Winterhilfe - Spenden Sie Schutz vor Hunger und Kälte
Al-Ezza IDP Camp, Provinz Idlib, Syrien. Nur eine dünne Zeltwand trennt Abo Khalids Familie von den eisigen Temperaturen und der alles durchdringenden Feuchtigkeit. Die klammen Kleider, der Hunger und die Kälte lassen vor allem die Kinder zittern. Ihre neue Zuflucht vor Verfolgung und Bomben ist kalt und nagt an der Hoffnung auf ein sicheres Leben.
Wenn in Syrien die Temperaturen sinken und der Regen einsetzt, beginnt für viele Flüchtlinge die härteste Zeit des Jahres. Die Camps versinken buchstäblich im Schlamm und die provisorischen Behausungen bieten wenig Schutz.
Doch trotz der Kälte der letzten Wochen bleiben die Öfen bei vielen Geflüchteten diesen Winter kalt. Infolge des Krieges wurden Sprit und Öl doppelt so teuer und auch die Preise für Grundnahrungsmittel schossen in die Höhe. Eine normale syrische Familie im Norden des Landes braucht jeden Monat 70 Euro, um satt zu werden. Die meisten Familien in den Flüchtlingscamps haben aber oft nicht die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Benzin oder andere Heizmittel können sie sich daher erst recht nicht leisten. Um sich trotzdem vor der Kälte zu schützen, verbrennen viele notgedrungen ihre Kleider und Möbel oder sogar Plastiktüten für ein wärmendes Feuer.

Wir mussten bisher Äste und Abfälle von der Straße einsammeln und verbrennen, um unser Zelt zu heizen. Meine Kinder leiden seitdem an Atemwegsinfektionen. Jetzt haben wir zum Glück einen neuen Ofen und genügend Heizöl. Meinen Kindern geht es schon viel besser.
Abo Khalid Abo Khalid lebt mit seiner Frau und drei Söhnen im Al-Ezza IDP Camp in Idlib.Den Menschen, die seit Jahren auf der Flucht vor Krieg und Gewalt in ihrem eigenen Land sind, ist der Kampf ums Überleben nur allzu vertraut. Seit 2011 herrscht in Syrien Bürgerkrieg. Die Mehrheit der 6,2 Millionen im Land Geflüchteten harrt innerhalb Syriens in Camps aus. Gerade im Winter kehrt die Angst um das eigene und das Überleben der Kinder selbst in die vermeintlich sicheren Flüchtlingscamps zurück.
Wärme und Nahrungsmittel für Flüchtlinge in Idlib und Aleppo
Besonders prekär ist die Situation im Nordwesten Syriens. Mehr als 900.000 Menschen haben nach UN-Angaben seit Anfang Dezember 2019 ihre Heimat aus Angst vor den Kämpfen Richtung Norden verlassen. Die Flüchtlingscamps nahe der türkischen Grenze sind inzwischen vollkommen überfüllt. Nach Einschätzung der Welthungerhilfe handelt es sich um die schlimmste Flüchtlingskrise seit Ausbruch des Bürgerkriegs vor fast neun Jahren.
Im Rahmen ihrer Winterhilfe hat die Welthungerhilfe deshalb Gutscheine für Heizstoffe an bislang 6.200 Flüchtlingsfamilien in der Provinz Idlib und Aleppo verteilt. Sie lassen sich gegen Brennstoffe für ihre Öfen eintauschen. Um ausreichend Grundnahrungsmittel bereitzustellen, werden an knapp 24.000 Familien Brotlaibe verteilt, 2.400 weitere erhalten Nahrungsmittelgutscheine, mit denen sie dringend benötigte Lebensmittel kaufen können.
- Hypothermie (Unterkühlung) ist die größte Gefahr für Menschen, die ungeschützt der Kälte ausgesetzt sind. Fällt die Körpertemperatur auf unter 34 Grad Celsius, können Verwirrung, Muskelstarre sowie niedriger Puls und Blutdruck die Folge sein. Bei einer Körpertemperatur unter 30 Grad Celsius tritt der sogenannte Lähmungszustand ein - der Mensch verliert das Bewusstsein, der Herzrhythmus wird unregelmäßig. Im schlimmsten Fall folgt der Herz-Kreislauf-Stillstand; der Mensch erfriert.
- Sind Hände oder Füße zu lange ungeschützt der Eiseskälte ausgesetzt, drohen Erfrierungen. Diese äußern sich in Schmerzen und Taubheit und können in Extremfällen sogar dazu führen, dass einzelne Körperteile absterben.
- Nicht nur die Außentemperatur hat Auswirkungen auf die Körpertemperatur. Feuchtigkeit und Wind fördern die Auskühlung zusätzlich. Körperbau und Verfassung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: Menschen ohne Fettreserven und kleinere Personen, vor allem Kinder, kühlen schneller aus und sind daher besonders gefährdet.
Leben im Matsch bei Minusgraden
Spenden Sie jetzt für Winterhilfe in Syrien
Die Welthungerhilfe steht für Transparenz und Qualität. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat uns mit dem Spendensiegel ausgezeichnet, da wir den sparsamen und zielgerichteten Einsatz der Spenden und verifizierte Informationen garantieren.
In unserem Jahresbericht finden Sie detailliert, wofür wir sämtliche Spendengelder einsetzen. So bekommen Sie einen direkten Einblick in unsere Arbeit. Wir legen großen Wert auf Wirtschaftlichkeit und Transparenz. Weitere Informationen veröffentlichen wir im Zuge der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Beispielsweise unsere Satzung, Namen und Funktionen wesentlicher Entscheidungsträger, unsere Personalstruktur und vieles mehr.