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Flüchtlinge der Rohingya in Cox's Bazar, Bangladesch, 2018.
Bangladesch

Rohingya kämpfen ums Überleben

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Projektstatus beendet
Themenschwerpunkt

Im mehrheitlich buddhistisch geprägten Myanmar wird die muslimische Minderheit der Rohingya seit Jahrzehnten verfolgt. Im August 2017 kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Rohingya Rebellen und der Armee sowie der Polizei des Landes. Insgesamt sind rund 1 Million Menschen aus Myanmar nach Bangladesch geflüchtet; davon allein über 700.000 seit dem 25. August 2017.

Für mich war es das Schlimmste, meine Eltern und meine Kinder hungern zu sehen

Sher Mohammad Er flüchtete mit seiner Familie aus Myanmar nach Bangladesh

Die meisten Rohingya hatten während ihrer Flucht aus Myanmar tagelang nichts zu essen. „Es ist schwer zu erklären, was wir durchgemacht haben. Für mich war es das Schlimmste, meine Eltern und meine Kinder hungern zu sehen“, sagt Sher Mohammad, 32 Jahre alt, der acht Tage lang mit seiner Frau, seinen drei kleinen Kindern und den betagten Eltern zu Fuß unterwegs war. Im Flüchtlingscamp teilt die Rohingya-Familie sich nun ein Zelt aus Bambusstangen und Planen mit einer anderen Familie. Überleben können sie dank der wenigen verteilten Lebensmittel.  

Mehr als die Hälfte der geflüchteten Rohingya sind Kinder 

Wie Sher hausen tausende verzweifelte Menschen in einem der Flüchtlingscamps des Unterdistrikts Ukhia in provisorischen Unterkünften. In dem Flüchtlingscamp leben insgesamt 911.000 Menschen unter schwierigsten Bedingungen (Stand Juni 2019). Mehr als die Hälfte davon sind Kinder. 

Eine Hütte im Flüchtlingscamp Cox's Bazaar: Der aufgeweichte Boden im Camp rutscht leicht ab und gefährdet die Rohingya. © Hedemann/Welthungerhilfe
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Sabrang im Distrikt Cox's Bazar, Bangladesch: Geflüchtete Rohingya werden nach der Erstregistrierung mit LKWs zur ED-Behandlung nach Nayapara gebracht. © Daniel Rosenthal
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Der Ausblick von einem Funkturm macht die gigantischen Ausmaße des Kutupalong Flüchtlingscamps im Distrikt Cox's Bazar deutlich. © Daniel Rosenthal
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Über die Hälfte der geflüchteten Rohingya sind Kinder. © Welthungerhilfe
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Zu den Hauptverkehrswegen im Flüchtlingscamp Kutupalong zählen zwei Bambusbrücken. Provisorische Infrastruktur wie diese lässt ahnen, welche Gefahr heftiger Monsunregen für die Menschen darstellt. © Daniel Pilar
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Eine Hygiene-Promoterin schult Rohingya-Frauen im Flüchtlingscamp Leda in Cox's Bazar. © Anando
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Geflüchtete erhalten Pakete mit wichtigen Hygieneartikeln wie Seife und Menstruations-Pads. © Welthungerhilfe
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Flüchtlinge der Rohingya aus Myanmar überqueren die Grenze nach Bangladesch im November 2017. © Daniel Pilar
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Chumi, 14, and Nazmul, 8 haben keine Familie mehr, ihre Mutter starb vor vielen Jahren und ihr Vater wurde ein Opfer der Gewalt. „Vier Männer kamen und haben unser Haus angezündet. Wir konnten fliehen, aber während wir zum Wald rannten, wurde mein Vater erschossen,” erzählt das 14-jährige Mädchen. 

Die Situation in Cox’s Bazar ist weiterhin eine große Herausforderung. Viele Menschen sind traumatisiert und leben in prekären Bedingungen. Es fehlt an Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Im Sommer und Herbst drohen zudem Monsune und Zyklone. Derartige extreme Wetterereignisse sind eine Katastrophe in der Katastrophe für die Menschen, die größtenteils in fragilen improvisierten Unterkünften leben. Landrutsche haben bereits viele Menschen erneut obdachlos gemacht.  

Wenn aus Abfall Stolz wird

Ein System zur Müllentsorgung verbessert die Hygienesituation der Menschen in einem der größten Flüchtlingscamps der Welt.

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Corona im größten Flüchtlingslager der Welt

Die  aktuelle  Gefahr  durch  das  Corona-Virus  macht  es  noch  schwerer,  die Menschen  in  den weitflächigen Flüchtlingscamps zu versorgen. Im größten Flüchtlingslager der Welt in Bangladesch gibt es 13 bestätige Fälle, wie viele unentdeckt erkrankt sind, ist unklar. Daher werden die Hygienemaßnahmen verstärkt. Neben dem Bau von  Latrinen,  Waschhäusern  und  Wasserleitungen  verteilt die Welthungerhilfe auch Hygiene-Pakete und stellt Handwascheinrichtungen auf. 

In den letzten Wochen haben wir viel Aufklärungsarbeit geleistet und die Möglichkeiten zum Händewaschen vermehrt, aber trotzdem sind die Lebensbedingungen in den Camps katastrophal. Abstand halten und regelmäßiges Händewaschen sind kaum möglich.

Charlotte Weibl Junior Expert der Welthungerhilfe

Eine Rückkehr nach Myanmar ist für die meisten Rohingya  aus  Angst  vor  Gewalt  und  Verfolgung  bislang  keine Option. Ein mit UN-Vermittlung getroffenes Abkommen zwischen  Myanmar  und  Bangladesch  zur  Rückführung der Menschen greift derzeit noch nicht. Auf Dauer ist das Gastland jedoch mit der Krisensituation überfordert. 

Knapp eine Million Rohingya sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Unterstützen Sie die Nothilfe-Maßnahmen der Welthungerhilfe mit einer Spende. 

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Die Welthungerhilfe in Bangladesch

Die Namen in diesem Artikel wurden von der Redaktion geändert.

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