+++ 13 Jahre Krieg in Syrien +++
Nach 13 Jahren Krieg sind rund zwei Drittel der 22,1 Millionen Einwohner*innen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen. 12 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der Bevölkerung, wissen nicht, wie sie sich sicher ernähren sollen. Roxana Romanica (Programmleiterin Nordwestsyrien) berichtet nach Projektbesuch im Flüchtlingscamp Talha/Azaz: „Es war schwer zu ertragen, wie die Menschen im Flüchtlingscamp Talha/Azaz in Nordwestsyrien leben müssen. Nach 13 Jahren Bürgerkrieg wird die Not der Familien immer größer und gleichzeitig werden die Mittel für die Unterstützung immer knapper.“
Syrien erlebt schlimmste Flüchtlingskrise seit Ausbruch des Bürgerkriegs
Während der Militäroffensive von Dezember 2019 bis März 2020 wurden laut Angaben der UN fast eine Million Menschen, darunter 80 Prozent Frauen und Kinder, in die Flucht getrieben. Etwa 126.000 Vertriebene konnten seitdem wieder an ihre Heimatorte oder vorherigen Fluchtorte zurückkehren, doch der Großteil ist weiterhin heimatlos. Viele dieser Menschen mussten bereits mehrere Male ihre vermeintlich sicheren Zufluchtsorte verlassen, alles zurücklassen und vor den immer wieder aufflammenden Kämpfen fliehen.
Die türkischen Grenzen sind geschlossen, daher bleibt den Menschen nur die Möglichkeit, innerhalb Syriens zu fliehen. An verschiedenen Orten suchen sie Schutz: Die Mehrheit flieht in den nordwestlichen Teil des Gouvernements Idlib entlang der türkisch-syrischen Grenze, sowie in die Gebiete Afrin, A'zaz und Al-Bab im nördlichen Aleppo-Gouvernorat.
Das unmittelbare Überleben der Menschen muss jetzt gesichert werden.
Halil Kurt Programmkoordinator der Welthungerhilfe für SyrienAm 6. März 2020 wurde offiziell Waffenruhe ausgesprochen, doch diese wird immer wieder gebrochen. Eine schwere Wirtschaftskrise lässt zudem die Preise explodieren – Nahrungsmittel haben sich im ersten Halbjahr 2020 um rund 50% verteuert. Knapp 80% der Bevölkerung lebt derzeit unter der Armutsgrenze.
Flüchtlinge aus Nordsyrien: Ihre Spende für Hilfe in der Not
Es gibt Engpässe bei Dingen des täglichen Bedarfs – und selbst, wenn etwas verfügbar ist, kann es sich kaum jemand leisten. Das Einkommen der vielen Tagelöhner genügt nicht einmal für das Allernötigste.
Unzählige Jobs sind nun durch die Pandemie weggefallen. Viele können sich nicht einmal mehr Brot leisten. Wenn wir nicht handeln, werden diese Menschen das Gefühl haben, sie seien der Welt egal.
Halil Kurt Programmkoordinator der Welthungerhilfe für Syrien