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10.06.2021 | Pressemitteilung

G7: Hilfsorganisationen fordern mehr Engagement gegen Hunger

Bundesregierung muss beim G7-Gipfel auf mehr Mittel und neue Ansätze in der humanitären Hilfe drängen.

Nothilfe im Südsudan: Eine Frau in traditioneller Kleidung und ein Mann mit grünem Welthungerhilfe T-Shirt bei der Übergabe von Registrierungskarten.
Lebensmittelverteilung im Unity State, Südsudan. © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Berlin, 10.06.2021. Seit fünf Jahren steigt die Zahl der Menschen, die jeden Tag akut unter Hunger leiden. Im vergangenen Jahr litten 155 Millionen Menschen in 55 Ländern unter akutem Hunger, das sind 20 Millionen Menschen mehr als in 2019, wie der „Global Report on Food Crisis“ berechnet. 133.000 Menschen in Burkina Faso, Südsudan und im Jemen erleben aktuell sogar eine Hungersnot. Hungertreiber sind insbesondere Krisen und Konflikte, aber auch die Klimakrise und die wirtschaftlichen Auswirkungen der von COVID-19 vernichteten Existenzgrundlagen. Angesichts dieser katastrophalen weltweiten Entwicklung fordern sechs Hilfsorganisationen von der Bundesregierung, dass sie sich beim morgen beginnenden G7-Gipfel für eine vorausschauende, effektive humanitäre Hilfe und eine nachhaltige Bekämpfung von Hunger einsetzt.

Aktion gegen den Hunger, International Rescue Committee, NRC Flüchtlingshilfe, Save the Children, die Welthungerhilfe und World Vision Deutschland begrüßen, dass die G7-Außen- und Entwicklungsminister*innen bereits Anfang Mai den „Pakt gegen Hungersnöte und humanitäre Krisen“ („Famine Prevention and Humanitarian Crises Compact“) verabschiedet haben, der mehr Geld für lebensrettende Hilfsprogramme, vorausschauende und flexibel gestaltete Hilfe und die Stärkung friedenssichernder Diplomatie vorsieht.

Jetzt müssen die Staats- und Regierungschef*innen der G7 diesen Plan konkretisieren und eine gemeinsame Umsetzung angesichts drohender Hungersnöte rasch abstimmen. Die Bundesregierung sollte darauf hinwirken, die Leerstellen in dem Pakt zu füllen: Zugang zu humanitärer Hilfe muss gesichert werden, die humanitären Maßnahmen ausreichend finanziert und politische Lösungen für die Ursachen von Hunger und Mangelernährung gefunden werden. Die dramatischen Situationen in Konfliktländern wie Syrien, Südsudan oder der Zentralafrikanischen Republik sind ein Prüfstein für die in dem Pakt angekündigten diplomatischen Lösungen, um Hungersnöte zu vermeiden und Zivilist*innen vor den Auswirkungen von Gewalt und Unsicherheit zu schützen.

Die sechs Organisationen drängen darauf, dass Humanitäre Hilfe von langfristigen und strukturbildenden Maßnahmen für den Kampf gegen Hunger und Mangelernährung begleitet werden. Dabei muss ein besonderer Schwerpunkt auf Frauen und Mädchen gelegt werden. Beim G7-Gipfel 2015 in Elmau (Deutschland) haben sich die G7-Staaten verpflichtet, 500 Millionen Menschen aus dem Hunger zu befreien. Die G7-Außen- und Entwicklungsminister*innen haben sich dieses Jahr nochmals zu dem Ziel bekannt. Um es auch tatsächlich zu erreichen, müssen die G7-Staaten ihre ernährungsbezogenen Entwicklungsausgaben verdoppeln. Deutschland muss sicherstellen, dass der Bogen zum Elmau-Gipfel geschlossen und Ernährungssicherung durch die deutsche G7-Präsidentschaft 2022 noch stärker auf der globalen politischen Agenda verankert wird.

Hinweis an Redaktionen

Expertinnen und Experten aus den Hilfsorganisationen stehen Ihnen gern für Interviews zur Verfügung. Begleit-, Foto- und Videomaterial kann hier ebenfalls angefragt werden. Bitte wenden Sie sich an die jeweilige Pressestelle.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.830 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,95 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen. 

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