Politik gegen Hunger: Dem Kampf gegen den Hunger eine Stimme geben
Internationale zivilgesellschaftliche Konferenz stellt das Menschenrecht auf Nahrung in den Mittelpunkt der Hungerbekämpfung
Berlin, 31.05.2024: Anlässlich der am 4. und 5. Juni in Berlin stattfindenden „Politik gegen Hunger Konferenz“ formulieren zivilgesellschaftliche Vertreter*innen bei einer internationalen Vorkonferenz am 3. Juni ihre Hauptanliegen für eine konsequente Umsetzung des Menschenrechts auf Nahrung. Denn obwohl die „internationalen Leitlinien zur Umsetzung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung“ in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum begehen, gibt es wenig Grund zum Feiern. Die Zahl der Menschen, die weltweit an Hunger leiden, steigt trotz zwischenzeitlicher Teilerfolge seit Jahren wieder an. Insgesamt haben laut Welternährungsorganisation FAO 2,36 Milliarden Menschen – rund 30 Prozent der Weltbevölkerung – nur unzureichend Zugang zu Nahrung oder müssen hungern. Dies ist ein dramatischer Anstieg von fast einer Milliarde Menschen seit 2014.
Bei der vom Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung ausgerichteten Konferenz “Politik gegen Hunger” kommen Vertreter*innen von Regierungen sowie der am meisten von Hunger betroffenen Gruppen zusammen, darunter Kleinbäuer*innen, Pastoralist*innen, Indigene und Fischer*innen. Also jene, deren Menschenrecht auf angemessene Nahrung verletzt wird. Sie beraten gemeinsam über konkrete Schritte und Strategien zur Hungerbekämpfung. Das Besondere und menschenrechtlich Notwendige an der Konferenz ist, dass diese Gruppen aktiv mitwirken und nach ihrem Motto „Nichts über uns ohne uns!“ selbst zu Wort kommen.
Deutsche Nichtregierungsorganisationen nehmen dies zum Anlass und organisieren am 3. Juni in der Heinrich-Böll-Stiftung eine Vorkonferenz, um gemeinsam mit Rechteinhabenden in Workshops und Diskussionsrunden Herausforderungen und Erfolge für die Umsetzung des Rechts auf Nahrung zu besprechen. Mit Blick auf die „Politik gegen Hunger Konferenz“ werden am Ende konkrete Forderungen an die Politik formuliert. Dabei ist schon jetzt eines offensichtlich: 20 Jahre nach Verabschiedung der Leitlinien zum Recht auf angemessene Nahrung müssen mehr Staaten konkrete Arbeitspläne zur Umsetzung vorlegen. Denn nur ein menschenrechtsbasierter Ansatz kann die strukturellen Ursachen von Hunger wie Diskriminierung, die Auswirkungen des Klimawandels, gewaltsame Konflikte und wachsende Ungleichheit effektiv bekämpfen.
Interviewmöglichkeit für Medien:
Es besteht die Möglichkeit, im Zeitraum von 2. bis 5.6.2024 Interviews mit den internationalen Gästen – Vertreter*innen von Kleinbäuer*innen-, Indigenen- und Menschenrechtsorganisationen – zu führen.
Kontakt: Iris Manner, World Vision, E-Mail: iris.manner(at)wveu.org, Mobil: +49 172 9160 878
Als Interviewpartner stehen zur Verfügung:
- Mary Njeri Karanu, Koordinatorin der Right to Food Coalition Kenia
- Vladimir Chilinya, FIAN Zambia
- Madina Sadirdinova, Agency of Development Initiatives
Die zivilgesellschaftliche Vorkonferenz wird veranstaltet von: Aktion gegen den Hunger, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Brot für die Welt, FIAN Deutschland, Forum Umwelt & Entwicklung, INKOTA, MISEREOR, Weltfriedensdienst, Welthungerhilfe und World Vision Deutschland. Unterstützt wird die Konferenz von der Heinrich-Böll-Stiftung.
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 11.498 Auslandsprojekte in 72 Ländern mit 4,75 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.