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12.10.2017 | Pressemitteilung

Welthunger-Index 2017

Erfolge im Kampf gegen Hunger gefährdet.

Menschen mit Regenschirmen im Flüchtlinglager Cox's Bazar
Simone Pott Team Communications

Die Bekämpfung des Hungers macht Fortschritte, aber diese werden durch Kriege und Folgen des Klimawandels in Teilen wieder zunichte gemacht. Dies zeigt der neue Welthunger-Index, der die Ernährungslage in 119 Ländern berechnet. Die Werte zur Hungersituation sind weltweit seit dem Jahr 2000 um gut ein Viertel gefallen. Gleichzeitig drohen in Ländern wie dem Südsudan, Nigeria, Somalia und dem Jemen derzeit sogar Hungersnöte und ist die absolute Zahl der Hungernden auf 815 Millionen Menschen gestiegen. Besonders dramatisch ist die Lage in der Zentralafrikanischen Republik, wo es seit 2000 keine Verbesserung gab. Das Land bildet weltweit das Schlusslicht im Index.

Pressemitteilung zum Download

„Unser Bericht zeigt erneut, dass bewaffnete Konflikte weiterhin die größten Hungertreiber sind. Mehr als die Hälfte aller Hungernden leben in Ländern mit kriegerischen Auseinandersetzungen. Konflikte und Klimawandel treffen die Ärmsten der Armen am stärksten. All unsere bisherigen Erfolge werden dadurch gefährdet. Wir müssen sicherstellen, dass die Menschen besser für Extremsituationen wie Naturkatastrophen gewappnet sind. Gleichzeitig brauchen wir für viele Krisenregionen wie etwa Syrien oder dem Jemen politische Lösungen. Nur durch verstärkte Anstrengungen können wir unsere Verpflichtung, den Hunger bis 2030 zu besiegen, einhalten“, betont Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe. 

Der Welthunger-Index 2017 zum Download: Berichtsband, Kurzfassung, Fallstudien

Der Welthunger-Index 2017 zeigt, dass sich in 14 Ländern die Werte im Vergleich zum Jahr 2000 um mindestens 50 Prozent verbessert haben. Dazu gehören u.a. Senegal, Brasilien und Peru. In den Regionen Südasien und Afrika südlich der Sahara leiden am meisten Menschen unter Hunger. In acht Ländern wie dem Tschad oder Sierra Leone ist die Situation gravierend oder sehr ernst. In 13 Ländern war eine Berechnung aufgrund der Datenlage nicht möglich.

Auch Ungleichheit trägt zu Hunger bei. Besonders marginalisierte Bevölkerungsgruppen wie Frauen, ethnische Minderheiten oder Kleinbauern sind durch ihre rechtliche, soziale und wirtschaftliche Benachteiligung besonders vom Hunger bedroht. „Was die Fortschritte im Kampf gegen den Hunger massiv beschleunigen würde, wäre gute Regierungsführung in den Ländern. Regierungen, die klare Prioritäten im Kampf gegen den Hunger setzen und diese auch durchsetzen und dabei die Benachteiligten im eigenen Land mit einbeziehen“, sagt Klaus von Grebmer vom Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungs- und Entwicklungspolitik (IFPRI) in Washington DC.

Das misst der Welthunger-Index

Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 8.500 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 3,27 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

Berlin, BPA, Pressekonferenz Welthungerhilfe, mit Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Diekmann und Dr. Klaus von Grebmer, vom IFPRI (International Food Policy Research Institute, Washington,). © Welthungerhilfe
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Berlin, BPA, Pressekonferenz Welthungerhilfe, mit Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Diekmann und Dr. Klaus von Grebmer, vom IFPRI (International Food Policy Research Institute, Washington,). © Welthungerhilfe
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Berlin, BPA, Pressekonferenz Welthungerhilfe, mit Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Diekmann. © Welthungerhilfe
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Berlin, BPA, Pressekonferenz Welthungerhilfe, mit Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Diekmann und Dr. Klaus von Grebmer, vom IFPRI (International Food Policy Research Institute, Washington,). © Welthungerhilfe
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Klaus von Grebmer (IFPRI) bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2016. © Welthungerhilfe
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Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe. © Barbara Frommann
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Christine (Name geaendert) 30 Jahre Vergewaltigungsopfer lebt im IDP Camp, in Afrika. © Kai Loeffelbein
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Champignonzucht in Myanmar: Bäuerinnen und Bauern bei der Ernte von Champignons. © Hlaing Thayar Township
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Das Bild zeigt eine Marktverkäuferin in Phnom Penh, Kambodscha. © Jens Grossmann
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Mit Finanzierung des BMZ unterstützt die Welthungerhilfe seit 2014 die Stadtverwaltung in Toliara, Madagaskar, beim Aufbau einer funktionierenden Müllabfuhr, 14 wilde Deponien wurden geräumt. © Haddad Toni
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Die Aufnahme zeigt ein Mädchen auf einer Müllhalde in Toliara, Madagaskar. Mit Finanzierung des BMZ unterstützt die Welthungerhilfe seit 2014 die Stadtverwaltung beim Aufbau einer funktionierenden Müllsammlung. © Haddad Toni
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Der Regen verbessert die Situation im Flüchtlingslager in Cox's Bazar, Bangladesch, nicht. © Welthungerhilfe
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In der Region Turkana Süd leidet jedes achte Kind unter fünf Jahren an Unterernährung und akuter Mangelernährung. © Brandstätter
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Eine Kakaobäuerin in Sierra Leone mit einem Korb voller Kakaofrüchte. © Alex Getmann/Justfilms
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Infokarte: Welthunger-Index 2017 nach Schweregrad © Welthungerhilfe
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