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01.12.2020 | Pressemitteilung

Corona: Kluft zwischen Arm und Reich nimmt zu

Pressemitteilung des Bündnis Entwicklung Hilft anlässlich der UN-Sondersitzung zu Corona

Ein Mann mit einer Maske, wie sie während Corona-Pandemie notwendig ist, schaut ernst in die Kamera.
Gravierend sind die Auswirkungen der Pandemie vor allem für Menschen, die schon vor der Coronakrise in prekären Verhältnissen gelebt haben: Kallu (32) lebt seit etwa 15 Jahren in einem Slum am Rande von Delhi und verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Sammeln und Verkauf von Müll. Er ist Teil des informellen Systems von Abfall-Management und Recycling. Aufgrund der Corona-Pandemie kann er seiner Arbeit nicht nachgehen. Wie alle Bewohner*innen des Slums ist er auf Nahrungsspenden angewiesen. © Lang/Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Berlin, 01.12.2020. Die Corona-Pandemie hat dramatische Folgen und verschärft die weltweite Ungleichheit zwischen Arm und Reich. Anlässlich der Sondersitzung der Vereinten Nationen zu Covid-19 am 3. und 4. Dezember 2020 fordert das Bündnis Entwicklung Hilft in einem aktuellen Positionspapier globale, gerechte Lösungsansätze im Sinne einer internationalen Krisenvorsorge und eines nachhaltigen Wandels.

Die Pandemie deckt die Schwächen der Wirtschafts-, Finanz- und Gesundheitssysteme endgültig auf. Sie wirkt zudem als Brandbeschleuniger für bereits bestehende Krisen und führt zu einer weiteren Verschärfung der globalen Ungleichheit. Obgleich die Pandemie in diesem Jahr zurecht im Fokus der Aufmerksamkeit steht, dürfen andere Krisen nicht in Vergessenheit geraten. „Es zeichnet sich ab, dass wir auch nach Bewältigung der Pandemie vor großen globalen Herausforderungen stehen werden. Wir müssen schon jetzt für künftige Krisen vorsorgen und einer immer ungleicher werdenden Welt entgegenwirken”, erklärt Dr. Rainer Brockhaus, Präsident des Bündnis Entwicklung Hilft. Die Corona-Hilfen müssen so eingesetzt werden, dass sie zu einem gerechten, nachhaltigen Wandel beitragen.

Nationale Abschottung und eine Abkehr vom Multilateralismus sind nicht zielführend. Globale Krisen können nur gemeinschaftlich gelöst werden. Die einberufene Sondersitzung der Vereinten Nationen bietet die Gelegenheit, gemeinsame Strategien sowohl für die Pandemie- Bekämpfung als auch die zukünftigen Herausforderungen zu entwickeln. Zu oft stehen nationale Partikularinteressen einer entschlossenen internationalen Zusammenarbeit im Weg. Hierbei muss Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen. Für die Pandemie-Bekämpfung heißt das konkret auch: Deutschland sollte sich dafür einsetzen, dass wissenschaftliche Forschungsergebnisse, Daten und Technologien zu Covid-19 in einem gemeinsamen Technologie-Pool geteilt werden. Peter Mucke, Geschäftsführer des Bündnisses, kritisiert: „Mit dem Solidarity Call to Action der Weltgesundheitsorganisation gibt es eine vielversprechende Initiative, auch für einen weltweiten, fairen Zugang zu Impfstoffen. Deutschland und andere Industrienationen weigern sich bislang, dieser Initiative beizutreten. So kann ein gerechter Ausgleich nicht gelingen.”

Wie Corona das Leben der Menschen in unseren Projektländern beeinflusst.

Die elf Mitgliedsorganisationen im Bündnis Entwicklung Hilft unterstützen mit ihren Partnern in den Projektländern seit Anfang des Jahres die Eindämmung des Virus und die Bewältigung der Pandemiefolgen. In vielen Ländern des Globalen Südens wird die derzeitige Gesundheitskrise jedoch durch bereits bestehende, langjährige Krisen verschärft. Ohne leistungsfähige Gesundheitssysteme, soziale Absicherung und gute wirtschaftliche Ausstattung werden Menschen in Ländern des Globalen Südens oft ungleich härter und unmittelbarer von den Folgen der Pandemie getroffen. Auch hier ist Deutschland in der Mitverantwortung, strukturellen Wandel zu gestalten und die Widerstandsfähigkeit über nationale Grenzen hinweg zu stärken.

Hinweis für Redaktionen: Gerne stellen wir Kontakt zu Interviewpartner*innen her.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.830 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,95 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen. 

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