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29.01.2021 | Pressemitteilung

Hungerkrise spitzt sich nach Militärkonflikt in Äthiopien zu

Welthungerhilfe stellt 200.000 Euro Soforthilfe für notleidende Menschen in Tigray bereit.

Hunger, Krieg, Pandemie: Eine äthiopische Mutter sorgt sich um das Wohl ihrer beiden Kinder
Die Menschen haben keinerlei Reserven mehr. In Äthiopien überlagern sich verschiedene Katastrophen: Dürren, Heuschreckenplagen, Corona, der Militäreinsatz in Tigray - zusätzlich leidet die Nachbarregion Afar unter den Folgen von starken Überschwemmungen. © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Bonn/Berlin, 29.01.2021. Rund drei Monate nach Beginn der Kämpfe in der äthiopischen Provinz Tigray wächst die Not der Menschen in der Region und die Hungerkrise spitzt sich massiv zu. Die Welthungerhilfe bereitet gemeinsam mit Partnern Nothilfemaßnahmen vor und stellt 200.000 Euro Soforthilfe für eine erste Unterstützung bereit. Diese Hilfe wird jetzt dringend gebraucht, um Menschenleben zu retten. Sollte sich die humanitäre Notlage am Horn von Afrika weiter verschärfen, könnten weitere Hilfsgelder bereitgestellt werden.    

„Die Versorgungslage der Menschen in Tigray ist katastrophal. Uns erreichen dramatische Berichte über unfassbares Leid und große Not. Die Menschen leiden an Hunger, denn wegen der Kämpfe konnten die Bauern die Ernte nicht einfahren, Getreide verdirbt auf den Feldern. Weil zudem Transportrouten blockiert und Banken geschlossen sind, steigen Nahrungsmittelpreise und lokale Märkte brechen zusammen: Die Menschen drohen zu verhungern, wenn keine schnelle Hilfe erfolgt“, beschreibt Matthias Späth, Landesdirektor der Welthungerhilfe in Äthiopien, die dramatische Situation in Tigray. „Trotz des riesigen humanitären Bedarfs erreichen Hilfsorganisationen die betroffenen Menschen bislang kaum. Jetzt gibt es Anzeichen, dass die äthiopische Regierung den Zugang erleichtern will. Das ist dringend notwendig, denn nach einer schweren Dürre, Überflutungen und Heuschreckenplagen haben die Menschen keinerlei Reserven mehr. Und die Corona-Pandemie verschärft die Lage zusätzlich.“ 

Die Welthungerhilfe bereitet mit ihren Partnern die Versorgung notleidender Menschen in Tigray und in den angrenzenden Provinzen mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und anderen Dingen des täglichen Bedarfs vor. Der Zugang zu den betroffenen Gebieten ist aber weiterhin schwierig. Insgesamt sind nach UN-Angaben in Tigray etwa 2,3 Mio. Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Rund eine halbe Million Menschen ist vor den Kämpfen zwischen der Zentralregierung in Addis Abeba und der Befreiungsfront Tigray People Liberation Front (TPLF) geflohen.

Mehr als 60.000 Menschen haben im Nachbarland Sudan Schutz gesucht. Auch dort versorgt die Welthungerhilfe Geflüchtete u.a. mit Trinkwasser, Unterkünften und baut sanitäre Einrichtungen.

Die Welthungerhilfe bittet um Spenden für die betroffenen Menschen: www.welthungerhilfe.de/nothilfe-tigray

Matthias Späth, Landesdirektor der Welthungerhilfe in Äthiopien, steht für Interviews zur Verfügung.

Factsheet Äthiopien

Das Factsheet Äthiopien behandelt die aktuelle Lage des Landes, fasst kurz die Arbeit der Welthungerhilfe vor Ort zusammen und gibt einen Ausblick auf…

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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 9.830 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,95 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen. 

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