. Etwa eine Million Menschen stehen mit dem Rücken zur Wand und sind den militärischen Angriffen schutzlos ausgeliefert. Die überfüllten Flüchtlingscamps versinken buchstäblich im Schlamm. Aufgrund der unzureichenden hygienischen Bedingungen besteht die Gefahr, dass sich Krankheiten wie Cholera schnell ausbreiten. Wir befürchten auch einen Ausbruch des Corona-Virus, der dort katastrophale Folgen hätte. Die provisorischen Behausungen bieten keinen Schutz vor Frost und Regen. Die Zahl der Menschen, die sich nicht mehr allein ernähren können, ist in den letzten Wochen auf fast 8 Millionen Menschen angestiegen. Gleichzeitig wird der Zugang für die Helfer immer schwieriger“, warnt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. 

Nichtregierungsorganisation wie die Welthungerhilfe, die unabhängig sind von politischer Einflussnahme, haben Zugang zu den am meisten betroffenen Menschen und können diese schnell und zielgerichtet unterstützen. „Wir haben in den letzten Wochen 170.000 Menschen in der Provinz Idlib mit Nahrungsmitteln und Heizmaterial unterstützt, aber das reicht bei weitem nicht aus. Die kriegerischen Handlungen müssen sofort eingestellt werden, damit die Menschen erreicht werden können und endlich Hilfe erhalten. Zusätzlich ist jetzt eine Vereinbarung auf europäischer Ebene notwendig, selbst wenn nur einige Länder zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit wären. Die EU muss sich auf ihre Werte wie die Achtung der Menschenwürde und die Einhaltung der Menschenrechte besinnen“, sagt Mogge. 

Unser Regionaldirektor für Syrien, Türkei und Libanon, Dirk Hegmanns, steht für Interviews in Deutschland zur Verfügung. 

Die Welthungerhilfe bittet um Spenden für die Menschen in Syrien online unter www.welthungerhilfe.de/spenden-syrien/nothilfe-nordsyrien/

Pressefotos zum Download

Zwei Kinder tragen Brot von einer Verteilung durch ein Flüchtlingscamp. © HIHFAD
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Ein Kind in einem Flüchtlingscamp in der syrischen Provinz Idlib. © HIHFAD
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Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. © Barbara Frommann/ Welthungerhilfe
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In fünf Camps im Governorat Idlib verteilt HIHFAD, Partner der Welthungerhilfe, insgesamt 342.900 Liter Diesel zum Heizen. © Hand in Hand for Aid and Development (HIHFAD)
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Eine Mitarbeiterin der Welthungerhilfe mit einem syrischen Kleinkind. © Welthungerhilfe
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Endlich der Kälte entkommen: Ein Junge wärmt sich die Hände an einem mit Diesel betrieben Heizofen. © Hand in Hand for Aid and Development (HIHFAD)
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Kinder in einem Flüchtlingscamp in Idlib. © Hand in Hand for Aid and Development (HIHFAD)
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In einem Zelt in einem Flüchtlingscamp in Idlib. © HIHFAD
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Fatma Mahbat, 57 Jahre, nimmt an einem Landwirtschaftsprojekt in der Türkei teil. Die Welthungerhilfe unterstützt Flüchtlinge aus Syrien beim Gurkenanbau. © Grossmann
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Teilnehmer des Landwirtschaftsprojekts in der Türkei. Die Welthungerhilfe unterstützt syrische Flüchtlinge bei Gurkenanbau. © Grossmann
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.300 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,71 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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