Welthungerhilfe in Tadschikistan
Seit 1994 ist die Welthungerhilfe in Tadschikistan aktiv. Alle Aktivitäten der Welthungerhilfe in Tadschikistan werden aus dem Landesbüro in Duschanbe, der Hauptstadt Tadschikistans gesteuert. Aktuell führt die Welthungerhilfe mit lokalen Partnern aus der tadschikischen Zivilgesellschaft 13 Projekte durch, die im Jahr 2022 47.000 Menschen erreicht haben. Davon mehr als 17.000 Menschen mit mehreren, sich ergänzenden Projekten. 2022 haben wir die Entwicklung in Tadschikistan mit einem Gesamtbudget von 2,64 Millionen Euro gefördert.
Tadschikistan mit einer Spende unterstützen – Projekte der Welthungerhilfe
- Praktische Wissensvermittlung zu modernen und nachhaltigen landwirtschaftlichen Techniken.
- Aufbau und Unterstützung von lokalen (Frauen-)Gruppen, um Prinzipien gesunder Ernährung und Hygieneverhalten zu vermitteln und zu praktizieren.
- Errichtung und Erneuerung von Trinkwassersystemen und Bewässerungsinfrastruktur.
- Zugang zu grüner Energie und Produkten zur Schonung von Naturressourcen und verbesserten Einkommensmöglichkeiten.
- Aufbau von klimaangepassten Wertschöpfungsketten im landwirtschaftlichen Bereich.
- Berufliche Bildung zur Einkommenssteigerung.
- Humanitäre Nothilfe für besonders vulnerable Bevölkerungsgruppen, z.B. um Preissteigerungen in Folge des Ukrainekrieges oder von Naturkatastrophen abzumildern.
Hilfe für Tadschikistan – ein von Armut geprägtes Land
Das Land Tadschikistan ist eine Republik in Zentralasien und grenzt an Afghanistan, Usbekistan, China und Kirgisistan. 70 Prozent des Landes liegen im Hochgebirge, nur sieben Prozent der Landesfläche unterhalb von 1000 Metern. Die Mehrheit der Menschen sind Tadschik*innen und stammen von einer iranischen Volksgruppe ab. Es gibt viele ethnische Minderheiten in dem muslimisch geprägten Land, zum Beispiel Kirgis*innen und Usbek*innen.
Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde Tadschikistan 1991 unabhängig, verfiel aber in einen Bürgerkrieg zwischen Demokraten, Kommunisten und Islamisten. Die sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen des Krieges in Tadschikistan, der bis 1997 anhielt, sind bis heute spürbar. Tadschikistan gilt als das ärmste Land der ehemaligen Sowjetunion. Die Lebensbedingungen der Menschen sind bis heute schwierig: Die Armutsrate ist hoch, das Gesundheits- und Bildungssystem marode, wirtschaftliche Perspektiven fehlen und die Menschenrechtslage ist ebenfalls problematisch.
Laut dem World Report 2022 von Human Rights Watch wird weiterhin hart gegen die freie Meinungsäußerung und die politische Opposition vorgegangen. In Tadschikistan gibt es zwar demokratische Strukturen, Korruption ist aber verbreitet. Meinungs-, Presse-, sowie Versammlungsfreiheit sind eingeschränkt. Jetzt für Tadschikistan spenden und den Menschen ein besseres Leben ermöglichen!
Tadschikistan: Zahlen und Fakten
- In Tadschikistan leben rund zehn Millionen Menschen. Rund 85 Prozent sind Tadschik*innen.
- Neben den Tadschik*innen leben im Land auch Minderheiten. Die größte Gruppe sind die Usbek*innen mit circa 14 Prozent.
- Im Welthunger-Index 2023 belegt Tadschikistan Platz 62 von 125 Ländern. Mit einem WHI-Wert von 13,7 fällt Tadschikistan in die Schweregradkategorie „mäßig“.
In Tadschikistan leben viele Menschen von der Landwirtschaft. Diese wird nur auf sieben Prozent der gesamten Landfläche des Hochgebirges betrieben.
Die Armutsrate ist in den letzten 20 Jahren zwar gesunken, dennoch sind Hunger und vor allem Mangelernährung weit verbreitet, insbesondere in den ländlichen Gebieten. Die Situation hat sich vor allem durch die Corona-Pandemie und die globalen Preissteigerungen zusätzlich verschärft. Laut Welthunger-Index 2023 sind 9,3 Prozent der Menschen in Tadschikistan unterernährt.
