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02.04.2020 | Pressemitteilung

„Coronavirus wird Hungerkrise verschärfen“

Welthungerhilfe stellt Nothilfe-Fonds über 500.000 Euro bereit.

Eine Frau hockt auf dem Boden und kocht.
Wenn die globale Wirtschaft infolge der Corona-Krise in eine Rezession rutscht, hat das auch verheerende Folgen für die Ärmsten, wie beispielsweise Edapul Ebei Nachuch aus Kenia. Die 35-Jährige hat 5 Kinder, das Jüngste von ihnen ist 8 Monate alt. Hier kocht sie auf dem Boden ihrer Hütte in der Region Turkana, Kenia. © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Bonn/Berlin, 02.04.2020. Die Ausbreitung des Coronavirus in armen Ländern Afrikas und Asiens ist nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit. Nahrungsmittel können nicht mehr in ausreichendem Maße angebaut werden und Lieferketten werden unterbrochen. Es drohen Versorgungsengpässe und in der Folge Hunger.

„Wenn die globale Wirtschaft infolge der Corona-Krise in eine Rezession rutscht, hat das auch verheerende Folgen für die Ärmsten. Schon bei einem Prozent weniger Wirtschaftswachstum könnte die Zahl der Armen und Hungernden um zwei Prozent steigen“, so Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. Dies sind die neuesten Berechnungen des amerikanischen Forschungsinstituts IFPRI. Aktuell leiden rund 820 Millionen Menschen weltweit an Hunger. „Die Menschen haben schon jetzt keine Reserven mehr durch Dürren oder Überschwemmungen in den letzten Jahren. In Ostafrika bedroht eine Heuschreckenplage zusätzlich die Ernten und das Viehfutter. Die Folgen der auf Grund der COVID-19 Pandemie verhängten Maßnahmen verschlimmern die schwierige Ernährungslage und wirken wie ein Beschleuniger der Krise. Sie werden die globale Hungersituation verschärfen und viele Existenzen vernichten“, betont Mathias Mogge.

Die Welthungerhilfe hat zur Eindämmung der Coronavirus-Krise in ihren Partnerländern kurzfristig 500.000 Euro zur Verfügung gestellt: Durch Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen sollen Infektionen vermieden werden. Zusammen mit WASH United und mit fachlicher Beratung durch einen Experten vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité Universitätsmedizin Berlin, wird ein Aufklärungspaket u.a. mit einem Comic in mehr als 20 Sprachen erarbeitet. Außerdem werden für besonders bedürftige Menschen in Quarantäne Nahrungsmittel bereitgestellt.  

Auch langfristig brauchen die ärmeren Länder Unterstützung bei der Bekämpfung der Folgen der COVID-19 Pandemie. Die Gebergemeinschaft sollte bereits bestehende Strukturen nutzen, um die ärmsten Länder dabei zu unterstützen, auf die aktuelle Krise zu reagieren und die wirtschaftlichen Konsequenzen abzufedern.

Dazu gehört die Unterstützung im Aufbau sozialer Sicherheitssysteme ebenso wie die Transformation des Ernährungssystems, also die Art und Weise, wie wir produzieren, handeln und konsumieren, um es gerechter, nachhaltiger und auch widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen.

Generalsekretär Mathias Mogge und ausgewählte Landesdirektoren (z.B. zum Thema Corona und Heuschrecken) stehen bei Interesse für Interviews zur Verfügung.

Pressefotos zum Download

Die von der indischen Regierung angekündigte landesweite Abriegelung führte zu einer unerwarteten, beispiellosen Massenflucht von Tageslöhnern aus vielen Großstädten und Städten in die Dörfer. Ohne Einkommensquelle und ohne Bargeld beschlossen diese Menschen, den ganzen Weg zurück in ihre Heimat zu laufen, Hunderte von Kilometern. Sie sind hungrig und müde, haben keine ausreichende Nahrung und trinkbares Wasser. Die Welthungerhilfe und ihre lokalen Partnerorganisationen helfen den Arbeitsmigrant*innen, die in großer Zahl durch Jhansi kommen. So werden eine Gemeinschaftsküche eingerichtet und täglich Lebensmittel- und Hygienepakete verteilt, die eine Seife, ein Handdesinfektionsmittel und eine Maske enthalten. © Parmarth Samaj Sevi Sansthan/Welthungerhilfe
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Hygieneprogramm der Welthungerhilfe im Süden Äthiopiens. Die Schautafel verdeutlicht auch für Analphabeten, was man nicht oder auf jeden Fall machen sollte. © Stedtler/Welthungerhilfe
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Afrika, Kenia, Edapul Ebei Nachuch ist 35 Jahre alt und hat 5 Kinder, das Jüngste von ihnen ist 8 Monate alt, hier sieht man eine Kochdemonstration. © Welthungerhilfe
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SLE 1045 Health infrastructure construction to strengthen the preparedness in an Ebola affected country. Frauen waschen ihre Hände am tipi tap. Women washing their hands at tipi tap, a makeshift hand washing stand. © Kai Loeffelbein/ Welthungerhilfe
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Schulgarten der All Angels Schule. Junge aus dem Dorf auf dem abgeerntetes Maisfeld, der Ertrag hat stark unter der unnatürlichen Trockenheit gelitten. Aufgrund des Klimaphänomens El Nino (Dürre, Überflutungen) ist die Erdnuss und Maisernte des Schulgartens in diesem Jahr nahezu komplett ausgefallen. Ein künstliches Bewässerungssystem existiert nicht, obwohl der Malawisee nur wenige hundert Meter entfernt ist. © Rosenthal/Welthungerhilfe
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Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. © Barbara Frommann/ Welthungerhilfe
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.300 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,71 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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