Schon seit drei Monaten läuft der Militärkonflikt in Tigray. Durch die Kämpfe können die Bäuerinnen und Bauern ihre Ernte nicht mehr einholen und sich selbst versorgen. Da viele Transportwege blockiert sind und der Zugang in die Region sehr schwierig ist, werden selbst die Grundnahrungsmittel unerschwinglich. Die Hungerkrise spitzt sich immer weiter zu. Das Leid der Menschen wird von Tag zu Tag größer.

Die Versorgungslage der Menschen in Tigray ist katastrophal. Uns erreichen dramatische Berichte über unfassbares Leid und große Not. Die Menschen drohen zu verhungern, wenn keine schnelle Hilfe erfolgt.
Matthias Späth Welthungerhilfe-Länderdirektor in ÄthiopienInsgesamt sind nach UN-Angaben in Tigray etwa 2,3 Mio. Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Rund eine halbe Million Menschen sind vor den Kämpfen zwischen der Zentralregierung in Addis Abeba und der Tigray People Liberation Front (TPLF) geflohen. Die Menschen in der Region sind für Hilfsorganisationen nur schwer zu erreichen. Es gibt jedoch Anzeichen, dass die äthiopische Regierung den Zugang erleichtern will. Das ist auch dringend notwendig, denn nach einer schweren Dürre, Überflutungen und Heuschreckenplagen haben die Menschen keinerlei Reserven mehr. Die Corona-Pandemie verschärft die Lage zusätzlich.
Welthungerhilfe bereitet Nothilfeeinsatz in Tigray vor
Trotz des schwierigen Zugangs zu den betroffenen Gebieten bereiten wir zusammen mit unseren Partnerorganisationen die Versorgung der notleidenden Menschen in Tigray vor. Dort werden schnellstmöglich Nahrungsmittel, Hygieneartikel und andere Güter des täglichen Bedarfs verteilt.

Bereits mehr als 60.000 Menschen sind geflüchtet und haben im Nachbarland Sudan Schutz gesucht. Unser Team befindet sich seit Ausbruch der Krise vor Ort an der Grenze der beiden Länder und unterstützt zusammen mit Partnerorganisationen die Menschen mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser und provisorischen Unterkünften. Um unsere Arbeit in der Krisenregion weiter zu gewährleisten und auszuweiten, sind wir in Äthiopien und Sudan auf Spenden angewiesen.
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Wir stellen 200.000 Euro Soforthilfe bereit: In der Provinz Tigray sind Verteilungen von Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und andere Güter des täglichen Gebrauchs in Vorbereitung.
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In der Grenzregion Äthiopien-Sudan: Zugang zu sauberem Wasser für mindestens 8.000 Menschen
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Lebensrettende Unterkünfte und Hilfsgüter für den täglichen Gebrauch für mindestens 8.000 Menschen bereitstellen
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Zugang zu Hygiene und sanitären Einrichtungen, WASH-Infrastruktur für mindestens 8.000 Menschen schaffen
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Bereitstellung lebenswichtiger Hilfsgüter für den täglichen Gebrauch für die am stärksten gefährdeten Flüchtlinge im wiedereröffneten Flüchtlingscamp, in dem mindestens 1.500 Menschen umgesiedelt werden müssen
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Sechs kinderfreundliche und zwölf frauenfreundliche Gemeinschaftsräume, in drei Empfangsbereichen und vier Umsiedlungsbereichen