Politik verändern
Wenn wirtschaftliche Interessen auf der Prioritätenliste ganz oben stehen, hat das für Menschen in armen Ländern häufig fatale Auswirkungen. Hier setzt in der Entwicklungszusammenarbeit die Advocacy-Arbeit an. Sie sensibilisiert die Politik national wie international für Missstände und ruft zum Handeln auf.
Dabei geht es das Einhalten von Menschenrechte und die Stärkung der Zivilgesellschaft, um Good Governance aber auch um positiven Einfluss auf politische Krisen. Das öffentlichkeitswirksame Instrumentarium reicht von Analyse über Aufklärungsarbeit, den Menschen in den Ländern des Südens eine Stimme zu geben bis zur Aufforderung von Bereitstellung finanzieller Mittel. Advocacy adressiert:
- In Deutschland: Bundesregierung und die Ministerien für Auswärtige Angelegenheiten und Entwicklungszusammenarbeit
- International: EU, UN sowie internationale Gremien und Akteure
- National: Regierungen in Projektländern
Ziele für nachhaltige Entwicklung und Finanzierung der Umsetzung
Weil Hunger aus einem Flechtwerk vieler Faktoren entsteht, gelingt die Überwindung nur im globalen Zusammenspiel. So haben die Vereinten Nationen 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) festgeschrieben. Zero Hunger bis 2030 ist eines, für die Welthungerhilfe das wichtigste. Von der deutschen Politik fordert sie Transparenz zu den Fortschritten ebenso wie die Sicherstellung effizienter Entwicklungsfinanzierung.
Das Engagement einzelner Länder stößt jedoch an Grenzen, wenn es etwa um Flucht und Migration im großen Stil geht. Hier sind internationale politische Akteure wie die EU oder die UN gefragt: Fluchtursachen sollen durch faire Handelsbeziehungen, gerechte Finanz-, Wirtschafts- und Umweltpolitik sowie Strategien zur Konfliktprävention eingedämmt werden.
Zivilgesellschaften Gehör verschaffen
In vielen Staaten steht die Zivilgesellschaft unter Druck. Ökonomische und autokratische Interessen verhindern die Teilhabe, Entfaltung und nicht selten auch das Überleben ihrer Bevölkerung und großer Minderheiten. Als Anwältin fördert die Advocacy-Arbeit unterdrückte oder zurückgelassene Gruppen der Gesellschaft, damit diese als selbstbestimmte Gemeinschaft ihr Menschenrecht auf Nahrung gegenüber der Regierung einfordern kann.