Da Lebensmittel in Tadschikistan oftmals importiert werden und die Grenzen aufgrund von Covid geschlossen waren, kam es zu erhöhten Lebensmittelkosten und Arbeitslosigkeit. Damit verbunden auch zu Hunger. Fast jede Familie erhält Unterstützung von einem Familienmitglied, das häufig in Russland arbeitet, um den Lebensunterhalt zu sichern. Der Konflikt in der Ukraine hat in Tadschikistan nicht nur zu starken Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel geführt, sondern erhöht auch die Gefahr, dass tadschikische Migrant*innen immer weniger Geld zu ihren Familien in Tadschikistan schicken können.
Video aus Tadschikistan
Für Tadschikistan spenden und unsere Ziele unterstützen
Ernährung: In 94 Dörfern in zwei abgelegenen Bergregionen Tadschikistans werden Frauen-Selbsthilfegruppen organisiert. Es finden Austausch und Schulungen zu gesunder Ernährung, Hygiene und Trinkwasserzubereitung statt, vor allem für Mütter, Baby und Kleinkinder.
Wasser-, Sanitärversorgung, Hygiene: In abgelegenen Dörfern im Nordwesten sowie in Dörfern an der Tadschikisch-Afghanischen Grenze erhalten die Menschen eine funktionale Wasserinfrastruktur mit sauberem und sicherem Trinkwasser. Zehn Haushalte teilen sich einen Anschluss, Reparaturen und Wartungsarbeiten werden durch den Aufbau einer Gemeindegruppe sichergestellt. Zudem verbessern Trainings an Schulen und für Dorfbewohner*innen von 64 Dörfern das Hygieneverhalten.
Landwirtschaft & Umwelt: Mit Hilfe kleiner, effizienter Wasserkraftwerke werden in einem Projekt acht Dörfer mit „sauberem Strom“ versorgt. 23 weitere Dörfer erhalten energieeffiziente Technologien für Kochen und Heizen. Dafür werden lokale Handwerker*innen geschult und ein marktbasiertes Produktions- und Vertriebssystem realisiert. In einem weiteren Projekt macht solarbetriebene Bewässerungstechnik landwirtschaftliche Brachflächen wieder nutzbar. Das sichert die Ernährung und steigert Einkommen.
Wirtschaftliche Entwicklung: In einigen Tälern im Südwesten Tadschikistans sind die Bedingungen für den Obstanbau gut. Trotzdem sind die Ernten schlecht. Deshalb sind die Familien auf die Hilfe von Verwandten im Ausland angewiesen. Wir vermitteln klimanagepasste Anbaumethoden, um Erträge zu steigern, z.B. durch den Einsatz von hochwertigen Setzlingen oder mit Lehrvideos darüber, wie man Obstbäume zurückschneidet oder die Transport- und Lagermöglichkeiten verbessert. Auch der Marktzugang wird erleichtert, z.B. über digitale Dienste.
Transparenz und Qualität
Geprüft und ausgezeichnet
Die Welthungerhilfe steht für Transparenz und Qualität, für sparsamen und zielgerichteten Einsatz der Spenden und verifizierte Informationen. Aus diesem Grund hat uns das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel ausgezeichnet.
Auch darüber hinaus legen wir größten Wert auf Wirtschaftlichkeit und Transparenz. So zeigt unser Jahresbericht detailliert, wofür sämtliche Spendengelder eingesetzt werden und vermittelt einen direkten Einblick in unsere Arbeit. Im Rahmen der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ legen wir weitere Informationen offen, wie unsere vollständige Satzung, die Namen und Funktionen wesentlicher Entscheidungsträger, unsere Personalstruktur und vieles mehr.
Wir setzen Ihre Spende gezielt und mit großer Verantwortung ein. Sollten wir für ein Projekt mehr Spenden als benötigt erhalten, werden andere Projekte der Welthungerhilfe gefördert, die einer Finanzierung bedürfen.
Deutsche Welthungerhilfe e.V., Sparkasse KölnBonn
IBAN: DE15 3705 0198 0000 0011 15, BIC: COLSDE33