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  • Entwicklungspolitik & Agenda 2030
  • 02/2020
  • Marina Zapf

Sahel: Die ärmste Region in Subsahara-Afrika

Die Länder zählen zu den Schlusslichtern im Index der menschlichen Entwicklung. Die Opferzahl islamistischer Gewalt erreichte 2019 einen neuen Höhepunkt.

Die Sahel-Zone ist die ärmste Region Subsahara-Afrikas. Das Gebiet erstreckt sich am südlichen Rand der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer, rund 7000 Kilometer lang und 800 Kilometer breit. Vier der sieben Anrainerstaaten Senegal, Mauretanien, Mali, Burkina Faso, Niger, Tschad und Sudan finden sich im UN-Index der menschlichen Entwicklung auf den hintersten Plätzen (siehe Infografik).

Zugleich versinkt die Region seit einigen Jahren in zunehmendem Chaos. Schwache Staaten richten wenig aus gegen marodierende islamistische Terroristen. Die Zahl der Opfer im Kampf gegen die Dschihadisten, der auch interkommunale Gewalt befeuert, hat 2019 einen neuen Höhepunkt erreicht: mit 5000 Toten, davon 1500 Soldaten, war es das tödlichste Jahr seit 2012. Ein Anstieg um 86 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein in Mali hat sich die Zahl der Binnenflüchtlinge seit 2016 verfünffacht.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell betonte zum Jahresanfang 2020, die EU habe seit 2014 rund 8 Mrd. Euro für die "vielfachen Herausforderungen" der Region mobilisiert. Er räumte ein: "Unsere vereinten Anstrengungen erfordern ein Umdenken, um effektiver zu werden." Dafür müssten auch die Regierungen der Region größere Verantwortung übernehmen. "Das Vertrauen der Menschen in den Staat muss wiederhergestellt werden, indem das richtige Gleichgewicht zwischen der Förderung der Sicherheit und der Unterstützung der Entwicklung gefunden wird."

Marina Zapf, Journalistin, berichtet seit 20 Jahren aus Berlin über Themen der Außen, Außenwirtschafts- und Entwicklungspolitik.
Marina Zapf Team Welternährung.de

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