Der Klimawandel ist eine stetig steigende Gefahr für hungernde Menschen auf der ganzen Welt – das zeigen auch die Zahlen des Welthunger-Index 2019. Größtenteils verantwortlich sind die großen Industrienationen. Betroffen von den Folgen sind hingegen mehrheitlich arme Länder, die sowieso schon mit Problemen wie Hunger und Armut zu kämpfen haben.
Die Welthungerhilfe unterstützt diese Menschen in 526 Projekten weltweit nach dem Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe". Dabei sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen: Ihre Spenden ermöglichen uns dort Hilfe zu leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird.

Es ist die größte Ungerechtigkeit des Klimawandels, dass die Menschen, die die geringste Schuld daran tragen, am meisten darunter leiden.
Mary Robinson Honorarprofessorin für Klimagerechtigkeit am Trinity College Dublin, ehemalige UN-Hochkommissarin für Menschenrechte und frühere Staatspräsidentin IrlandsKlimawandel und Hunger
Jeder neunte Mensch auf der Welt leidet unter Hunger; ganze 98 Prozent dieser Menschen leben in Entwicklungsländern. Die Ernährungssituation dieser Menschen ist hochgradig labil und äußerst anfällig für kleinste Schwankungen. Es fehlt vielerorts noch an Geld, Wissen und Vorräten, um im Notfall handeln und Engpässe ausgleichen zu können.
Der Klimawandel verschärft diese kritische Lage weiter: Wetterextreme setzen der Landwirtschaft zu. Ernten bleiben aus; Böden erodieren. Aufgrund der schwierigen Anbauverhältnisse steigen die Nahrungsmittelpreise. In Dürreregionen wird das Wasser knapp und dort, wo Überschwemmungen herrschen, verlieren die Menschen regelmäßig ihr gesamtes Hab und Gut.

Der Welthunger-Index (WHI) ist ein Instrument, mit dem die Hungersituation jährlich auf globaler, regionaler und nationaler Ebene umfassend erfasst und verfolgt wird. Die Skala des WHI deckt die folgenden Schweregrade des Hungers ab: „niedrig“, „mäßig“, „ernst“, „sehr ernst“ und „gravierend“.
Welthunger-Index 2019: Klimawandel verschärft Hunger
Der Welthunger-Index 2019 zeigt zwar, dass auf globaler Ebene seit dem Jahr 2000 sukzessive Fortschritte in der Reduzierung des Hungers erzielt wurden. Dieser positive Trend stagniert jedoch seit 2015. Die absolute Anzahl der unterernährten Menschen ist sogar von 785 Millionen im Jahr 2015 auf 822 Millionen im Jahr 2018 gestiegen - vor allem in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, die besonders stark von Dürren betroffen sind.
Diese Zahlen zeigen eindeutig: Viele Länder, die unter verbreitetem Hunger leiden, sind gleichzeitig stark vom Klimawandel betroffen. Länder mit hohen WHI-Werten sind oft besonders gefährdet, aber nur begrenzt in der Lage, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen. Gleichzeitig haben sie oft am wenigsten zu seiner Entstehung beigetragen. Seit den frühen 1990er Jahren hat sich die Anzahl der Extremwetterereignisse, wie etwa Stürme, Dürren, Brände und Überflutungen, verdoppelt. Diese Katastrophen treffen einkommensschwache Menschen unverhältnismäßig stark und vermindern ihren Zugang zu Lebensmitteln.
So hilft die Welthungerhilfe
Neben akuter Nothilfe in Katastrophensituationen setzt die Welthungerhilfe in ihren Projekten in Ländern, die vom Klimawandel betroffen sind, auf das Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe". Das bedeutet, dass Menschen mit Mitteln und Wissen dazu befähigt werden, sich selbst zu helfen oder Hilfe zu beschaffen. Bei der Anpassung an die durch den Klimawandel verursachten, neuen Bedingungen stehen wir ihnen zur Seite: Betroffene lernen beispielsweise in Schulungen neue Anbaumethoden und weiteres Know-how, werden mit hochwertigem Saatgut ausgestattet oder beim Bau von Schutzeinrichtungen und Frühwarnsystemen unterstützt. Mit Ihrer Spende leisten Sie einen wertvollen Beitrag!