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12.10.2020 | Pressemitteilung

Welthungerhilfe stellt Welthunger-Index 2020 vor

Corona, Kriege, Klimawandel: Die Welt ist nicht auf Kurs, den Hunger bis 2030 zu besiegen

Eine Frau mit Mundschutz und einem Tuch um den Kopf sitzt auf dem Boden, neben sich stehen Schüsseln mit Gemüse.
Eine Gemüsehändlerin wartet am Ufer des Dal-Sees in Srinangar, Kaschmir, im Juli 2020 auf Kund*innen. © Tauseef Mustafa/AFP
Simone Pott Team Communications

Bonn/Berlin, 12. Oktober 202019. Bereits vor der Covid-19 Pandemie litten die Menschen in mehr als 50 Ländern unter Hunger und Unterernährung. Die Fortschritte bei der weltweiten Hungerbekämpfung sind in Folge von Ungleichheit, Konflikten, Vertreibung und Klimawandel viel zu gering, um das verbindliche Ziel „Zero Hunger“ bis 2030 zu erreichen.  

Dies zeigt der neue Welthunger-Index, der die Ernährungslage in 107 Ländern berechnet. 14 Länder weisen heute höhere Hungerwerte auf als noch 2012. Dazu gehören u.a. Kenia, Madagaskar Venezuela und Mosambik. Die Welthungerhilfe macht deutlich, dass die COVID-19 Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen die Ernährungsunsicherheit von Millionen Menschen verschärfen. Die Zahl der Hungernden ist weltweit auf derzeit 690 Millionen Menschen gestiegen. Daher begrüßt die Welthungerhilfe ausdrücklich, dass mit dem Friedensnobelpreis für das Welternährungsprogramm der Kampf gegen den Hunger als zentrale Herausforderung der Weltgemeinschaft anerkannt wird.

„Schon vor dem Ausbruch der COVID-19 Pandemie war die Hungersituation insbesondere in Afrika südlich der Sahara und Südasien alarmierend. Die Menschen leiden unter einer Vielzahl von Krisen durch Kriege, Dürren, Überschwemmungen, Heuschreckenplagen. COVID-19 wirkt wie ein Brandbeschleuniger. Armut und Hunger werden nach allen Prognosen stark zunehmen und der Klimawandel verschlimmert die schwierige Lage der Menschen zusätzlich.

Wir brauchen eine Ausweitung der sozialen Sicherungssysteme in den betroffenen Ländern, damit sich Armut und Hunger nicht weiter verschärfen. Außerdem müssen wir unsere Ernährungssysteme so verändern, dass sie gerechter und widerstandsfähiger sind. Wenn wir bei der Hungerbekämpfung weiter so machen wie bisher, werden es 37 Länder bis 2030 nicht schaffen, ein niedriges Hungerniveau zu erreichen. Die Verleihung des Friedensnobelpreises an das Welternährungsprogramm ist ein Ansporn, für die Abschaffung des Hungers zu kämpfen und den betroffenen Menschen eine Stimme zu geben“, betont Marlehn Thieme, Präsidentin der Welthungerhilfe.

Pressefotos zum Download

Nahrungsmittelverteilung in Zeiten von Corona: Die Kenianerin Madeline Shimuli, 22 Jahre alt, holt zusammen mit ihrer zweijährigen Tochter - kontaktlos - Lebensmittel von der Welthungerhilfe im St. Charles Lwanga Centre in Kibera, Nairobi ab. © Natalia Jidovanu/Welthungerhilfe
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Die zweijährige Cherica übt das richtige Händewaschen vor dem Haus ihrer Großmutter in Cité Soleil, einem marginalisierten Bezirk von Port-au-Prince, Haiti, im Rahmen der Präventivmaßnahmen gegen Covid-19. Der Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene ist essenziell, um Kinder und Erwachsene vor Infektionen zu schützen. © Dieu Nalio Chery/Concern Worldwide
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Überschwemmung: Eine junge Frau, ihr Bruder und ihre Schwester sind ihrem Familienzelt umgeben von knietiefem Wasser in einem Flüchtlingscamp im Südsudan. © Welthungerhilfe
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Der Winter ist hart im Flüchtlingscamps Azaz in Nordsyrien. © Welthungerhilfe
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In einem Flüchtlingscamp für im Land Vertriebene in Bentiu, Südsudan, trennt eine junge Mutter Spreu von Getreide, neben sich ihr Baby auf einer Matte (2014). © Roland Brockmann/ Welthungerhilfe
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Im Anschluss an einen Workshop über neue Methoden im Gemüseanbau in der Provinz Nord-Kivu, Demokratische Republik Kongo, kochen und essen die Teilnehmenden gemeinsam. Mit verbesserten Anbaumethoden können die Kleinbäuerinnen und -bauern ihr Einkommen steigern und ihren Zugang zu einer ausgewogeneren und vielfältigeren Ernährung verbessern. © Kai Löffelbein/Welthungerhilfe
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Essensausgabe in einem Slum in der Nähe von Delhi, Indien. Viele der derzeitigen Bewohner*innen sind gestrandete Wanderarbeiter*innen, die von der Corona-Pandemie und dem landesweiten Lockdown überrascht wurden. Das Essen besteht meist aus Reis, Gemüse und Linsen. © Florian Lang/Welthungerhilfe
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Eine Frau mit Kind wartet, während eine lokale NRO im indischen Delhi Nahrungsmittel an Wanderarbeitende ausgibt. Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie haben Tausende von ihnen ihre Existenzgrundlage verloren und sind auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. In Indien wie auch andernorts droht die Pandemie die bereits ernste Hungersituation zu verschärfen. © Florian Lang/Welthungerhilfe
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Ein Mitglied einer Frauenspargruppe in Kalimati Kalche, Nepal, zahlt einem anderen Mitglied ein Darlehen aus. Der Anteil weiblicher Arbeitskräfte in der nepalesischen Landwirtschaft steigt. Ein besserer Zugang zu Krediten und zunehmende Entscheidungsbefugnisse sind für die Ermächtigung von Frauen und die Förderung des Agrarsektors daher unerlässlich. © Just Films/Welthungerhilfe
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Sori Gollo baut in ihrem Gemüsegarten in Kalacha im Marsabit County, Kenia, eine Vielzahl Obst und Gemüse an. Im dürregeplagten Norden Kenias können Nutzgärten dazu beitragen, die Ernährungssicherheit der Haushalte zu verbessern, und den Menschen in entlegenen ländlichen Gebieten alternative Existenzgrundlagen bieten. © Jennifer Nolan/Concern Worldwide
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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.830 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,95 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen. ​​​​​​​

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