+++ Aktuell: Eskalation der Gewalt in Haiti +++
Nach monatelangen heftigen sozialen Unruhen eskaliert die Gewalt in Haiti. Die Hauptstadt Port-au-Prince wird von Banden belagert. In nur wenigen Stadtteilen haben noch Supermärkte und Banken geöffnet. Blockaden, Proteste, Plünderungen und Gewaltausbrüche sowie die anhaltende Treibstoffknappheit erschweren die humanitäre Hilfe.
5,5 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Davon sind 3 Millionen Kinder. Fast 277.000 Kinder unter fünf Jahren sind von akuter Unterernährung bedroht. Zurzeit bereiten wir die Unterstützung der Bevölkerung in den am stärksten betroffenen Vierteln von Port-au-Prince vor und sind in Gesprächen mit nationalen Partnerorganisationen. Dafür sind wir weiterhin dringend auf private Spenden angewiesen.
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Mit einer Stärke von 7,2 auf der Richterskala erschütterte das Erdbeben am Morgen des 14. August 2021 den Süden Haitis. Dabei sind 2.248 Menschen gestorben und mehr als 12.700 verletzt worden, 320 Personen werden weiterhin vermisst. Insgesamt sind rund 828.000 Menschen von dem Erdbeben betroffen. Häuser und Infrastruktur wurden zerstört, darunter auch 171 Schulen. Die langzeitfolgen der Erdbebenkatastrophe sind noch nicht absehbar.
Als an jenem Tag die Erde in Haiti bebte, kamen viele schreckliche Erinnerungen an das verehrende Erdbeben von 2010 wieder auf, bei dem etwa 200.000 Menschen starben und über 300.000 verletzt wurden. Fast zwei Millionen Menschen waren obdachlos nachdem das Beben auf die Metropole Port-au-Prince traf. Bis heute spürt die Bevölkerung die Folgen der Katastrophe. Schon vor diesem verheerenden Ereignis galt Haiti als ärmstes Land der westlichen Hemisphäre. 80 Prozent der Einwohner*innen leben von weniger als 2 US-Dollar am Tag; etwa die Hälfte muss mit weniger als 1 US-Dollar auskommen. Wieder trifft die Katastrophe die Ärmsten der Armen.
Es wird eine große Herausforderung, die Dörfer und zerstörten Hospitäler mit Hilfsgütern zu erreichen. Viele Menschen dort haben nicht nur das letzte große Erdbeben erlebt, sondern auch besonders unter den Folgen des Hurricanes Matthew 2016 gelitten. Nun hat diese Katastrophe erneut ihre Existenzgrundlagen zerstört.
Annalisa Lombardo Welthungerhilfe-Landesdirektorin in Haiti100.000 Euro Soforthilfe für die betroffenen Menschen in Haiti
Die Welthungerhilfe ist mit ihrem Team vor Ort: Mit unseren Partnern der Alliance2015 ermitteln wir derzeit die akuten Bedarfe und stellen 100.000 Euro Soforthilfe für erste Nothilfemaßnahmen bereit. Der Bedarf der Menschen ist jedoch viel höher. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrer Spende!
So helfen wir den vom Erdbeben betroffenen Menschen in Haiti
- Wir unterstützen dezentrale Katastrophen-Komittees im Department Nippes mit Ausrüstung und Logistik.
- 50 betroffene Familien erhalten Material, bzw. Geld zur Reparatur kleinerer Schäden an ihren Häusern.
- 300 Familien werden im Aufbau von Kleinstgewerben (bspw. Viehzucht, landwirtschaftliche Produktion) mit Material und Trainings unterstützt.
- In der akuten Phase direkt nach dem Beben haben wir die Menschen in Kooperation mit unserer Alliance2015 Partnerorganisationen ACTED in der Wasserversorgung unterstützt.
- Darüber hinaus haben wir die Versorgung von Betroffenen mit direkter finanzieller Unterstützung (cash transfer) über unseren lokalen Partner FODES koordiniert.
- Die Schwerpunkte unserer Arbeit in Haiti generell sind: Katastrophenvorsorge, Nothilfe und Wiederaufbau, ländliche Entwicklung, Ernährungssicherheit und Verbesserung der Basisinfrastruktur (insbesondere Bewässerungs- und Trinkwasser- Infrastruktur/ WASH) sowie Ressourcenmanagement und Stärkung der Zivilgesellschaft.