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Ein Mann steht auf einem von Wasser umgebenen Stück Land und zeigt auf zerstörte Haushaltsgegenstände.
Pakistan

Neubeginn nach der Flut in Pakistan

Projektstatus beendet
Projektbudget 6.436.492 €
Themenschwerpunkt
Nothilfe

+++ Aktuell: Erneute Überschwemmungen in Pakistan +++

Bei schweren Überschwemmungen in Pakistan und dem benachbarten Afghanistan sind Mitte April 2024 mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. In Pakistan wurden mehr als 2.600 Häuser zerstört oder beschädigt, fast 100.000 Hektar Ackerland sind nun unbrauchbar. Viele Menschen flüchteten in höher gelegene Regionen.

Wegen der anhaltenden Monsunzeit wird die Lage voraussichtlich noch länger ernst bleiben. Wir stehen in engem Austausch mit unseren Kolleg*innen vor Ort und prüfen derzeit, welche Hilfsmaßnahmen wir ergreifen können.

Als das Wasser kam, flohen Alam Chand und seine Familie auf die höhergelegene andere Straßenseite. Ohnmächtig mussten sie mitansehen, wie die Flut ihr Haus zum Einsturz brachte. Eine Woche lang kampierten sie im Freien, dann gelang es ihnen, ein Zelt zu bekommen. Nach einem Monat hatte der Fluss ihr Grundstück wieder freigegeben, aber sie standen vor dem Nichts: All ihr Hab und Gut, alle ihre Vorräte hatte das Wasser mitgerissen.

Im Sommer 2022 führten die stärksten Regenfälle seit 30 Jahren in Pakistan zu einer Überschwemmungskatastrophe, die über 1.700 Menschenleben forderte. 1,7 Millionen Gebäude wurden zerstört oder beschädigt, 1,7 Millionen Hektar Ackerland verwüstet. In der ein oder anderen Form waren 33 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen. Es dauerte Monate, bis die Wassermassen abgeflossen waren.

Zahlen und Fakten zu Pakistan, einem der weltweit am stärksten von der Klimakrise betroffenen Ländern.

Nothilfe: Zuerst die Grundbedürfnisse abdecken

Nahrung und Trinkwasser, Obdach und Hygiene, medizinische Versorgung und wirtschaftlicher Neuanfang – damit sind die dringendsten Bedürfnisse der Menschen beschrieben, und gleichzeitig die Aufgaben für die Helfer*innen.

Zusammen mit mehreren Partnerorganisationen startete die Welthungerhilfe im Oktober 2022 ein breit angelegtes Hilfsprojekt, um Menschen in den stark betroffenen Provinzen Belutschistan und Sindh bei der Bewältigung der Flutfolgen zu unterstützen.

Bargeldhilfen für besonders schwer getroffene Haushalte lindern die erste Not. Da in den Katastrophengebieten nicht alles zu kaufen ist, spielen auch Sachspenden wie Hygiene-Kits oder Kanister für den Wassertransport eine wichtige Rolle.

Wissen schützt vor Folgeproblemen der Katastrophe

Die Projektteilnehmenden lernen in Info-Veranstaltungen und Workshops außerdem, wie man unter solchen Bedingungen die nötige Hygiene aufrechterhalten und worauf müssen sie achten müssen, um ihre Gesundheit zu schützen. Ein weiteres wichtiges Thema der Schulungen: Wie geht man mit Konflikten in Stress-Situationen um? Häusliche Gewalt gegen Frauen und die Vernachlässigung der Bedürfnisse vulnerabler Gruppen – z.B. Menschen mit psychischer Erkrankung oder Behinderung – ist gerade in Extremsituationen ein großes Problem.

Porträt Alam Chand

Die meisten in unserer Familie hatten Magenprobleme. Aber seit wir das gefilterte Wasser trinken, ist der Geschmack des Wassers besser geworden, und die Magenbeschwerden haben abgenommen.

Alam Chand Landarbeiter, 44

Alam Chands Frau und seine Tochter infizierten sich mit Malaria, als das stehende Wasser den krankheitsübertragenden Moskitos ideale Fortpflanzungsbedingungen bot. Bei den Gesundheitsfortbildungen informierte sich die Familie über die Zusammenhänge und darüber, wie man sich am besten schützt. Statt wie früher die Insekten durch Rauch auf Abstand zu halten, verwenden sie zum Beispiel mittlerweile ein Moskitonetz.

Eine Familie steht in der Tür eines von Hand bemalten kleinen Hauses.
Familien, die alles verloren haben, können in eigens errichtete klimaresistente Unterkünfte ziehen. © Welthungerhilfe

Klimaresistente Unterkünfte, die stabiler sind als Lehmhäuser

In dem Maße, wie das Wasser sich zurückzieht, wird der Wiederaufbau von Wohnungen und Infrastruktur immer wichtiger. Die Welthungerhilfe und ihre Partner setzen Wasserleitungen instand und helfen bei der Wiederherstellung der medizinischen Versorgung, indem sie Transporte zu Ärzt*innen und Krankenhäusern organisieren.

Eine Besonderheit sind die Ein-Raum-Häuser, die von ansässigen Handwerker*innen als Übergangsunterkünfte für obdachlose Familien errichtet werden. Sie sind den sich ändernden klimatischen Gegebenheiten angepasst und bis zu einem gewissen Grad hochwasser-resistent. Auf solidem Fundamentsockel errichtet, werden sie durch einen Mörtel zusammengehalten, der bei Nässe noch fester wird. Geplant ist auch der Einbau robuster Solaranlagen, die leitungsunabhängig für Strom sorgen.

Klimaresiliente Unterkünfte sind hochwasserfest gebaut. Sie werden auf einem soliden Fundament aus stabilen Materialien errichtet, die bei Hochwasser nicht zusammenbrechen oder fortgespült werden. © Welthungerhilfe
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Sie stehen oft auf künstlichen Erhöhungen. Das Baumaterial stammt aus der Region; die Bauten können von ansässigen Handwerkern errichtet und repariert werden. © Welthungerhilfe
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Die klimaresilienten Übergangsunterkünfte bieten Raum für das Nötigste. Auch ein Bett findet Platz. © Welthungerhilfe
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Häuser in traditioneller Lehmbauweise halten den Fluten oft nicht stand. © Lodhran Pilot Project (LPP)
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Nach der Flut lebten Zehntausende von Menschen in behelfsmäßigen Zelten. Die neuen Unterkünfte sind für den Übergang gedacht, können aber auch länger genutzt werden. © Omer Bangash/Welthungerhilfe
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Aufgrund des Klimawandels werden Überschwemmungskatastrophen wahrscheinlich häufiger auftreten als in der Vergangenheit. Um so wichtiger ist es, dass wir Infrastrukturen widerstandsfähig gestalten und Routinen für den Umgang mit Flutereignissen entwickeln.

Jetzt Menschen weltweit unterstützen - mit Ihrer Spende!

So helfen wir mit unseren Partnern Menschen in den pakistanischen Überflutungsgebieten

Alle Fakten zum Projekt

Okt 2022 Projektbeginn
Jun 2023 Projektende
0 € Projektbudget 2024
6.436.492 €
Themenschwerpunkte
Nothilfe
Landwirtschaft & Umwelt
Ernährung
Wasser & Hygiene
Wirtschaftliche Entwicklung
Stärkung der Zivilgesellschaft
Projekt-ID PAK 1133-22

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