Seit 1974 ist die Welthungerhilfe in Haiti tätig. Aktuell arbeiten in unseren acht Projekten in Haiti rund 100 einheimische Mitarbeiter*innen, zwei entsandte internationale und ein deutscher Mitarbeiter. 2019 haben wir die Entwicklung in Haiti mit 3,29 Millionen Euro gefördert. Mit unserer Arbeit in Haiti haben wir 2019 65.000 Menschen erreicht.
- Schnelle, unkomplizierte Nothilfe und Versorgung der Bevölkerung von Naturkatastrophen betroffener Gegenden mit lebensnotwendiger Nahrung, Trinkwasser und provisorischen Unterkünften
- Befestigung von Steinwällen zum Schutz der Landwirt*innen gegen Erdrutsche und Überschwemmungen
- Gezielte Aufforstung der Wälder wirkt den Folgen massiver, unkontrollierter Abholzungen entgegen
- Schulungen vermitteln Wissen zu modernen, landwirtschaftlichen Techniken und Umweltschutz
Welthungerhilfe in Haiti
Haiti zehn Jahre nach dem Beben
Schon vor dem verheerenden Erdbeben am 12. Januar 2010 galt Haiti als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. Das Beben mit der Stärke 7 traf ein Land ohne Rücklagen, um eine solche Notsituation zu bewältigen. 200.000 Menschen starben, über 300.000 wurden verletzt, fast zwei Millionen Menschen waren danach obdachlos. Noch heute kämpft die Bevölkerung mit den Folgen der Katastrophe - und wird dabei zunehmend von klimawandelbedingten Extremwettersituationen zurückgeworfen.
Ausgewählte Projekte
Hilfe für Haiti – kleines Land mit großen Problemen
- Der Name Haiti bedeutet übersetzt „bergiges Land“.
- Haiti war 1804 während der französischen Kolonialzeit der erste karibische Staat, der seine Unabhängigkeit erklärte.
- 80 Prozent der Einwohner*innen Haitis leben von weniger als 2 US-Dollar am Tag; etwa die Hälfte muss mit weniger als 1 US-Dollar auskommen.
- Mit einem Wert von 33,5 liegt Haiti im Welthunger-Index 2020 im besorgniserregenden Bereich am unteren Ende der Skala (Rang 104 von 107 untersuchten Ländern). Die Ernährungslage wird der WHI-Bewertungskategorie „ernst“ zugeordnet.
- Die Sterblichkeitsrate für Kinder unter fünf Jahren liegt in Haiti bei hohen 6,5 Prozent.
Die Republik Haiti liegt südöstlich von Kuba auf dem östlichen Teil der Karibikinsel Hispaniola. Ihr direkter Nachbar ist die Dominikanische Republik, ein beliebtes Reiseziel, das bei Touristen als Urlaubsparadies gilt. Haiti beheimatet rund 11,4 Millionen Einwohner*innen auf 27.750 Quadratkilometern – das entspricht in etwa der Größe Belgiens.
Das Wort "Karibik" weckt im ersten Moment traumhafte Assoziationen: Malerische Strände, blauer Himmel soweit das Auge reicht, Kokospalmen und ausgelassene Stimmung. Besonders die Dominikanische Republik ist dafür bekannt: Während sie Gegenstand nahezu jedes Karibik-Reiseführers ist, wird ihr direkter Nachbar Haiti so gut wie nie genannt.
Obwohl beide Staaten auf der gleichen Insel liegen, sind die Zustände hier alles andere als paradiesisch: Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. 59 Prozent der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, nahezu 50 Prozent sind unterernährt. Besonders die Landbevölkerung leidet an Hunger. Schuld an dieser Situation sind unter anderem schwere Naturkatastrophen, von deren Folgen sich das kleine Land bis heute nicht erholt hat: In der jüngeren Vergangenheit trafen zwei verheerende Wirbelstürme und ein schweres Erdbeben weite Teile der Insel und richteten massive Zerstörungen an. Doch das ist nicht alles: Durch massive, unkontrollierte Abholzung der Wälder erodieren die Böden bei Unwettern und es kommt regelmäßig zu Erdrutschen und Überflutungen.
Die Welthungerhilfe ist seit 1974 in Haiti aktiv und unterstützt die Menschen vor Ort mit akuter Nothilfe sowie Projekten zur Katastrophenvorsorge, zum Wiederaufbau nach Naturkatastrophen, zur Optimierung der Landwirtschaft und Ernährungssicherung sowie zur Verbesserung der lokalen Infrastruktur. Im Jahr 2018 konnten wir so 233.000 Menschen mit unserer Arbeit in Haiti erreichen. Dennoch gibt es weiterhin eine Menge zu tun: Sie können dabei mithelfen, den Albtraum für die Menschen am Rande des Paradieses zu beenden. Unterstützen Sie unsere Arbeit jetzt mit Ihrer Spende für Haiti.
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Nothilfe: In Krisensituationen ist schnelles Handeln gefragt. Die Welthungerhilfe hat in Haiti nach Naturkatastrophen wie Wirbelstürmen und Erdbeben immer wieder sofortige Nothilfe geleistet.

Landwirtschaft & Umwelt: Projekte zur Aufforstung der Wälder und landwirtschaftliche Schulungen helfen dabei, Böden und Vegetation vor Erosion zu schützen und so die Existenzgrundlage der Menschen in Haiti zu sichern.

Teil des Notfallplans ist neben Trainings und Simulationen auch die Schaffung von Nothilfe- und Zivilschutzkomitees. In jeder Gemeinde und in jedem Dorf sollen ausgebildete Personen bereit stehen, um die Bevölkerung zu informieren, zu schulen und im Ernstfall mit ihr und für sie handeln zu können.
Mahamadou Issoufou-Wasmeier Projektleiter für die Welthungerhilfe in Haiti