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Somalia ist ein von wiederkehrenden Extremwetterereignissen gezeichnetes Land. Knapp die Hälfte der rund 19 Millionen Einwohner*innen leidet unter dem Wechselspiel von ausgedehnten Dürreperioden und anschließenden Überflutungen.

Im Norden von Somalia befindet sich Somaliland. Die Region hat sich 1991 für unabhängig erklärt, ist jedoch von der Staatengemeinschaft nie anerkannt worden. Die Welthungerhilfe ist in beiden Ländern aktiv.

Von 2020 bis 2023 erlebte Somalia die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten. Über 90 Prozent des Landes waren von der Dürre betroffen, die Ernährung von etwa 25 Prozent der Menschen akut gefährdet. Der Anstieg der Betroffenen Menschen von 3,7 Millionen zwischen August und September 2023 auf 4,3 Millionen zwischen Oktober und Dezember 2023 ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen wie beispielsweise auf das Wetterphänomen El Nino.

Diese lebensbedrohliche Situation gefährdet vor allem Kinder, viele leiden an Mangel- und Unterernährung. Die Dürre sorgte für die Vertreibung vieler Menschen im eigenen Land, über 80 Prozent der Binnenflüchtlinge sind Frauen und Kinder. Die Folgen des Ukraine-Kriegs verschärften die Situation weiter: Lebensmittelpreise und Transportkosten von Importen durch Weizenmehl waren gestiegen, die Menschen konnten sich keine Grundnahrungsmittel mehr leisten.

Dürre in Somalia: Helfen Sie den Menschen mit Ihrer Spende

Somalia: Hungersituation ist sehr ernst

Unter anderem infolge der mehrjährigen Dürre sind fast 6 Millionen Menschen in ganz Somalia auf humanitäre Hilfe angewiesen. Davon sind 2 Millionen Kinder. Ihnen mangelt es an ausreichend Nahrung und Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nach der größten Trockenheit seit 40 Jahren in einigen Teilen des Landes kam es direkt im Anschluss zu schweren Überschwemmungen wegen verstärkten Regenfällen, die vom ausgetrockneten Boden nicht ausreichend aufgenommen werden konnten. Nun droht die nächste Dürreperiode. Dabei braucht es mehrere reguläre Niederschlagsperioden, um sich von der jahrelangen Dürre zu erholen.

Der Welthunger-Index berechnet und bewertet die globale Hungersituation.

Im Welthungerindex (WHI) wird die Hungersituation für Somalia als sehr ernst eingestuft. Der Anteil der Kinder, die innerhalb der ersten fünf Jahre ihres Lebens sterben, lag im Bericht von 2024 bei 10,6 Prozent und ist einer der höchsten der Welt.

Im November 2021 hatte die Regierung von Somalia den Notstand ausgerufen. Die FAO Somalia sprach von einer „extrem besorgniserregenden“ Lage. In Somaliland hatte die Dürre zur Folge, dass die Landwirt*innen aufgrund extremer Trockenheit nicht aussäen konnten. Circa 50 bis 90 Prozent des Viehbestandes sind gestorben.

Dürre in Somalia: Kinder besonders betroffen

Fehlende Regenzeiten und steigende Hungersnöte – die Folgen des Klimawandels

Viele lokale Gemeinschaften bestehen hauptsächlich aus Bäuer*innen und Viehzüchter*innen. Für ihren Lebensunterhalt sind sie auf den Fluss angewiesen. Dort ist aufgrund der Dürre aber schon lange kein Wasser mehr. Durch die Hitze sind Millionen Nutztiere verendet. Damit fehlen vielen Menschen nicht nur die Einkommensgrundlage, sondern auch Nahrung. 

Da viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, greifen sie auf verschmutzte Wasserquellen zurück. Es besteht die Gefahr, dass sie sich mit lebensbedrohlichen Krankheiten anstecken. Auch die Folgen des Klimawandels werden zunehmend spürbar: Wenn es mal regnet, dann so heftig, dass es zu schweren Überschwemmungen kommt.

