EU Syrien-Konferenz: Unterstützung beim Wiederaufbau dringend benötigt
Die Menschen wollen Syrien wieder aufbauen – besonders Frauen brauchen Unterstützung

Bonn/Berlin, 14.03.2025. Auch mehr als drei Monate nach dem Sturz des Assad-Regimes ist die humanitäre Situation in Syrien katastrophal. Die Zahl der Menschen, die sich ohne Hilfe nicht ausreichend ernähren können, ist auf 14,6 Millionen gestiegen.
Im Vorfeld der Syrien-Konferenz der EU am 17. März fordert die Welthungerhilfe schnelle Nothilfe sowie langfristige Unterstützung beim Wiederaufbau. Die jüngste Eskalation macht deutlich, wie prekär die Lage für die Zivilbevölkerung ist. Es ist offensichtlich: Stabilität und Wiederaufbau im Land und in der Region sind dringend notwendig. Nach fast 14 Jahren Krieg in Syrien hat sich Asja Hanano, Leiterin Abteilung Politik der Welthungerhilfe, ein Bild vom Ausmaß der Zerstörungen und der Stimmung im Land gemacht.
„Die allgegenwärtige Tragödie der Menschen erschüttert mich. Fast in jeder Familie gibt es Angehörige, die Opfer von willkürlichen Verhaftungen geworden sind. Viele sind nicht wieder zurückgekehrt. Frauen müssen oftmals allein für ihre Familien sorgen. Besonders schlimm ist es für diejenigen, die aus den Assad-Gefängnissen befreit wurden. Sie kehren nach schweren Misshandlungen traumatisiert zurück.
Auch das Schicksal der Frauen in den Flüchtlingscamps hat mich bewegt. Jahrelang mussten sie in Zelten oder notdürftig errichteten Unterkünften ausharren. Jetzt wollen sie schnellstmöglich in ihre noch zerstörten Dörfer zurückkehren. Nach 14 Jahren Krieg halten sie am Leben fest und sind bereit für den Wiederaufbau“, beschreibt Asja Hanano ihre Eindrücke.
Die massiven Kürzungen der US-Hilfsgelder für Syrien verschärfen die ohnehin schon angespannte humanitäre Situation. Bei einigen lokalen Organisationen sind rund 50 Prozent ihrer Projektfinanzierungen betroffen. „Der Wiederaufbau kann nur gelingen, wenn ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Dabei müssen insbesondere lokale Organisationen und die Zivilgesellschaft in Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen einbezogen werden und gleichberechtigt mitgestalten. Ihre Perspektiven und Erfahrungen sind essenziell für eine gerechte Zukunft“, fordert Hanano.
Für Interviewanfragen steht Ihnen Asja Hanano, Leiterin Abteilung Politik der Welthungerhilfe, zur Verfügung.
Die Welthungerhilfe ist seit 2013 in der Region aktiv und hat Millionen Familien im Nordwesten Syriens unterstützt. Nach dem Sturz des Assad-Regimes weitet sie ihr Engagement nun zusätzlich auf neue Projektregionen in den Provinzen Aleppo, Idlib und Damaskus aus, um die im Land vertriebenen Familien bei der Rückkehr und dem Wiederaufbau zu unterstützen.
Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie setzt sich mutig und entschlossen für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 14.12.1962 wurden 12.128 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern mit 5,07 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.
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