So arbeitet die Welthungerhilfe in verschiedenen Notfallsituationen
Rund um die Uhr bereit, Leben zu retten
Oft entscheiden die ersten Stunden nach einer Katastrophe, ob Menschen erfrieren, verhungern – oder überleben. Deshalb ist das Nothilfeteam der Welthungerhilfe, besonders ausgebildete und erfahrene Mitarbeiter, permanent in Einsatzbereitschaft und binnen weniger Stunden weltweit vor Ort.
Egal wo – wenn eine Katastrophe Menschenleben bedroht, ist die Welthungerhilfe in kürzester Zeit vor Ort, um zu retten und zu helfen. So wie bei dem verheerenden Erdbeben im Frühjahr 2015 in Nepal. Kaum war die Nachricht in der Zentrale der Welthungerhilfe eingegangen, wurde das Nothilfeteam aktiv: Die Lage analysieren, die nötige Hilfe ermitteln und einleiten – und 48 Stunden nach dem Beben waren die ersten Nothelfer*innen im Himalaya, versorgten vor Ort gezielt tausende Menschen mit Zeltplanen, Decken und Nahrungsmittelpaketen.
Dieses Tempo muss sein: Oft entscheiden Stunden darüber, ob nach solchen Katastrophen Menschen erfrieren, verhungern – oder überleben. Deshalb ist das Nothilfeteam der Welthungerhilfe jederzeit und sofort einsetzbar. Die besonders ausgebildeten und erfahrenen Mitarbeiter sind permanent in Einsatzbereitschaft, stehen im ständigen Austausch mit Kolleg*innen in vielen Ländern, mit Wissenschaftler*innen und Organisationen wie der UNO. So können sie sofort reagieren oder sogar frühzeitig erkennen, wenn sich etwa Dürren oder militärische Konflikte anbahnen – und damit Hungerkrisen.
Schwerpunkt der Nothilfe-Einsätze ist die Ernährungssicherheit, also die Versorgung mit Nahrungsmitteln. Sie werden, wenn möglich vor Ort erworben – das spart Transporte und stärkt die einheimische Wirtschaft. Dazu gehört aber auch, schon weiter zu denken und etwa Saatgut zu verteilen, damit sich die Menschen schnell wieder selbstständig ernähren können. Wasserversorgung und Hygiene, Unterkünfte und Alltagsgegenstände sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Nothilfe.
Bei all dem haben die Mitarbeiter*innen der Welthungerhilfe immer die Zukunft im Blick: In Nepal etwa stellten sie fest, dass das Erdbeben fast keine Häuser mit Stahlverstrebungen zerstört hatte. Deshalb setzten sie beim Wiederaufbau auf Stahl und empfahlen dies auch der nepalesischen Regierung.
Auf solche konkreten Umstände reagiert das Nothilfeteam bei jedem Einsatz flexibel. Dabei hilft die Erfahrung der Mitarbeiter*innen. Und der so genannte Nothilfe-Fonds: Damit nach einer Katastrophe nicht erst Gelder beantragt und auf Spenden gewartet werden muss, kann das Team jederzeit auf dieses Notbudget zugreifen und sofort überlebenswichtige Hilfsgüter beschaffen. Gehen dann Spenden ein, wird damit der Fonds wieder aufgefüllt. In Nepal wurden daraus ohne Zeitverlust die Decken und das Heizmaterial finanziert, die tausende obdachlos gewordene Menschen vor dem Erfrieren in der Nacht bewahrten.
Bei aller Eile: Grundregeln wie der „Core Humanitarian Standard“ gelten in jeder Notsituation. Die Hilfe muss zum Beispiel rechtzeitig, effektiv und nachhaltig sein. Und die Nothelfer*innen dürfen keinen weiteren Schaden anrichten, auch nicht aus Versehen. Leisten sie etwa Kriegsflüchtlingen Überlebenshilfe müssen sie beachten, dadurch nicht indirekt eine Partei zu unterstützen und den Konflikt zu verschärfen. Und sie dürfen mit ihrer Hilfe nicht die Eigeninitiative der Betroffenen lähmen, sondern müssen schon den Wiederaufbau und die selbstständige Versorgung initiieren.
Das Nothilfe-Team will, dass die schnelle Überlebenshilfe auch langfristig Früchte trägt und der Wiederaufbau gemeinsam mit den betroffenen Menschen gelingt. Diese sollen für die nächste Krise besser vorbereitet sein, damit langfristig das Ziel ZeroHunger erreicht wird. Dafür wird jeder Einsatz ausgewertet und Methoden und Abläufe bei Bedarf verbessert. So kann es bei der nächsten Katastrophenmeldung noch schneller und effizienter Menschenleben retten.