Hintergründe und Fakten zur Situation in Ostafrika

Konflikte sind Haupttreiber von Hunger

Die Menschen in Somalia haben neben Extremwetterereignissen auch mit verheerenden Heuschreckenplagen zu kämpfen. Die Heuschrecken vernichten Ernten, Familien müssen noch mehr hungern. Die Menschen in Somalia leiden bereits seit Jahrzehnten an den Folgen von Naturkatastrophen – mit steigender Intensität. Viele werden mit einer Katastrophe nach der anderen konfrontiert. Sie haben keine Ressourcen und kaum Zeit, um sich zu erholen.

Weitere Herausforderungen sind politische Unsicherheit und andauernde Konflikte im Land. Es kann Jahrzehnte dauern, gewaltsame Konflikte zu überwinden und zu bewältigen. Konflikte verschärfen die Ernährungssituation der Bevölkerung erheblich. Sie sind vor allem für Kinder verheerend. Daten über Konflikte und Ernährung aus dem Zeitraum 2007 bis 2010 haben gezeigt, dass Konflikte vor allem Wachstumsverzögerung als auch Auszehrung bei Kindern erhöhen. Die Kindersterblichkeit nimmt zu.

Helfen Sie, Perspektiven für die Menschen in Somalia zu schaffen
Ikraan Abdullahi Jama füttert eine kleine Ziege mit der gleichen Flaschenmilch wie ihre Kinder, da die Mutter der Ziege wie viele Nutztiere wegen des Mangels an Weideland und Wasser gestorben ist. In Somalia sind viele Menschen von ihren Viehherden abhängig. Millionen Tiere sind schon gestorben. © Welthungerhilfe
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Mohamed Abdi Mire (stehend) und Daahir Ciise Ahmed (sitzend) sind Kamelhirten und kochen Mais, mit denen sie ihre noch verbliebenen Kamele füttern. Die meisten ihrer Tiere sind wegen der anhaltenden Dürre gestorben. Die übrig gebliebenen Kamele sind sehr schwach – Mohamed Abdi Mire erzählt zum Beispiel, dass die Tiere nicht mal mehr ihre Kamelglocken tragen können. © Welthungerhilfe
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Der Junge ist ein Bewohner des Vertriebenen-Camps Caweys Dheere in der Stadt Galkacyo. Täglich holt er Wasser für seine Familie, dafür läuft er 10 Kilometer bis zur nächsten Wasserstelle und wieder zurück. © Welthungerhilfe
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In diesem etwa 7 km von der Stadt Galkacyo entfernten Vertriebenencamps leben Menschen, die aufgrund der Dürre und anhaltenden Konflikten vertrieben wurden. Die örtlichen Behörden und die Leiter des Camps sagten uns auch, dass regelmäßig neue durch die Dürre vertriebene Menschen in das Camp kommen. © Welthungerhilfe
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Dürre in Somalia: Die Welthungerhilfe verteilt Wasserbehälter an Frauen. © Welthungerhilfe
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Dürre in Somalia: Binnenvertriebene auf der Suche nach Wasser und Nahrung  

Somalia hat eine der höchsten Raten an Binnenvertriebenen. Die kritische Wasserknappheit in Somalia durch monatelanges Ausbleiben von Regen und vertrockneten Ernten führt zu Vertreibungen. Familien sind gezwungen, in städtische oder stadtnahe Zentren abzuwandern. Regionen, in die bereits knapp drei Millionen Menschen aufgrund von Konflikten oder Klimakrise hin geflüchtet sind.

Das hat zur Folge, dass die Preise von Wasser stark ansteigen. Die Flucht in Regionen, wo es Weideland und Wasser gibt, führt wiederrum zu Konflikten zwischen Gemeinschaften. Vermutlich werden deshalb noch mehr Menschen vertrieben.

Oft sind überfüllte Flüchtlingscamps die einzigen Zufluchtsorte. Auch dort kommt es zu Konflikten um knappe Ressourcen wie Wasser. Zusätzlich führen die schlechten Hygienestandards zu Durchfallerkrankungen. Eine ganze Generation somalischer Kinder wächst dort auf. Die Zukunftsaussichten sind schlecht.

Dürre in Afrika eindämmen, bei Hungersnöten unterstützen – So hilft die Welthungerhilfe  

In akuten Notsituationen wie der dramatischen Dürre reagiert die Welthungerhilfe schnell mit Nothilfemaßnahmen. Wasser und Nahrungsmittel werden beschafft und den Menschen zur Verfügung gestellt. Auch die Tiere bekommen Futter und Medikamente. Darüber hinaus erarbeiten wir zusammen mit anderen Organisationen, Behörden und Gemeinden Konzepte zur Katastrophenvorsorge.

