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20.04.2023 | Pressemitteilung

Welthungerhilfe warnt vor humanitärer Tragödie im Sudan

Welthungerhilfe-Generalsekretär Mathias Mogge warnt vor einer humanitären Tragödie und fordert sicheren Zugang zu Menschen in Not.

Sobald es die Lage erlaubt, wird die Welthungerhilfe ihre Arbeit im Sudan und in El Fasher fortführen und die Menschen z. B. mit landwirtschaftlichem Gerät, bei der Wasserversorgung oder mit Nahrungsmitteln, wie im Bild 2022 mit WFP Sudan (United Nations World Food Programme), unterstützen. © Welthungerhilfe
Simone Pott Team Communications

Bonn/Berlin, 20. April 2023. Die Welthungerhilfe blickt mit großer Sorge auf die Eskalation der Gewalt im Sudan. Im Zuge der schweren Kämpfe spitzt sich die ohnehin schon schwierige Lage der Menschen weiter zu. Seit sechs Tagen harren viele Familien in ihren Häusern aus, Nahrungsmittel- und Trinkwasser-Vorräte gehen zur Neige. Aus Angst um ihr Leben trauen sich die Menschen nicht auf die Straßen. Schon vor Ausbruch der Gewalt litt jeder Fünfte im Land Hunger, insgesamt 9,6 Mio. Menschen. Besonders dramatisch ist die Situation in der westlich gelegenen Region Darfur.

Die Lage im Sudan und die Arbeit der Welthungehilfe vor Ort: Das Faktenblatt zum Herunterladen.

„Unsere Kollegen in El Fasher berichten von anhaltenden Kämpfen. Den Familien gehen die Vorräte aus und die Wasserversorgung ist zusammen­gebrochen, doch jeder Gang vor die Tür ist lebensgefährlich. Zudem wurden Märkte niedergebrannt, und die Versorgungswege aus der Hauptstadt Khartum sind blockiert. Hunger darf nicht als Waffe genutzt werden“, fordert Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe. „Dass humanitäre Helferinnen und Helfer zur Zielscheibe werden, ist ein klarer Verstoß gegen internationales Recht. Die Waffen müssen sofort schweigen, um eine Ausweitung der humanitären Katastrophe und weitere Tote zu verhindern. Es braucht jetzt Zugang, um die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen, und humanitäre Korridore, um ihnen eine sichere Flucht aus umkämpften Gebieten zu ermöglichen. Wir werden die Menschen nicht im Stich lassen und unsere Arbeit im Sudan fortsetzen, sobald es die Sicherheitslage erlaubt.“

Aufgrund der immer wiederkehrenden Gewalt und zahlreicher Konflikte sind bereits 3,7 Mio. Menschen im Sudan vertrieben worden. 15,8 Mio. Menschen sind nach UN-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen, das ist die höchste Zahl seit 2011.

Das Land rangiert im Welthunger-Index 2022 auf Rang 106 von 122 Ländern: „Die Ernährungslage im Sudan ist aufgrund von Trockenheit, hohen Preisen und schwindenden Lebens­grundlagen infolge der langjährigen Wirtschaftskrise und anhaltender Vertreibung ohnehin sehr ernst. Nun beginnt die so genannte ‚Lean Period‘, die magere Zeit zwischen den Ernten, in der eine zunehmende Zahl von Menschen sich nicht mehr ohne Hilfe versorgen kann. Wir dürfen die Menschen nicht im Stich lassen“, sagt Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Die Welthungerhilfe arbeitet seit 1998 im Sudan. Mit etwa 200 nationalen und internationalen Mitarbeiter*innen in Khartum und in den Bundes­staaten Nord-Darfur, Red Sea, Kassala und Gedaref unterstützte sie 2022 etwa 2,6 Mio. Menschen.

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Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland; politisch und konfessionell unabhängig. Sie kämpft für „Zero Hunger bis 2030“. Seit ihrer Gründung wurden mehr als 10.895 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 4,46 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

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