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31.03.2022 | Pressemitteilung

Verlässliche Unterstützung für Afghanistan

Bündnis Entwicklung Hilft fordert im Vorfeld der Geberkonferenz für Afghanistan eine flexiblere und langfristig verlässliche Unterstützung unter der Berücksichtigung der aktuellen politischen Verhältnisse. Die deutsche Bundesregierung muss aufgrund der mitverschuldeten Notlage Verantwortung übernehmen und endlich das versprochene Engagement zeigen.

Zwei Frauen bei der Lebensmittelverteilung in Kabul, Afghanistan 2022.
Zwei Frauen bei der Hilfsgüterverteilung in Kabul, Afghanistan. © Welthungerhilfe/Parwiz
Simone Pott Team Communications

Berlin, 30.03.2022. Anlässlich der internationalen Geberkonferenz für Afghanistan, die von Deutschland mitorganisiert wird, fordert Bündnis Entwicklung Hilft eine umfassende Unterstützung der humanitären Hilfsmaßnahmen durch die internationale Staatengemeinschaft. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich die Situation in Afghanistan weiter verschlechtert. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist aktuell auf humanitäre Hilfe angewiesen – ein Großteil davon sind Kinder. Es mangelt an grundlegender medizinischer Versorgung und ausreichend Nahrungsmitteln. In wenigen anderen Ländern ist die Ernährungslage derzeit vergleichbar prekär. Zudem droht durch die gestiegenen Nahrungsmittelpreise in Folge des Ukraine-Krieges eine weitere Verschärfung, warnen die Bündnis-Mitglieder.

In einem aktuellen Positionspapier weisen die Bündnis-Mitglieder auf die besondere Rolle Deutschlands hin. „Die Bundesregierung muss Verantwortung übernehmen. Es gilt, das verspielte Vertrauen der Afghan:innen nach und nach zurückzugewinnen. Hierbei müssen lokale zivilgesellschaftliche Organisationen im Mittelpunkt stehen“, sagt Peter Mucke, Geschäftsführer von Bündnis Entwicklung Hilft. Neben finanziellen Hilfszusagen und Flexibilität für die Hilfsorganisationen müssen dringend Geldtransfers ermöglicht werden, weil diese aktuell nur sehr eingeschränkt funktionieren. Die Arbeit von Hilfsorganisationen sollte nicht durch verhängte Sanktionen behindert werden.

Die Fortführung der Hilfe unter der Duldung der Taliban bleibt dabei eine permanente Gratwanderung: Im Schatten des Ukraine-Krieges haben die Taliban erst kürzlich die Sekundärschulen für Mädchen geschlossen und damit ihre frauenfeindliche Haltung untermauert. „Die Hilfsorganisationen befinden sich in einem ständigen Abwägungsprozess inwiefern Absprachen mit den lokalen Taliban getroffen werden: Wir müssen weiterhin Hilfe für die Betroffenen leisten, ohne die fundamentalistische Politik der Taliban aufzuwerten. Die internationale Staatengemeinschaft darf Hilfsorganisationen in diesem schwierigen Spannungsfeld nicht im Stich lassen“, betont Peter Mucke

Die Welthungerhilfe wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Sie ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 10.369 Auslandsprojekte in rund 70 Ländern mit 4,2 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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