„Coronavirus wird Hungerkrise verschärfen“
Welthungerhilfe stellt Nothilfe-Fonds über 500.000 Euro bereit.
Bonn/Berlin, 02.04.2020. Die Ausbreitung des Coronavirus in armen Ländern Afrikas und Asiens ist nicht nur eine Gefahr für die Gesundheit. Nahrungsmittel können nicht mehr in ausreichendem Maße angebaut werden und Lieferketten werden unterbrochen. Es drohen Versorgungsengpässe und in der Folge Hunger.
„Wenn die globale Wirtschaft infolge der Corona-Krise in eine Rezession rutscht, hat das auch verheerende Folgen für die Ärmsten. Schon bei einem Prozent weniger Wirtschaftswachstum könnte die Zahl der Armen und Hungernden um zwei Prozent steigen“, so Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. Dies sind die neuesten Berechnungen des amerikanischen Forschungsinstituts IFPRI. Aktuell leiden rund 820 Millionen Menschen weltweit an Hunger. „Die Menschen haben schon jetzt keine Reserven mehr durch Dürren oder Überschwemmungen in den letzten Jahren. In Ostafrika bedroht eine Heuschreckenplage zusätzlich die Ernten und das Viehfutter. Die Folgen der auf Grund der COVID-19 Pandemie verhängten Maßnahmen verschlimmern die schwierige Ernährungslage und wirken wie ein Beschleuniger der Krise. Sie werden die globale Hungersituation verschärfen und viele Existenzen vernichten“, betont Mathias Mogge.
Die Welthungerhilfe hat zur Eindämmung der Coronavirus-Krise in ihren Partnerländern kurzfristig 500.000 Euro zur Verfügung gestellt: Durch Hygiene- und Gesundheitsmaßnahmen sollen Infektionen vermieden werden. Zusammen mit WASH United und mit fachlicher Beratung durch einen Experten vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Charité Universitätsmedizin Berlin, wird ein Aufklärungspaket u.a. mit einem Comic in mehr als 20 Sprachen erarbeitet. Außerdem werden für besonders bedürftige Menschen in Quarantäne Nahrungsmittel bereitgestellt.
Auch langfristig brauchen die ärmeren Länder Unterstützung bei der Bekämpfung der Folgen der COVID-19 Pandemie. Die Gebergemeinschaft sollte bereits bestehende Strukturen nutzen, um die ärmsten Länder dabei zu unterstützen, auf die aktuelle Krise zu reagieren und die wirtschaftlichen Konsequenzen abzufedern.
Dazu gehört die Unterstützung im Aufbau sozialer Sicherheitssysteme ebenso wie die Transformation des Ernährungssystems, also die Art und Weise, wie wir produzieren, handeln und konsumieren, um es gerechter, nachhaltiger und auch widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen.
Generalsekretär Mathias Mogge und ausgewählte Landesdirektoren (z.B. zum Thema Corona und Heuschrecken) stehen bei Interesse für Interviews zur Verfügung.
Pressefotos zum Download
Nutzungshinweis: Bitte beachten Sie, dass die Bilder nur in einem Welthungerhilfe Kontext genutzt und nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen. Bilder müssen mit dem Credit Copyright „Fotograf“/Welthungerhilfe versehen werden. Keine Langzeitarchivierung. Bilder nach Nutzung bitte löschen!
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.300 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,71 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.