Politik gegen den Hunger: Vorbereitung auf Konferenz in Berlin
Ein starkes Zeichen für das Recht auf Nahrung

Berlin, 18. Juni 2025. Diesen Sonntag, den 22. Juni, treffen sich über 50 Vertreter*innen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) aus aller Welt zu einem zivilgesellschaftlichen Forum anlässlich der diesjährigen “Politik gegen Hunger”-Konferenz im Berlin Global Village. Eingeladen hat ein breites Bündnis deutscher NGOs.
Mit dabei sind auch zahlreiche Vertreter*innen von Organisationen aus Afrika, Asien und Lateinamerika, die sich weltweit für Ernährungssouveränität und die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung einsetzen. In einer gemeinsamen Erklärung fordern Aktion gegen den Hunger, Brot für die Welt, FIAN, INKOTA-netzwerk, Weltfriedensdienst und Welthungerhilfe: Das Recht auf Nahrung muss global verwirklicht werden!
Vom 23. bis 25. Juni veranstaltet das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) erneut die internationale Konferenz Politik gegen den Hunger, dieses Jahr unter dem Motto: „Das Recht auf Nahrung verwirklichen – Auf dem Weg zu resilienten Ernährungssystemen“.
Hungerkrise verschärft sich – ein Weckruf an die Politik
Die Dringlichkeit des Themas könnte kaum größer sein, denn die globale Hungerkrise spitzt sich weiter zu: Laut der Welternährungsorganisation (FAO) leiden rund 733 Millionen Menschen an Hunger. Insgesamt ist mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung von moderater bis schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Zahlen sind ein eindringlicher Appell und Weckruf an die Politik zum Handeln.
Zivilgesellschaft fordert: Menschenrecht auf Nahrung verwirklichen
Als zivilgesellschaftliche Akteure nutzen wir das Forum, um gemeinsame Positionen zu entwickeln, Erfahrungen auszutauschen und ein klares Signal zu senden: Das Recht auf Nahrung muss global verwirklicht werden – und auch die Bundesregierung trägt hierfür Verantwortung.
„Das aktuelle globale Ernährungssystem trägt dazu bei, bestehende Ungleichheiten zu verschärfen. Die Bundesregierung sollte sich dafür einsetzen, dass Strategien zur Transformation von Ernährungssystemen – vom Anbau bis zum Konsum – konsequent am Menschenrecht auf Nahrung ausgerichtet werden. Im Zentrum müssen dabei die Bedürfnisse derjenigen stehen, die besonders stark von Armut und Mangelernährung betroffen sind. Gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen zeigen wir: Eine gerechte Transformation ist möglich – wenn Frauen, Bauernorganisationen, indigene Gruppen und zivilgesellschaftliche Akteure echte Mitgestaltungsmöglichkeiten erhalten“, erklärt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.
Unsere Forderungen:
- Die Verwirklichung des Rechts auf Nahrung muss Leitlinie der deutschen internationalen und nationalen Politik sein, wie es auch in der nationalen Sicherheitsstrategie formuliert ist – unabhängig von politischer Führung und Ministeriumsstruktur.
- Die Bundesregierung muss ihre finanzielle und politische Unterstützung für multilaterale Prozesse wie den Welternährungsausschuss (CFS) in Rom ausbauen und konsequent auf eine inklusive, menschenrechtsbasierte globale Ernährungspolitik hinwirken.
- Ernährungssysteme müssen hin zu mehr Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit transformiert werden – mit den Menschen im Zentrum, besonders Lebensmittelproduzent*innen, bäuerlichen Gemeinschaften, indigenen Gruppen und Frauen.
- Die “Politik gegen Hunger”-Konferenz darf kein PR-Instrument sein, sondern muss konkrete Wirkung entfalten – weltweit, strukturell und langfristig.
Gemeinsam zeigen wir: Eine Welt ohne Hunger ist möglich – wenn das Menschenrecht auf Nahrung konsequent anerkannt, geschützt und umgesetzt wird.
Das zivilgesellschaftliche Forum wird veranstaltet von: Aktion gegen den Hunger, der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Brot für die Welt, dem Deutschen Institut für Menschenrechte, den Ernährungsräten, FIAN Deutschland, Forum Umwelt & Entwicklung, INKOTA, MISEREOR, Weltfriedensdienst, Welthungerhilfe und World Vision Deutschland.
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 12.128 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit 5,07 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.