Gemüseanbau in Somaliland
Gemüseanbau in Somaliland: Dank der Bewässerungsmöglichkeiten können die Familien selbst während der Trockenzeit ernten. © Thomas Rommel/Welthungerhilfe

Somalia und Somaliland: Unterstützung gefährdeter Haushalte in ländlichen Gebieten

Besonders betroffene Familien unterstützen wir im Rahmen eines Projekts in Form von Bargeld und landwirtschaftlichen Betriebsmitteln. Das stärkt kurzfristig die Kaufkraft der Haushalte, sodass sie ihren unmittelbaren Nahrungsmittelbedarf in der „mageren Jahreszeit“ decken können. Diese Zeitspanne bezeichnet die Phase zwischen dem Aufbrauchen der letzten Ernte und dem Beginn der nächsten Ernte. Gleichzeitig wird die landwirtschaftliche Produktion in den Haushalten gefördert, um auch nach Verbrauch der Bargeldhilfe den Nahrungsmittelbedarf nachhaltig zu sichern.

Langfristige Unterstützung, um dem Teufelskreis aus Dürre, Hunger und Armut zu entkommen

Die Welthungerhilfe unterstützt Menschen in Somalia und Somaliland dabei, widerstandsfähiger gegenüber den zunehmenden Herausforderungen der Klimakrise zu werden. Neue Maßnahmen und Techniken sind wichtig, um die Produktion von Nahrungsmitteln auch unter erschwerten Bedingungen zu sichern. Die Menschen nehmen beispielsweise an Trainings zu optimierten Anbaumethoden mit dürretolantem Saatgut teil, sie legen Auffangbecken für Regenwasser und Bewässerungskanäle an.

Weitere Unterstützung & Maßnahmen der Welthungerhilfe in Somalia und Somaliland

Mit Ihrer Spende für Somaliland und Somalia ermöglichen Sie akute Dürre-Nothilfe. Außerdem unterstützen Sie die Menschen in Somalia und Somaliland dabei, sich besser auf zukünftige Katastrophen vorzubereiten und Perspektiven zu schaffen.

Eine Frau in Somaliland vor ihrem Zelt, 2020.
Dürre und Hunger: Helfen Sie jetzt!
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Geprüft und ausgezeichnet

Die Welthungerhilfe steht für Transparenz und Qualität, für sparsamen und zielgerichteten Einsatz der Spenden und verifizierte Informationen. Aus diesem Grund hat uns das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel ausgezeichnet. 

Auch darüber hinaus legen wir größten Wert auf Wirtschaftlichkeit und Transparenz. So zeigt unser Jahresbericht detailliert, wofür sämtliche Spendengelder eingesetzt werden und vermittelt einen direkten Einblick in unsere Arbeit.  Im Rahmen der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ legen wir weitere Informationen offen, wie unsere vollständige Satzung, die Namen und Funktionen wesentlicher Entscheidungsträger, unsere Personalstruktur und vieles mehr.

Wir setzen Ihre Spende gezielt und mit großer Verantwortung ein. Sollten wir für ein Projekt mehr Spenden als benötigt erhalten, werden andere Projekte der Welthungerhilfe gefördert, die einer Finanzierung bedürfen.

Transparenz & Qualität

Die Welthungerhilfe legt größten Wert auf einen transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit den uns anvertrauten Mitteln. Dafür erhalten wir jährlich das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI).
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Infografik: Kuchendiagramm zeigt Ausgaben der Welthungerhilfe im Jahr 2023
2023 hat die Welthungerhilfe 355,3 Millionen Euro ausgegeben. Davon sind 322,5 Millionen Euro in die Projektförderung geflossen. 8,6 Millionen Euro entfielen zusätzlich auf die Projektbegleitung im Ausland. © Welthungerhilfe
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Das DZI Spenden-Siegel bescheinigt der Welthungerhilfe seit 1992 den effizienten und verantwortungsvollen Umgang mit den ihr anvertrauten Mitteln.

Die Welthungerhilfe ist beim Finanzamt als gemeinnützige Organisation anerkannt und von der Körperschaftssteuer befreit. Umsatzsteuer-Identifikationsnummer: DE812801234.

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